Michelin ist verärgert
Weitere Kritik am FIA-Präsidenten Max Mosley: Michelin ist über die Darstellung der Vorgänge in den USA seitens der FIA verärgert
(Motorsport-Total.com) - Bei der morgigen Sitzung des Weltmotorsportrates in Paris muss sich nicht Michelin dafür rechtfertigen, warum die nach Indianapolis gebrachten Reifen den Anforderungen des Kurses nicht widerstanden. Vielmehr sind es die Michelin-Teams, die erklären müssen, warum sie trotz der Vorschläge seitens der FIA nicht am US-Grand-Prix teilnahmen.

© IMS / Ron McQueeney
Michelin ist vom Vorgehen der FIA nicht gerade begeistert
Dennoch ist Michelin verärgert über das Vorgehen der FIA, die Korrespondenzen mit den Teams zu veröffentlichen. Zudem habe man an Michelin massiv Kritik geäußert, was den Franzosen in der getätigten Form nicht gefiel. Unseren Kollegen von 'grandprix.com' fiel ein Brief von Michelin-Chef Edouard Michelin in die Hände, der an den FIA-Präsidenten Max Mosley gerichtet ist.#w1#
Man sei unzufrieden mit "der Art der Anschuldigungen, die nur auf Behauptungen basieren, und den argwöhnischen und nicht angebrachten Ton" der Schreiben der FIA an die Teams. "Michelin ist sehr enttäuscht darüber, wie der US-Grand-Prix letztlich ablief. Aber die Sicherheit hat bei Michelin immer die oberste Priorität", heißt es im Schreiben. An dieser Haltung wird auch künftig nichts geändert werden.
Zudem könne die Veröffentlichung der Korrespondenzen mit den Teams, in denen "falsche Anschuldigungen" ausgesprochen werden, einen negativen Einfluss auf Michelin haben. "An vergangenen Tagen wurden wir von Ihnen in der Presse wiederholt beschuldigt - direkt oder indirekt", heißt es weiter. "Wann wird von Ihnen öffentlich anerkannt, dass wir eine mutige, ehrliche und transparente Einstellung gegenüber der Sicherheit der Fahrer haben?"
"Ich hoffe, dass sie fair genug sind, um anzuerkennen, dass Michelin zusammen mit seinen sieben Partnerteams, dem 'Indianapolis Motor Speedway', der Formula One Management und zwei anderen Teams das Maximum versucht hat, um ein echtes und sicheres Rennen zu gewährleisten, indem wir sehr ernst gemeinte und pragmatische Alternativen vorgeschlagen haben. Dies ist genau das Gegenteil eines Boykotts!"
Der Druck auf Max Mosley wächst, mit Spannung wird daher die Entscheidung des Weltmotorsportrates am Mittwoch erwartet. Die sieben Michelin-Teams müssen sich vor dem 26-köpfigen Gremium erklären. Derzeit beraten die Teams zusammen mit Minardi-Teamchef Paul Stoddart über das gemeinsame Vorgehen, um gestärkt und vereint in Paris auftreten zu können.

