Mit einem Podestplatz wäre Fisichella nicht zufrieden

Renault ist nach den Testfahrten Mitfavorit auf den Titel, daher will Giancarlo Fisichella schon in Melbourne unbedingt gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Es ist immer schwierig, anhand der Wintertests Prognosen für die bevorstehende Saison aufzustellen, derzeit zeichnet sich jedoch recht deutlich ab, dass Renault und McLaren-Mercedes zu den WM-Favoriten zu zählen sind. Speziell Renault-Pilot Giancarlo Fisichella hat daher seine Erwartungen zuletzt stark nach oben revidiert.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella hofft dieses Jahr insgeheim auf seinen ersten WM-Titel

Der Italiener, der in Brasilien 2003 unter denkbar glücklichen Umständen seinen bisher einzigen Grand Prix gewonnen hat, bestätigte bei den bisherigen Testfahrten mit dem neuen R25 von Renault seine Anwärterschaft auf den WM-Titel. Folglich hat er sich für das erste Rennen in Australien hohe Ziele gesetzt: "Das Podium?", grinste er, von der 'Gazzetta dello Sport' auf seine Chancen angesprochen. "Wir fahren nach Melbourne, um zu gewinnen!"#w1#

Fisichella bisher Achtschnellster bei den Wintertests

Ein Blick auf die Teststatistiken seit 1. Januar weist für den 32-Jährigen einen durchschnittlichen Rückstand von 1,159 Sekunden aus, was auf den ersten Blick viel wirkt. Allerdings liegen nur einige wenige Stammpiloten in diesem Ranking vor ihm: Montoya (+ 0,482), Räikkönen (+ 0,593/beide McLaren-Mercedes), sein Teamkollege Alonso (+ 0,872), Michael Schumacher (+ 0,906/Ferrari), Massa (+ 0,962/Sauber-Petronas), Heidfeld (+ 0,996) und Webber (+ 1,115/beide BMW WilliamsF1 Team).

Den R25 freilich weist die Statistik sogar als bisher schnellstes 2005er-Fahrzeug aus, was Fisichella voller Zuversicht bestätigte: "Es gibt Zeichen, sehr ermutigende Zeichen, dass wir in Melbourne gut dabei sein werden", erklärte er. "Ich bin wirklich glücklich mit diesem Auto. Das ganze Paket ist exzellent - der Motor, der leistungsstärker geworden ist, die Aerodynamik und die Reifen."

In Formel-1-Kreisen geht man daher momentan davon aus, dass Renault und McLaren-Mercedes mit den besten Voraussetzungen zum Saisonauftakt kommen werden, allerdings sollte man Ferrari nicht zu früh abschreiben. Auch vor einem Jahr hatte niemand die Italiener auf der Rechnung, bis sie beim ersten Rennen gnadenlos zugeschlagen haben. Im Gegensatz zur Konkurrenz hält Ferrari bekanntlich nichts davon, mit gekünstelten Showzeiten im Winter zu glänzen.

Barrichello rechnet mit einem schwierigen Saisonauftakt

Folglich haben die Mannen um Teamchef Jean Todt sicher noch einen Pfeil im Köcher, aber dass es schwieriger wird als 2004, glaubt sogar Rubens Barrichello: "Wir haben sicher nicht mehr den Vorteil wie vor einem Jahr", so der Brasilianer. "Derzeit sind Renault und McLaren knapp voran, aber wir geraten nicht in Panik. Uns war immer klar, dass die ersten Rennen schwierig werden könnten, aber man muss auch bedenken, dass die Wetterbedingungen in Australien und Malaysia ganz anders sein werden."

Die hohen Temperaturen in den angesprochenen Ländern könnten das Kräfteverhältnis in der Tat auf den Kopf stellen, zumal das neue Reifenreglement schon jetzt ein großes Fragezeichen darstellt. Experten sind der Meinung, dass Michelin im Moment zwar über die schnelleren Pneus verfügt, doch Bridgestone wird die bessere Konstanz attestiert - und weil ein Satz nun die Gesamtdistanz von Qualifying und Rennen überstehen muss, ist dies ein gutes Vorzeichen für Ferrari...