• 03.03.2002 13:04

  • von Marcus Kollmann/Fabian Hust

FIA-Pressekonferenz vom Sonntag

Michael Schumacher, Juan-Pablo Montoya und Kimi Räikkönen im ausführlichen Interview über den ereignisreichen Grand Prix

(Motorsport-Total.com) - Nach dem gleich zu Rennbeginn turbulenten und insgesamt interessanten Großen Preis von Australien standen der Sieger (Michael Schumacher) sowie der Zweite (Juan-Pablo Montoya) und der Dritte des Rennens (Kimi Räikkönen) Rede und Antwort.

Frage: "Michael, ein sehr beängstigender Unfall in der ersten Kurve. Was hast du davon mitbekommen? Du warst ja direkt in der Mitte dazwischen."
Michael Schumacher: "Ich habe davon nur das gesehen was vor mir passiert ist. Ich sah nur die Kollision zwischen Ralf und Rubens. Momentan weiß ich noch nicht was genau der Grund dafür war, ob er ein Problem hatte oder so. Aber ich nehme mal an, dass er in der Zwischenzeit schon etwas dazu gesagt hat. Ich hatte in der ersten Kurve schon Angst, denn ich sah auf einmal die Autos herumfliegen und entschied mich dann - genauso wie Kimi - die gerade Linie zu wählen und durch das Gras zu fahren. Das war vermutlich eine gute Entscheidung, denn ansonsten hätte mich vielleicht jemand abgeschossen."

Titel-Bild zur News: Podium in Melbourne

Schumacher, Montoya und Räikkönnen freuen sich über einen Podiumsplatz

Frage: "David Coulthard war nach der zweiten Freigabe des Rennens aus dem Rennen um den Sieg, denn er fuhr durch das Gras und du hattest anschließend einen tollen Zweikampf mit Juan-Pablo..."
Schumacher: "Das war ein wirklich interessanter Kampf, besonders der mit Juan, denn Räikkönen war uns dicht auf den Fersen. Juan hat dann praktisch überall die Tür zugemacht und mir keine Chance gelassen, was für mich nicht besonders fair schien, denn er war ja in einem langsameren Auto. In dieser Situation schien mir dieser Einsatz nicht angemessen aber ich habe den Kampf mit ihm genossen und es ging immer hin und her. Meiner Meinung nach haben die Reifen auch eine Rolle in dieser Situation gespielt. Zuerst hatte ich Probleme die Pneus auf Temperatur zu bekommen, während die anderen Fahrer keine Problem zu haben schienen, doch dann wendete sich das Blatt und ihre Reifen ließen nach und meine funktionierten. Ich hatte dann ein paar nette Kämpfe und konnte Platz eins zurückerobern, was ideal war. Damit hatten wir vor unserer Ankunft hier ehrlich gesagt nicht gerechnet, doch wir waren von unseren Leistung an diesem Wochenende angenehm überrascht."

Montoya: "Meine Reifen waren okay"

Frage: "Juan-Pablo, erkläre doch einfach mal deine Sicht des Zweikampfes mit Michael."
Juan-Pablo Montoya: "Ich denke, dass es ziemlich gut war. Ich schnappte ihn mir nach dem Restart, ging vorbei, und dachte einige Runden lang wirklich konkurrenzfähig zu sein. Sobald seine Reifen aber auf Temperatur waren konnte ich nichts mehr tun. Er war einfach zu schnell und es war nur eine Frage der Zeit... Ich hielt und hielt und hielt ihn auf, bis er dann vorbeiging. Ich verteidigte meine Linie und er fuhr außen herum an mir vorbei als ob ich dort parken würde und zog dann weg."

Frage: "Sprechen wir einmal über die Reifen. Auf der Startaufstellung sah es so aus, als ob du einen Bremsplatten vorne rechts gehabt hättest. Als die Heizdecken heruntergenommen waren, sah es zumindest so aus als ob der Reifen Blasen hätte. War dem so?"
Montoya: "Nein, so weit ich weiß nicht, nein."

