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  • 02.03.2002 11:54

  • von Marcus Kollmann

Michelin: Ferrari dieses Wochenende eine Klasse für sich

Pierre Dupasquier über den Verlauf der Qualifikation und darüber welches Wetter man am Rennsonntag bevorzugen würde

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn am Ende der Qualifikation sich Bridgestone und Ferrari über die erste Startreihe freuen konnten, so hatte auch Michelin Grund zufrieden zu sein. Ralf Schumachers Abstand auf die Konkurrenz fiel mit 0,436 Sekunden gering aus und insgesamt waren fünf Michelin-bereifte Fahrer in der Top 10 vertreten. Alle auf den französischen Pneus vorne platzierten Fahrer zeigten sich zufrieden über die Reifen, bedauerten aber die nur kurze trockene Phase der Qualifikation, welche einen spannenden Wettkampf um die Pole Position zunichte gemacht hatte.

Titel-Bild zur News: Michelin

Bei Michelin will man am Sonntag lieber trockene Bedingungen für das Rennen

Im Kurz-Interview nach der Qualifikation stand Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier Antwort und Rede.

Frage: "Das Wetter war heute doch sehr wechselhaft. Haben Sie etwas aus den Umständen lernen können?"
Pierre Dupasquier: "Nicht wirklich. Wenn sich die Bedingungen so schnell verändern wie wir das gesehen haben, dann ist es schwer irgendwelche Fortschritte zu machen. Aber wir haben zumindest herausgefunden, dass unsere Regenreifen sehr gut funktioniert haben, wenngleich wir bei den Intermediates, welche wir gestern ausprobierten, noch Verbesserungen vornehmen müssen. Die Qualifikation ist für uns aber sehr gut verlaufen. In der kurzen trockenen Phase zu Beginn konnten wir sehen, dass das BMW-Williams-Team, sowie McLaren-Mercedes and Renault gut unterwegs waren."

Frage: "Von den in der Top 10 platzierten Fahrern sind fünf auf Michelin-Reifen unterwegs. Ist besonders diese Tatsache eine Befriedigung?"
Dupasquier: "Das ist in Ordnung, wenngleich jetzt jemand einwenden könnte, dass wir das auch hinbekommen müssen, denn wir beliefern ja schließlich 6 von insgesamt 11 Teams mit Reifen. Der Kampf in der Qualifikation war ganz interessant, aber Ferrari ist an diesem Wochenende eine Klasse für sich. Was den Rest des Feldes angeht, so sind wir ziemlich gut dabei."

Frage: "Das McLaren-Team fährt zum ersten Mal nach 17 Jahren wieder einen Grand Prix auf Michelin-Reifen. Wie beurteilen Sie die Leistung des Teams?"
Dupasquier: "Die haben wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Wir haben mit McLaren viel mit dem alten 2001er-Auto getestet, nicht jedoch so viel mit dem neuen Chassis. In den kommenden Wochen werden wir deshalb an der Optimierung des Verhaltens unserer Reifen im Zusammenspiel mit dem diesjährigen McLaren arbeiten."

Frage: "Toyota, einer ihrer neuen Partner, wird dieses Wochenende seinen ersten Grand Prix in der Formel 1 bestreiten. Sind Sie vom Team nach den bislang gesehenen Fortschritten überrascht?"
Dupasquier: "Ja. Es ist ein sehr starkes Team und sie haben die ersten beiden Tage ohne offensichtliche technische Probleme gemeistert. Ich denke, dass ihre Qualifikationsplatzierungen im Mittelfeld ein sehr guter Start für die Zukunft sind."

Frage: "Mark Webber hat sich an seinem ersten Rennwochenende für das Minardi-Team bisher gut geschlagen. Wie sehen Sie seine Performance?"
Dupasquier: "Er ist ein sehr schneller, intelligenter und aufmerksamer Fahrer der auf die ihm gegebenen Anweisungen hört. Er ist bei Minardi eines der vielen neuen Elemente die dem Team in dieser Saison helfen könnten einen großen Schritt in der nahen Zukunft zu machen."

Frage: "Konnten Sie die Trockenwetter-Reifen trotz der wechselhaften Wettbedingungen schon genug testen, sodass Sie wissen welchen Reifen sie im Falle dass es nicht regnet benutzen werden?"
Dupasquier: "Ja, aber mehr werde ich diesbezüglich nicht verraten."

Frage: "Okay, folgende Frage zum Abschluss. Würden Sie morgen lieber nasse oder trockene Bedingungen bevorzugen?"
Dupasquier: "In unseren Reihen würden einige Leute gerne Regen sehen, denn so könnten wir mehr über das Verhalten unserer Regenreifen lernen, doch im Moment haben wir mehr Erfahrungen auf trockener Strecke, sodass ich gerne die Wolken verschwinden sehen würde."