Minardi bringt beide Autos ins Ziel
Verstappen und Kiesa waren heute die langsamsten Fahrer, beendeten das Jahr aber wenigstens mit einer doppelten Zielankunft
(Motorsport-Total.com) - Für das Minardi-Team verlief das Saisonfinale in Suzuka genau wie erwartet: Jos Verstappen und Justin Wilson konnten die Pace des Feldes nicht mitgehen, brachten ihre beiden Autos aber wenigstens zum siebenten Mal in diesem Jahr ins Ziel ? wenn auch als Schlusslichter.

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Jos Verstappen hat heute wohl sein letztes Rennen für Minardi bestritten
"Wir haben die Saison positiv beendet, beide Autos haben die Zielflagge gesehen", erklärte Teamchef Paul Stoddart. "Insgesamt würde ich das Jahr aber als frustrierend bezeichnen, weil sich unsere Paket aus Fahrern und Motor mehr verdient hätte. Leider haben uns die Mittel gefehlt und das hat sich eben bemerkbar gemacht, obwohl die Mannschaft in unserem bisher schwierigsten Jahr wieder einen fantastischen Job gemacht hat."
Stoddart dankte Mitarbeitern für deren Einsatz
Der Australier, der sein Engagement beim kleinsten Team der Formel 1 ja bekanntlich gerne verringern würde, falls ein Hersteller an Bord käme, lobte "110 Prozent Einsatz" seiner Mitarbeiter, vergaß aber auch nicht auf andere Organisationen, die eine Schlüsselrolle gespielt haben: "Ich bedanke mich beim Personal ? nicht nur beim Rennteam, sondern auch bei den Leuten in Faenza und Ledbury. Und ich gratuliere Michael Schumacher und Ferrari zum WM-Titel."
Jos Verstappen, im Rennen 15., beklagte sich über "wenig Grip", war ansonsten aber zufrieden mit seiner Leistung: "Ich kam am Ende der Formationsrunde an die Box, weil ich im Qualifying damit gepokert habe, sehr wenig Benzin mitzunehmen. Nicolas hat sich für eine normale Zwei-Stopp-Strategie entschieden und ich kam vor ihm ins Ziel, weshalb ich glaube, dass meine Entscheidung richtig war."
"Jetzt ist die Saison vorbei", sinnierte der Niederländer weiter, "und wir konzentrieren uns auf nächstes Jahr. Es ist absolut mein Ziel, in der Formel 1 zu bleiben, weil ich hier noch nicht alle Rechnungen beglichen habe, aber es wäre nett, nächstes Jahr ein konkurrenzfähigeres Auto zu haben. Bei meiner Crew, die das ganze Jahr einen sehr, sehr guten Job gemacht hat, möchte ich mich bedanken. Das sind die besten Mechaniker, mit denen ich in meiner Karriere zusammengearbeitet habe."
Farbloser Kiesa wenigstens immer im Ziel
Auch Teamkollege Nicolas Kiesa, gegen Verstappen relativ farblos, bilanzierte: "Es ist großartig, dass ich alle fünf Formel-1-Rennen meiner bisherigen Karriere beenden konnte und ich möchte mich dafür bei der Mannschaft bedanken, die das mit so geringen Ressourcen möglich gemacht hat. Es wäre nur schön, über den Winter ein bisschen Speed zu finden, weil die Motivation und der Ehrgeiz dieser Truppe ganz erstaunlich sind. Das verdient sich wirklich mehr Erfolg."
"Das heutige Rennen", erklärte er weiter, "war körperlich sehr anstrengend, aber nach ungefähr zehn Runden hatte ich auch ein aerodynamisches Problem, dass mir das Leben erschwert hat. Es wurde im Rennen nicht schlimmer, aber in den High-Speed-Kurven fehlte Grip. Beim Hochschalten vom fünften auf den sechsten Gang am Ausgang der Spoon-Kurve schnappte bei 280 km/h immer das Heck weg! Ich musste mich damit abfinden, aber sonst hatte ich keinerlei Probleme."
Abschließend bedankte sich der Däne, der 2004 wohl nicht mehr in der Königsklasse am Start sein wird, bei Teamchef Paul Stoddart "für die Chance, in der Formel 1 fahren zu dürfen. Das war die erstaunlichste Erfahrung meines Lebens und ich hoffe wirklich, dass ich nächstes Jahr wieder mit von der Partie sein werde."