Frage: "Es schienen Blasen auf der Reifenoberfläche zu sein..."
Montoya: "Nein, ich kann mich an keine Probleme erinnern."

Frage: "Kimi, großartiges Rennen, dritter Platz bei deinem Debüt für McLaren. Du hattest einen sehr merkwürdigen Start in das Rennen. Kannst du uns etwas über deinen ersten Boxenstopp erzählen? Du kamst unplanmäßig herein, was war los?"
Kimi Räikkönen: "Beim Start geriet vorne irgendetwas unter mein Auto. Ich konnte gar nichts tun außer geradeaus über den Sand zu fahren. Zum Glück konnte ich das Auto abfangen und zurück auf die Strecke kehren. Durch den Unfall in der ersten Kurve flog dann etwas hinter meinen Rücken, weshalb ich zur Box musste, um das Teil entfernen zu lassen. Danach kämpfte ich mich vom letzten Platz bis zu Platz 3 wieder nach vorne."

Frage: "Dein zweiter Boxenstopp war dann schon routinemäßiger. Du kehrtest knapp vor Montoya auf die Strecke zurück und bist dann in der ersten Kurve von der Strecke abgekommen. Was war der Grund dafür? Hast du einfach zu spät gebremst?"
Räikkönen: "Ich war ein wenig zu schnell gewesen und verlor dann leider den zweiten Platz, aber so ist es nun einmal im Rennsport und vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück."

Schumacher: Ein Ferrari-Doppelsieg wäre besser gewesen

Frage: "Michael, Malaysia ist das nächste Rennen. Denkst du, dass die Strecke dir dort liegen wird? Ich denke, dass es dort heißer als hier sein wird und es heißt, dass die Bridgestone-Reifen unter kühleren Bedingungen besser sind und die Michelin-Reifen bei wärmeren Temperaturen. Was glaubst du?"
Schumacher: "Letztes Jahr war das zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich so, doch ich denke, dass wir diese Situation auf unserer Seite hinbekommen und uns da schon ein wenig verbessern. Wie dem auch sei, letztes Jahr waren hier sehr konkurrenzfähig und dann kämpften wir plötzlich in der Qualifikation mit Ralf. Das zeigt, dass es von nun an noch enger werden wird. Man muss sich nur an Brasilien im letzten Jahr erinnern, wo er mir das Leben schwer machte und mir dann wegfahren konnte. Die Dinge können sich also sehr schnell verändern. Ich würde das was hier heute gesehen haben nicht als Maßstab für die Zukunft sehen. Ich möchte aber noch ein Wort über meinen Teamkollegen sagen. Mir tut es natürlich für ihn Leid, denn er hätte ein besseren Rennen haben können. Doch der Rennsport ist nun einmal wie er ist und sicherlich wird er in der Zukunft mehr Glück haben."

Frage: "Michael, welche Schlüsse ziehst du aus diesem ersten Rennen des Jahres? Hätte es nicht besser laufen können?"
Schumacher: "Ja, es hätte ehrlich gesagt schon ein besser Start sein können."

Frage: "Aber du hast doch zehn Punkte geholt?"
Schumacher: "Ich weiß, doch wenngleich es aus meiner Sicht her gut gelaufen ist, so ist es für Rubens nicht gut gelaufen und ein Finish als Erster und Zweiter wäre besser gewesen als nur als Erster ins Ziel zu kommen."

