• 21.05.2002 16:36

  • von Reinhart Linke

Minardi-Asiatech-Fahrer freuen sich auf Monte Carlo

Die Minardi-Asiatech-Fahrer Yoong und Webber haben beide noch kein Formel-1-Rennen in Monte Carlo bestritten

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Minardi-Asiatech-Fahrer Alexander Yoong und Mark Webber werden am Wochenende zum ersten Mal mit einem aktuellen Formel-1-Auto durch die engen Straßen von Monte Carlo rasen. Allerdings hatten beide Fahrer vor dem Formel-1-Grand-Prix schon die Möglichkeit, mit anderen Autos auf der 3,370 Kilometer langen Strecke Erfahrung zu sammeln. Dennoch wird die Fahrt mit einem Formel-1-Auto für sie eine völlig neue Herausforderung darstellen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Alexander Yoong

Mark Webber und Alexander Yoong freuen sich auf den Monaco-Grand-Prix

Das Minardi-Asiatech-Team, welches beim Grand Prix von Österreich mit Mark Webber auf Platz zwölf nur ein Auto ins Ziel gebracht hatte, weil Alexander Yoong vorzeitig mit einem Motorschaden ausgefallen war, verzichtete vor dem siebten Saisonlauf auf Testfahrten. Dennoch hatten die beiden Fahrer des italienischen Teams eine aufregende Zeit seit dem Rennen in Spielberg.

Yoong: "Keine Strecke so herausfordernd wie Monaco"

Alexander Yoong nahm am vergangenen Wochenende am historischen Grand Prix von Monaco teil, wo er mit einem Lotus-Ford von 1971 den zweiten Platz belegte. Der Malaysier, der vorher noch nie im Fürstentum gefahren war, kennt daher zumindest die Streckenführung in Monte Carlo.

Noch nie ist der 25-Jährige auf einer so aufregenden Strecke wie in Monte Carlo gefahren: "Straßenkurse sind immer eng und schwierig, aber keine andere Strecke, auf der ich gefahren bin, ist so herausfordernd wie Monte Carlo. Ich fuhr beim historischen Gran Prix von Monaco am letzten Wochenende mit. Man kann sich einfach keine Fehler leisten, denn man endet sofort in den Begrenzungen. Ich fand die Strecke selbst etwas glatter und weiter, als ich sie mir vorgestellt habe."

Obwohl der Minardi-Asiatech-Fahrer noch kein Formel-1-Rennen in Monaco bestritten hat, weiß er: "Motorfahrbarkeit und Reaktionsvermögen sind in den langsamen Kurven wichtiger als PS. Physikalisch sollte das Rennen nicht so schlecht sein, aber mental bin ich sicher, dass es das härteste Rennen des Jahres ist. Die Konzentration, die man für eine Runde benötigt, ist enorm, aber das über rund 90 Minuten zu halten, ist sicherlich hart und geht an die Substanz. Beim Monaco-Grand-Prix kann es immer ein ungewöhnliches Resultat geben, also werde ich so viel Druck machen wie es geht und versuchen, das Ziel am Ende zu erreichen. Zweifellos wird mir die Erfahrung helfen, letztes Wochenende auf der Strecke gefahren zu sein."

Webber fuhr in Monaco schon Formel-3000-Rennen

Unterdessen reiste Ex-Benetton-Renault-Testfahrer Mark Webber nach dem Rennen auf dem A1-Ring nach Großbritannien, wo er unter anderem ein Fitnessprogramm unter Aufsicht von Renault absolvierte. Außerdem besuchte er am vergangenen Wochenende das DTM-Rennen in Donington, welches Ex-Formel-1-Rennfahrer Jean Alesi gewann. Außerdem hatte der 25-Jährige so die Möglichkeit, sich mit vielen seiner ehemaligen Teamkollegen aus der Sportwagenzeit bei Mercedes-Benz zu treffen.

Auch der Australier hat bisher in Monte Carlo noch kein Formel-1-Rennen bestritten: "Ich bin seit dem Rennen in Österreich in Großbritannien gewesen und habe mich auf das Training konzentriert. Da das Wetter gut war, bin ich draußen mit dem Fahrrad gefahren unter Beobachtung von Bernie Shrosbree und Andy Blow von Renaults Fitnessabteilung. Das letzte Wochenende fuhr ich nach Donington für das deutsche DTM-Rennen, was mir erlaubte, mit Bernd Schneider und einigen anderen meiner ehemaligen Teamkollegen aus der Sportwagenzeit bei Mercedes-Benz zu sprechen."

Auf den siebten Saisonlauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft blickt Mark Webber zuversichtlich: "Ich blicke optimistisch nach Monaco, weil es wie Spa eine der schwierigsten Strecken ist, auf denen wir fahren. Während Spa sehr groß ist und einige phänomenal schnelle Kurven hat, ist Monaco sehr eng. Durch die Begrenzungen rings um die Strecke benötigt man unermesslich viel Konzentration. Ich bin dort in den letzten zwei Jahren mit der Formel 3000 gefahren und weiß, was mich erwartet, aber da ich zum ersten Mal mit einem Formel-1-Auto dort fahre, muss ich mich in einigen Dingen anpassen, wie die Geschwindigkeit und die Schwierigkeit, ein Formel-1-Auto auf einem Straßenkurs zu bewegen."

Mark Webber hofft auf ein zuverlässiges Auto

Der 1 Meter 84 große Rennfahrer hofft auf ein Ergebnis unter den Top-Ten: "Monaco ist eine Strecke, auf der das Chassis und der Motor sehr gut zusammenarbeiten müssen, besonders in den mittelschnellen Kurven und den langsamen Ecken. Da dort das Gripniveau sehr gut sein muss, spielen somit auch die Reifen eine wichtige Rolle. Ich freue mich auf meinen ersten Monaco-Grand-Prix und mit einem zuverlässigen Auto können wir unter die Top-Ten kommen."

Das Minardi-Asiatech-Team wird wie viele andere Teams auch mit insgesamt vier Chassis nach Monte Carlo reisen. Dadurch werden beiden Fahrern neben ihren Rennautos auch jeweils ein Ersatzauto zur Verfügung stehen, was auf Grund der engen Streckenführung der Unerfahrenheit der beiden Piloten mit einem Formel-1-Auto in Monte Carlo zu fahren sicherlich eine gute Entscheidung von Teamchef Paul Stoddart war.