Michelin bleibt bei Sauber vorsichtig
Michelin wird Sauber nicht benachteiligen, bleibt aber wegen der engen Beziehungen zu Ferrari vorsichtig
(Motorsport-Total.com) - Saubers Wechsel von Bridgestone zu Michelin wurde lange vermutet, vor knapp drei Wochen dann die offizielle Bestätigung: Die schweizer Boliden werden schon ab den kommenden Testfahrten auf französischen Pneus rollen. Nicht nur für Bridgestone entsteht daraus ein Nachteil. Sauber war neben Ferrari das einzige Team, welches für die japanische Reifenfirma umfangreiche Testfahrten absolvieren konnte.

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Pierre Dupasquier wird die Vorgänge bei Sauber intensiv beäugen
Durch die enge Beziehung von Sauber zu Ferrari könnten sich auch für Michelin Probleme ergeben. Immerhin könnten Informationen so bis nach Maranello durchsickern. Doch die Franzosen sind darauf vorbereitet. "Uns ist das bewusst", erklärte Michelins Sportdirektor Pierre Dupasquier gegenüber 'AtlasF1'. Daher müsse der Grad des Informationssflusses auch erst noch festgelegt werden.#w1#
"Bei den Reifen werden wir ihnen jegliche Unterstützung geben, aber bei der Entwicklung könnte es schon anders aussehen", so der Franzose. "Wir haben beispielsweise Software, die bei zukünftigen Konzepten nützlich ist, entwickelt, die absolut vertraulich ist. Das könnte vielleicht nicht ein Teil des Deals werden - das werden wir noch sehen. Was getan werden muss, werden wir auch tun, aber wegen ihrer privilegierten Beziehung zu Ferrari werden wir die Situation sorgfältig abwägen."
So könnten auch private Testfahrten von Sauber auf Ferraris Hausstrecke in Fiorano nicht mehr möglich sein, denn Michelin möchte die eigenen Reifen nur ungern in das Hoheitsgebiet von Ferrari bringen. Trotz all dieser Nachteile wollte Peter Sauber schon länger von Bridgestone zu Michelin wechseln.
"Peter Sauber hat uns nun seit zwei Jahren gefragt", erklärte Dupasquier. "Nach dem Rennen in Brasilien war er überzeugt, dass er mit den Bridgestone-Reifen weit von seinen optimalen Möglichkeiten mit dem jetzigen Auto entfernt ist. Mit dem neuen Windkanal haben sie ihre Aerodynamik entscheidend verbessert und sie sind überzeugt, dass sie mit Bridgestone nicht die besten Ergebnisse einfahren würden."