Schumacher: Die Reifen funktionierten zunächst nicht so gut

Frage: "Zu Rennbeginn lagst du an vierter Position und hattest einen atemberaubenden Kampf mit Juan-Pablo, insbesondere nach dem Ende der Safety-Car-Phase und später auch noch einmal. Vielleicht kannst du uns etwas über diese Überholmanöver erzählen?"
Schumacher: "Nun, nach der ersten Safety-Car-Phase ist nicht wirklich etwas passiert. Ich machte keinen Boden gut und als ich hinter Juan war, verlor ich sogar etwas auf Grund der fehlenden Traktion. Dann hat er mir den Gefallen getan und in Kurve drei auf der Öl-Spur gebremst, wodurch ich vorbeiziehen konnte und anschließend kämpfte ich mit Trulli. Er hat überall die Tür zugemacht und kein Überholen zugelassen. Ich sah Juan wieder näher kommen und das machte die Situation dann noch spannender, weshalb ich zu mir sagte, dass ich aufpassen müsste. Nach der nächsten Safety-Car-Phase war Trulli ja nicht mehr dabei. David tat uns dann den Gefallen und verpasste die Linie. Mir passierte das auch und ich denke, dass das der Grund dafür war, dass er wieder auf mich aufschließen konnte. Ich konnte aus der letzten Kurve einfach nicht gut herausbeschleunigen und dadurch konnte er mich dann wieder leicht überholen. Ich konnte in dieser Situation nichts machen. Zwar versuchte ich nach innen zu ziehen, doch er fuhr mit Leichtigkeit davon und ich hoffte, dass er auf einer Zeitstopp-Strategie ist. Es schien aber rein mit den Reifen zusammengehangen zu haben, denn zuerst funktionierten unsere nicht so gut und später ihre nicht, sodass sich das Blatt wieder zum Positiven für uns wendete. Ich war dicht an ihm dran, doch einen Weg vorbeizufinden war nicht sehr leicht."

Frage: "Dieses Überholmanöver war wirklich interessant anzuschauen. Passierte das einfach so oder wie kam es dann dazu?"
Schumacher: "Nein. Er sah, dass ich ziemlich nahe war und er wollte mich natürlich nicht auf der Innenseite der ersten Kurve durchlassen. Instinktiv macht man in solch einer Situation die Tür dann zu und der anderen fährt dann einfach außen und versucht die bessere Linie zu nutzen. Dass er so weit innen war bedeutete, dass die Kurve für ihn ziemlich eng war und er nicht genug Geschwindigkeit aus der Kurve heraus hatte und so konnte ich diese Situation nutzen."

Schumacher: Würde gerne schon in Malaysia mit dem F2002 fahren

Frage: "Anschließend bist du ihm dann ziemlich einfach davongefahren oder? Zumindest sah es so aus."
Schumacher: "Genau. Wir waren ja das ganze Wochenende über schnell, überraschend schnell, doch im Rennen schienen wir in einer gewissen Phase schneller als in der Qualifikation oder als in den letzten Runden. Kimi hat meiner Ansicht nach aber die schnellste Runde gefahren was wiederum zeigt, dass sie in bestimmten Anschnitten sehr schnell und konkurrenzfähig sind. Aber insgesamt sind wir besser gewesen."

Frage: "Bestärkt dich das darin auch in Malaysia mit dem F2001 antreten zu wollen oder willst du dort lieber mit dem neuen Auto starten?"
Schumacher: "Ich würde schon gerne mit dem neuen Auto so schnell wie möglich fahren, aber erst sobald wir wissen dass es besser ist und sobald wir wissen dass es zuverlässig ist. Momentan können wir das aber noch nicht beurteilen und wir können auch noch nicht sagen wann das der Fall sein wird. Nächste Woche finden weitere Tests statt und wir werden die ganze Woche über testen. Dort werden wir dann die Antworten auf unsere Fragen herausfinden."

Frage: "Okay, vielen Dank Michael. Juan-Pablo die beiden Safety-Car-Phasen haben sich unterschiedlich für dich ausgewirkt. Wie siehst du das?"
Montoya: "Zu der Zeit als Michael mich überholte, sah ich das Öl nicht und funkte an die Box, dass ich einen Reifenschaden oder ein Problem vermutete. Dann funkte ich noch einmal und erklärte, dass sich das Auto schon wieder besser anfühlen würde. Als ich dann aus der ersten Kurve, wo es nach links geht, kam, sah ich etwas Öl und mir wurde es sofort klar. Doch da war es ja schon zu spät. Wie Michael schon sagte, sobald unsere Reifen auf Temperatur waren schienen wir mehr Speed zu haben und andersherum war es genauso."

