• 05.07.2004 14:18

  • von Fabian Hust

Schumacher von "unorthodoxen Methoden" begeistert

Michael Schumacher ist angesichts seines ungewöhnlichen Sieges in Frankreich immer noch ganz aus dem Häuschen

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat in der Formel 1 so ziemlich alles erreicht, was man überhaupt erreichen kann. Doch der Sieg beim Großen Preis von Frankreich war außergewöhnlich, dies konnte man dem Weltmeister ansehen, der sich selten über einen Sieg so sehr gefreut hat, wie über Triumph Nummer 79. Mit vier geplanten Boxenstopps zu gewinnen, das hat in der Formel 1 noch niemand geschafft.

Titel-Bild zur News: Luca Baldisseri

Luca Baldisseri heckte die Idee mit den vier Stopps aus

"Ich finde es unglaublich inspirierend, für dieses Team zu fahren", schwärmt der 35-Jährige auf seiner Internetseite. Nicht nur der Zusammenhalt und der Teamgeist würden ihn begeistern, sondern "auch noch die Kreativität, sich auch an unorthodoxe Methoden zu wagen. Ich glaube, das funktioniert nur, weil wir uns alle gegenseitig vollständig vertrauen."#w1#

Auf die Idee, im Rennen vier Mal zu stoppen, war Chef-Stratege Luca Baldisseri gekommen, wie Ross Brawn, Technischer Direktor des Ferrari-Teams verriet. Am Anfang reagierten die anderen Teammitglieder auf diesen Vorschlag natürlich mit hochgezogenen Augenbrauen. Der Italiener hat damit endgültig bewiesen, dass er ebenfalls ein echter "Strategiefuchs" ist, wie es sein Vorgänger Ross Brawn ist, der die Rolle des Chefstrategen mittlerweile an Baldisseri abgegeben hat.

Es sind gerade diese verrückte Ideen, die Ferrari noch mehr auf ein Rennen entgegenfiebern lassen und für eine extra Portion Motivation sorgen: "Das ist genau das, worin sich unsere Motivation begründet: Alles ist immer wieder neu, immer wieder anders. Und es ist jedes Mal wieder eine spannende Herausforderung, immer neue Antworten auf immer neue Aufgabenstellungen zu finden und dann auch umsetzen zu können. Deshalb habe ich auch immer wieder so großen Spaß daran", so Schumacher.

"Das sind die Dinge, die ich liebe - wenn man ein Rennen durch eine ungewöhnliche Strategie noch herumreißt und alles so zusammenpasst. Ich meine, es geht hier ja nicht nur darum, eine solche Taktik zu entwickeln und dann im Rennen umzusetzen, es geht ja auch darum, dass die Jungs immer wieder fantastische Boxenstopps hinlegen. Dann kann man solche Strategien auch in seine Überlegungen einbeziehen."

Das Rennen in Magny-Cours, das Schumacher sieben Mal und damit so oft wie kein anderer gewinnen konnte, war wieder Mal eines dieser typischen Schumacher-Rennen. Man darf wohl behaupten, dass nicht jeder Fahrer im Feld in der Lage gewesen wäre, den Vorteil eines leichteren Autos und neuerer Reifen derart effektiv zu nutzen, das ein zusätzlicher Boxenstopp tatsächlich unter dem Strich die schnellere Variante ist. Fehlerfrei spulte der Deutsche Runde um Runde im Qualifying-Tempo ab: "Es war spannend und anstrengend zugleich."