• 27.04.2002 20:06

  • von Reinhart Linke

Minardi-Asiatech nach Flügelbrüchen enttäuscht

Das Minardi-Asiatech-Team wird trotz der Flügelbrüche im Samstagstraining am Grand Prix von Spanien teilnehmen

(Motorsport-Total.com) - Einen ereignisreichen Samstag erlebte das Minardi-Asiatech-Team in Barcelona, wo zunächst Mark Webber bei 280 Stundenkilometern im Freien Training auf der Start- und Zielgeraden der Frontflügel wegbrach. Später gab es bei Alexander Yoong im Qualifikationstraining einen weiteren Frontflügelbruch, als er am Ausgang der letzten Kurve zu weit über den Randstein fuhr und das Auto vermutlich durch eine Kuhle abseits der Strecke den Frontflügel verlor. Trotzdem gelang es zuvor beiden Fahrern, sich für das (morgige) Rennen in Barcelona zu qualifizieren.

Titel-Bild zur News: Minardi-Asiatech

Beide Minardi-Fahrer überstanden am Samstag Frontflügelbrüche unbeschadet

Da das Team nach dem zweiten Frontflügelbruch auf eine weitere Teilnahme am Qualifikationstraining verzichtete, nutzte Mark Webber nur neun seiner zwölf zur Verfügung stehenden Runden. Trotzdem konnte sich der 25-Jährige mit 3,438 Sekunden Rückstand als 21. für den Grand Prix von Spanien qualifizieren.

Mark Webber zeigte sich im Anschluss an das Qualifying erleichtert, dass beide Flügelbrüche glimpflich verlaufen sind: "Das Auto lief gestern gut und ich blickte zuversichtlich auf einen produktiven Samstag, bevor mein Auto am Morgen den Frontflügel verlor. Das Team zog die Spezifikation sofort aus dem Verkehr. Uns gelangen dann gute Fortschritte beim Qualifikationstraining, jedoch war die Entscheidung des Teams, nach dem Bruch von Alexanders Frontflügel nicht mehr am Qualifikationstraining teilzunehmen, richtig. Es ist jedoch eine Schande, weil ich weiß, dass ich bei meinem letzten Versuch schneller gewesen wäre."

Nachdem Alexander Yoong in Imola noch an der 107-Prozent-Zeit gescheitert war und nicht am Rennen teilnehmen konnte, reichten dem Malaysier auf dem 'Circuit de Catalunya' am Samstag sieben Runden aus, um sich mit einer Zeit von 1:21.415 Minuten für den Spanien-Grand-Prix zu qualifizieren. Als 22. und Letzter fehlten Alex Yoong jedoch 5,051 Sekunden zur Spitze.

Der 25-Jährige ist enttäuscht, dass er im Abschlusstraining nicht viel zum Fahren kam: "Ich bin heute wirklich enttäuscht, weil noch viel Zeit aus dem Auto herauszuholen war. Leider verlor ich schon den ersten Teil des Trainings wegen einem Elektronikproblem, so dass ich nur einen Versuch im Qualifikationstraining hatte. Und mein erster Run war wirklich ein Sicherheitslauf."

Die Flügelbrüche zwangen Teamchef Paul Stoddart zum Handeln. "Der Bruch des vorderen Frontflügels bei Mark heute Morgen und der selbe Defekt am Auto von Alex später haben mich dazu veranlasst zu entscheiden, umfangreiche Änderungen an den entsprechenden Komponenten durchzuführen, die nun über Nacht nach Faenza transportiert werden", erklärte der Australier. "Dies ist eine vorbeugende Maßnahme, weil wir glauben, dass das Problem bei Alex an einem Ausritt über die Randsteine lag. Aber ich glaube, dass es die einzig verantwortungsvolle Vorgehensweise ist."

Das italienische Team wird dabei davon profitieren, dass Paul Stoddart mit European Aviation eine eigene Fluggesellschaft besitzt und so am Sonntag am Rennen vermutlich teilnehmen kann. "Es gibt Zeiten, wo es hilft, dass man eine Fluglinie hat und ich bin überzeugt, dass ? obwohl über Nacht in Faenza gearbeitet werden muss ? wir morgen in der Lage sind, am Warm Up und am Rennen teilzunehmen", kündigte der Teamchef an. "Ich bin auf die Bemühungen von Mark und Alex stolz, die ihre beste Zeit des ganzen Wochenendes unter sehr schwierigen Umständen fahren mussten."