Montoya: Kimi und ich trieben uns gegenseitig an

Frage: "Du hattest dann noch ziemlich lange Zeit einen Kampf mit Kimi, welcher jedoch zur Halbzeit des Rennens dann keiner mehr war."
Montoya: "Ich denke, dass er die ganze Zeit dran war. Vor dem Stopp konnte ich mich ein wenig absetzen und das reichte dann um vor Kimi zu kommen. Als er aus der Box kam, wir die Gerade entlang fuhren und bremsten, lagen wir praktisch auf gleicher Höhe. Als ich dann sah dass er später bremsen würde, dachte ich mir nur, dass er es nicht schaffen würde. So war es dann auch und das war sehr gut."

Frage: "Und von da an bist du auf Platz zwei liegend locker davongefahren..."
Montoya: "Richtig. Ich fuhr einen Vorsprung von fünf Sekunden raus und er kam bis auf vier Sekunden ran, wobei der Abstand dann auch blieb. Es war schon hart, denn wir beide machten Druck und trieben einer den anderen an."

Frage: "Kimi, bist du überrascht heute auf dem Podium gestanden zu haben?"
Räikkönen: "Ja, klar, denn nach dem Start war ich erst Letzter und am Ende wurde ich Dritter."

Frage: "Du hast vorhin deinen langen Boxenstopp erwähnt. Wie lief das Rennen für dich nach diesem Stopp?"
Räikkönen: "Vor dem ersten Stopp war das Auto schon sehr gut zu fahren, aber wir hatten eine Menge Vibrationen durch die Reifen und dadurch war es schon etwas schwierig. Nach meinem ersten Boxenstopp war ich dann ein wenig zu schnell, verpasste die erste Kurve und verlor den zweiten Platz. So ist das im Rennsport aber nun und ich bin über diese Dinge nicht verärgert oder so, denn ich lerne ja immer noch und werde nächstes Mal versuchen bessere Arbeit zu leisten.

Räikkönen: "Konnte ohne Probleme mit Montoyas Rundenzeiten mithalten"

Frage: "Du lagst ja enorm weit zurück nach deinem ersten Stopp, wo das Team in deinem Cockpit hinten nach etwas Ausschau gehalten hatte. Es waren zwar nicht mehr so viele Autos auf der Strecke, doch wie war es durch das Feld nach vorne zu pflügen?"
Räikkönen: "Die anderen zu überholen war wirklich einfach. Einige Autos waren schwieriger zu überholen, doch dass das Safety-Car ein zweites Mal herauskam hat mir viel geholfen und ich war dann hinter den Führenden. Mein Ziel war ja die zu jagen und es war ein wirklich schwieriges und auch interessantes Rennen."

Frage: "Als du hinter Juan-Pablo lagst, war es da für dich leicht mit ihm mitzuhalten?"
Räikkönen: "Ja. Ich versuchte den Boxenstopp ein wenig herauszuzögern, sodass ich länger fahren konnte und ich blieb eine Runde länger draußen. Leider war das nicht genug. Direkt hinter ihm zu bleiben war aber wirklich gar kein Problem."

Frage: "Also bist du mit deiner heutigen Platzierung zufrieden?"
Räikkönen: "Ja."

Frage: "Hättest du Juan-Pablo am Ende noch einmal attackieren können? Es sah so aus, als ob du kontinuierlich zurückgefallen wärst?"
Räikkönen: "Nein, denke ich nicht, ich war mit vollem Tempo unterwegs. In den letzten Runden habe ich dann, als ich sah keine Chancen mehr zu haben ihn noch zu schnappen, aber etwas langsamer gemacht. Ich denke, dass wir ziemlich identische Zeiten fahren können."

Räikkönen: "Das Auto war sehr gut"

Frage: "Kimi, dein Teamkollege schien mit einem offensichtlich sehr unfahrbaren Auto zu Beginn des Rennens zu kämpfen und auch du bist ein paar Mal durch das Gras gefahren. Welches Problem verbarg sich dahinter? Empfandest du es als schwierig, das Auto zu fahren?"

