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  • 03.03.2002 12:11

  • von Reinhart Linke

Michelin brachte sieben Fahrer ins Ziel

Fahrer auf Michelin-Reifen belegten in Melbourne die Plätze zwei bis acht ? hatten aber auf den Sieg keine Chance

(Motorsport-Total.com) - Insgesamt kamen am Sonntag beim Grand Prix von Australien in Melbourne sieben Fahrer auf Michelin-Reifen ins Ziel. Zwar mussten die Franzosen den Rennsieg an Bridgestone abgeben, dafür belegten Fahrer auf Michelin-Reifen die Plätze zwei bis acht. Auf den Sieg hatte Michelin allerdings keine Chance, dazu war die Kombination Ferrari-Schumacher-Bridgestone zu stark.

Titel-Bild zur News: Irvine, Salo

Mika Salo (vorne) und Eddie Irvine fuhren für Michelin in Melbourne Punkte ein

Hinter dem vierfachen Weltmeister kam Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) mit 18,628 Sekunden Rückstand ins Ziel ? gefolgt von Kimi Räikkönen (+ 25,067 Sek.), der in seinem ersten Grand Prix für McLaren-Mercedes gleich aufs Podium fuhr. Eddie Irvine (Jaguar Racing) hatte dahinter auf Platz vier eine Runde Rückstand. Ebenfalls noch in die Punkte kamen Mark Webber (Minardi-Asiatech) und Mika Salo (Toyota) mit je einer Runde Rückstand. Siebter wurde Minardi-Asiatech-Fahrer Alexander Yoong mit drei Runden Rückstand vor Pedro de la Rosa. Der Jaguar-Racing-Fahrer hatte fünf Runden Rückstand.

Die Michelin-Reifen konnten im Rennen bei niedrigen Temperaturen von maximal 21 Grad Streckentemperatur offenbar keinen optimalen Grip aufbauen ? zudem hat der Regen am Morgen die Strecke im Albert Park glatter gemacht, was den französischen Pneus nicht entgegen kam.

Frage: "Sieben von acht Fahrern im Ziel waren auf Michelin-Reifen unterwegs. Was können sie zusammenfassend zu diesem Rennen sagen?"
Pierre Dupasquier: "Zunächst denke ich, dass der Unfall in der ersten Kurve das gesamte Resultat sehr beeinflusst hat, weil Ferrari das ganze Wochenende ein wenig schneller gewesen war. Dadurch kamen andere Fahrer unter die ersten sechs als sonst. Für uns war wichtig, dass wir einen trockenen Nachmittag haben würden, so dass wir die Möglichkeit hatten, zum ersten Mal an diesem Wochenende Daten zu sammeln. Wenn wir die Daten analysieren, bekommen wir nützliche Informationen."

Frage: "Juan-Pablo Montoya begann das Rennen mit angefahrenen Vorderreifen. War dies eine gute Entscheidung?"
Dupasquier: "Absolut. Das war seine Chance und er war sehr glücklich mit der Balance."

Frage: "Warum nahm er bei seinem Boxenstopp frische Reifen?"
Dupasquier: "Das Team hatte an diesem Wochenende keine Chance gehabt, weitere Trockenreifen einzufahren. Aber sein Auto schien noch sehr gut zu laufen, weshalb wir diese Taktik in Zukunft vielleicht öfters anwenden werden. Zweifellos gibt dies uns neue interessante Daten."

Frage: "Kimi Räikkönen kam als Dritter im McLaren erstmals seit 17 Jahren auf Michelin-Reifen ins Ziel. Wie beurteilen sie seine Leistung?"
Dupasquier: "Er machte einen sehr guten Job. Ich bedenke, dass er am Anfang lange in der Box stand. Ich denke, dass es eine Menge Öl wegen den ganzen Unfällen auf der Strecke gab. David Coulthard fuhr auch ein gutes Rennen für McLaren, bis ihn ein technisches Problem dazu zwang, langsamer zu fahren und schließlich zum Ausfall führte."

Frage: "Mark Webber fuhr Minardis erste Punkte seit 1999 ein und Mika Salo beendete für Toyota den ersten Grand Prix als Sechster. Sie müssen damit zufrieden sein..."
Dupasquier: "Das bin ich. Selbstverständlich veränderten die Unfälle das Rennen ein wenig, aber so ist das in diesem Geschäft und es ist wichtig, das Rennen zu beenden, um Erfolg zu haben."

Frage: "Werden sie neue Reifen nach Malaysia bringen?"
Dupasquier: "Ja. Wir haben einige Reifen, die in bestimmten Gebieten und der Konstruktion anders sind. Wir haben sie bereits getestet und werden sie in der folgenden Woche wieder in Silverstone testen. Ich denke nicht, dass dort die Bedingungen wie in Malaysia sein werden. Ich kann keine Streckentemperatur von 50 Grad erwarten."