Michelin-Reifen sorgen bei Jean Todt für Sorgenfalten
Ferrari-Rennleiter Jean Todt ist überzeugt davon, dass Michelin die Dominanz von Ferrari beenden könnte
(Motorsport-Total.com) - Die Reifen sind und bleiben in der Formel 1 ein heißes Thema. Fragt man Michelin nach der Überlegenheit von Ferrari und der Chancenlosigkeit der Michelin-Teams, so bekommt man zu hören, dass nicht Konkurrent Bridgestone die Rennen gewinnt, sondern Ferrari. Soll heißen, die Italiener haben ein überlegenes Auto und keines der Michelin-Teams kann in dieser Beziehung mithalten.

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Jean Todt hofft, dass Bridgestone den Reifenvorteil halten kann
Aus der Sicht des Marketings sind solche Aussagen verständlich, ob sie jedoch auch fundiert sind, darf bezweifelt werden. Denn schlussendlich gelang es Fernando Alonso in Frankreich, im Renault und mit dem französischen Gummi auf die Pole-Position zu fahren. Und es ist auch auffällig, dass die Michelin-Piloten keinesfalls das ganze Rennen über hinter Ferrari hinterherhinken, sondern in den ersten Runden durchaus konkurrenzfähig sind.#w1#
Genau dieser Umstand bereitet Ferrari-Rennleiter Jean Todt Sorgen: "Wenn Michelin einen Reifen produzieren kann, der konstanter und schneller ist, dann ist es schnell passiert, dass viele Autos im Rennen vor uns liegen."
Auch in Magny-Cours klagten wieder zahlreiche Fahrer, dass die Michelin-Pneus einfach nicht konstant genug sind, um mit Bridgestone mithalten zu können. Diesen Nachteil kann man zwar in der Qualifikation, wo lediglich Ferrari in der Regel überhaupt Michelin-Piloten schlagen kann, wettmachen, nicht jedoch im Rennen.
Viel fehlt der Konkurrenz in den Augen des Franzosen jedenfalls nicht mehr auf Ferrari: "Es war ein schwieriges Rennen, sehr schwierig, am Ende lagen zehn Fahrer innerhalb der gleichen Runde. Ich denke, dass es schon eine ganze Weile her ist, dass wir so ein Rennen gesehen haben. Wir mussten aus diesem Grund mit einer ziemlich wagemutigen Strategie arbeiten."
"Auch Rubens ist ein Risiko eingegangen, das uns einen außergewöhnlichen Sieg eingebracht hat: den neunten Sieg für Ferrari und Michael in zehn Grands Prix. Dies war sehr außergewöhnlich, Rubens hat im zehnten Grand Prix seit dem Start der Saison Punkte geholt, das ist sehr befriedigend."
Ob Ferrari das Rennen mit einem anderen Fahrer als Michael Schumacher gewonnen hätte, darf angesichts der außergewöhnlichen Strategie, die vom Deutschen eine absolut fehlerfreie und kompromisslose Fahrt erforderte, bezweifelt werden. Für Todt war der Weltmeister jedenfalls das Sahnehäubchen auf dem Kaffee.
"Es gibt die Mechaniker, die die Motoren zusammenbauen, die die Autos bauen, Michael ist einfach die Spitze auf dem Eisberg, aber dieser Eisberg ist sehr hoch. Aber man braucht viele Leute, Hunderte von Leuten, die hinter ihm stehen. Sie alle verdienen den Erfolg von Michael, von Ferrari und von Rubens."