Räikkönen: "Nein, nicht wirklich. Ich habe sehr viel Druck gemacht und aus diesem Grund beging ich ein paar Fehler. Aber das Auto war sehr gut, gut zu fahren."

Frage: "Was hat das Team im Auto hinter deinem Rücken herausgeholt?"

Räikkönen: "Ich weiß nicht, was da war, ich glaube ein Stück eines Frontflügels oder etwas von einem Auto, das in der ersten Kurve verunglückt ist."

Schumacher: Kollisionen gehören zum Sport dazu

Frage: "Michael, eine Menge Autos sind in der ersten Kurve aus dem Rennen geworfen worden. In einer Zeit, in der die Formel 1 versucht, Kosten zu kontrollieren, war das eine sehr teure Kurve. Glaubst du, dass es Kontrollmöglichkeiten gibt, die eingebracht werden könnten, damit solche Dinge den Fahrern weniger häufig passieren?"

Schumacher: "Ich denke nicht. Du erinnerst dich sicherlich, dass wir über dieses Thema am Donnerstag in der Pressekonferenz gesprochen haben. Es muss beim ersten Rennen einfach nur jeder etwas ruhiger zugehen, aber kontrollieren kann man das nicht. Es ist Teil des Rennsports, Teil der Emotionen und ein Grund, warum ihr über uns schreibt nehme ich an, ganz einfach deshalb, weil es so interessant ist. Klar ist es teuer und nicht wirklich schön, dass so etwas passiert, aber es war schon immer ein Teil des Spiels."

Montoya: "Ferrari hatte klar das schnellste Auto"

Frage: "Juan-Pablo und Kimi, seid ehrlich, ist es für euch möglich, gegen Ferrari zu diesem Zeitpunkt um den Titel zu fahren? Ihr habt zwar gegeneinander gekämpft, aber dann war Michael auf und davon gefahren?"

Montoya: "Ich denke, dass Ferrari hier wirklich im Vorteil gegenüber uns war. Von Freitag an hatten sie klar das schnellste Auto. Ich denke, dass die Bedingungen hier nicht die besten für unsere Reifen waren. Hoffentlich wird es in Malaysia wärmer, das könnte uns ein wenig in die Hände spielen. Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass besonders im Nassen die Regenreifen und die Intermediates verbessert werden müssen. Auf diesem Gebiet müssen wir noch einiges arbeiten. Kimi ist die schnellste Rennrunde gefahren - als das Auto schnell war, da waren wir so schnell wie Michael. Wenn es aber so wie im letzten Jahr läuft, dann haben wir keine Chance und ich denke, dass bei heißeren Bedingungen die Reifen deutlich besser arbeiten werden."

fRäikkönen: "Es ist momentan schwierig, besonders bei diesem Rennen. Für Michael war es auch von Vorteil, dass sie mit dem alten Auto gestartet sind, das sie in Bezug auf das Setup besser kennen und auch das Wetter machte es schwierig, das richtige Setup zu finden. Aber ich bin zufrieden, wie es zum Schluss lief. Wenn man sich den Anfang der Tests und das Qualifying angeschaut hat, dann war ich deutlich enttäuschter als jetzt. Wir können uns nur verbessern und auf das nächste Rennen hoffen."

Schumacher: Glücklich für Webber und Minardi

Frage: "Michael, es ist eine unvermeidbare australische Frage: Mark Webber ist heute Fünfter geworden, kannst du ein paar Worte an uns, die australischen Fans richten?"

Schumacher: "Um ehrlich zu sein habe ich im Auto gedacht, dass ich für sie sehr erleichtert bin. Wisst ihr, die Minardis sind schon so lange dabei und es passiert ihnen nicht oft, dass sie die Gelegenheit haben, Punkte zu holen und mir wurde vom Team gesagt, dass er ein sehr gutes Rennen gefahren ist und wirklich den fünften Platz geholt hat. Er hatte einen guten Zweikampf mit Salo, aus diesem Grund bin ich umso mehr glücklich für sie. Ich nehme an, dass sie heute Nacht eine riesige Party feiern werden. Vielleicht stoßen wir zu ihnen und feiern gemeinsam, aber ich freue mich wirklich für die Jungs, ich ? wie soll ich sagen ? ich bin glücklich für sie, dass sie das erreicht haben."

