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Milliardenverluste: Wackelt auch Renault?

Viele Experten erwarten nach BMW weitere Ausstiege aus der Formel 1 - Renault-Verlust im ersten Halbjahr beläuft sich auf 2,71 Milliarden Euro

(Motorsport-Total.com) - Die Befürchtung von FIA-Präsident Max Mosley, dass sich nach Honda weitere Hersteller aus der Formel 1 zurückziehen könnten, bewahrheitete sich gestern mit dem überraschenden Ausstieg von BMW. Doch viele Experten glauben, dass den beiden Herstellern noch ein weiteres Unternehmen folgen könnte.

Titel-Bild zur News: Carlos Ghosn

Viele befürchten, dass Konzernchef Carlos Ghosn den Stecker ziehen könnte

Wie man hört, wurde die Ratifizierung des Concorde-Agreements auf den Wunsch zweier Hersteller hin - BMW war einer davon - verschoben, um den Vorständen Zeit zu geben, über ein bindendes Engagement bis einschließlich 2012 nachzudenken. Angeblich soll gestern der Toyota-Vorstand in Japan getagt und sich für einen Verbleib in der Formel 1 entschieden haben. Bestätigt sind diese Informationen nicht.#w1#

Sehr wohl bestätigt sind allerdings die jüngsten Hiobsbotschaften von Renault: Der französische Konzern um Sparmeister Carlos Ghosn schrieb im ersten Halbjahr 2009 einen Verlust von 2,71 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro Defizit vorhergesagt. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2008 hatte Renault noch einen Reingewinn von 1,58 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Angesichts solcher Geschäftszahlen käme ein Ausstieg von Renault alles andere als überraschend, zumal das Team am Jahresende seinen Hauptsponsor ING verlieren wird und noch kein probater Ersatz in Sicht ist. Andererseits war die Tendenz vom ersten auf das zweite Quartal schon ermutigend - und an den Prognosen für das Gesamtjahr hält der Konzern sogar fest, weil im zweiten Halbjahr ein Aufschwung erwartet wird.