Frage: "An alle Fahrer: In der ersten Kurve waren acht oder neun Fahrer aus dem Rennen. Wäre es eurer Meinung nach nicht besser gewesen, die rote Flagge zu zeigen und alle wieder ins Rennen zu bringen?"

Schumacher: "Ich würde ja sagen, besonders da wir in diese Situation mit verwickelt waren, hätten wir die rote Flagge und einen Neustart bevorzugt. Aber wir sind natürlich nicht diejenigen, die das entscheiden und vielleicht sind wir auch nicht die richtigen Personen um danach zu fragen."

Frage: "Deine persönliche Meinung?"

Schumacher: "Ja, meine persönliche Meinung, aber man sollte andere Leute fragen, warum es so war."

Schumacher: Hockenheim war nicht Melbourne

Frage: "Michael, wir sahen letztes Jahr in Hockenheim, als etwas ähnliches passierte, dass man das Rennen wegen der Kohlefaserteile aus Sicherheitsgründen abgebrochen hat. Dieses Mal gab es keinen Neustart. Glaubst du, dass aus Sicherheitsgründen einer hätte erfolgen sollen?"

Schumacher: "Hier waren viel weniger Trümmerteile auf der Strecke als in Hockenheim. Ich kann mich daran erinnern, dass die ganze Gerade dort mit Teilen bedeckt war und das der Grund für den Abbruch war. Hier war genügend Raum, um die Trümmer zu umfahren. Es gibt eine bestimmte Regel und diese befolgen sie. Wir könnten natürlich der Sicherheit der Anderen zu Liebe eine andere Entscheidung treffen, aber irgendeiner muss diese dem besten Wissen nach fällen und vielleicht müssten wir sie fragen, ob die andere Variante nicht sicherer gewesen wäre."


Frage: "Was hast du gefühlt, als du deinen Bruder durch die Luft fliegen sahst?"

Schumacher: "Ich habe mich natürlich ziemlich erschrocken, denn wenn man das Hinterrad berührt, dann wird man in die Luft katapultiert und wenn man dann dumm landet, dann kann man sich schwer verletzten. Ich machte mir deshalb Sorgen und fragte sofort über Funk nach, was mit ihm ist. Aber sie sagten mir, dass es ihm gut geht und ich sah ihn dann die Gerade runter rennen. Er hatte also Glück, aber das ist nicht etwas, das man jemandem wünscht."

Frage: "Was hast du von dem Unfall gesehen? Sowohl Rubens als auch Ralf schienen die Linie mehr als einmal gewechselt zu haben?"

Schumacher: "Das Auto dahinter darf natürlich mehr als einmal die Linie wechseln, das Auto vorne nicht. Aber ich habe nicht gesehen, ob er das getan hat oder nicht. Ich habe nur einen kurzen Blick darauf geworfen und möchte nicht zu viel darüber sagen, bevor ich alles gut gesehen habe."

Schumacher: Logenplatz bringt nichts

Frage: "Du hast gesagt, dass du einen kurzen Blick darauf geworfen hast. Ich würde annehmen, dass du in deiner Position den Logenplatz hattest. Was hast du dir angeschaut?"

Schumacher: "Nein, man ist im Auto so mit sich selbst beschäftigt, schaut in die Rückspiegel und was neben einem ist, so kann man nicht sagen, dass man viel sieht. Ihr habt eine viel bessere Sicht dank der zehnmaligen Wiederholung, ihr könnt viel besser sehen als wir."

Frage: "Ich frage nur, da ich ja nicht in deiner Position bin, du musstest doch genau vor dir gesehen haben, was passiert ist, wenn du verstehst, was ich meine?"

Schumacher: "Du siehst nicht alles im Detail. Man sieht bestimmte Dinge aber nicht alles im Detail."

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