26.02.2002 11:50
von Marcus Kollmann

Michelin beugt sich dem Druck der FIA

Nach den Streitigkeiten um die jüngste Reifenentwicklung Michelins, verzichten die Franzosen auf den Einsatz der kontroversen Reifen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die FIA vor kurzem die Legalität der über den Winter von einem Reifenlieferanten der Formel-1-Teams entwickelten Reifen in Frage stellte und wenig später klar wurde dass Michelin nicht im Sinne des Reglements entwickelte Pneus in Melbourne einsetzen wollte, hat sich der französische Reifenlieferant nun dem Druck der FIA gebeugt.

Michelin verzichtet auf den Einsatz seiner allerneusten Rillen-Reifen in Australien

Um keine Disqualifikation oder gar Startverweigerung zu riskieren, wird das Unternehmen aus Clermont auf den Einsatz der laut Auffassung der FIA und Auffassung von Bridgestone mit dem Reglement in Konflikt stehenden Reifen mit asymmetrischen Rillen verzichten.

"Unsere in Australien zum Einsatz kommenden Reifen werden zu hundert Prozent legal sen. Sie werden genau so aussehen wie die letztes Jahr eingesetzten Pneus", bestätigte ein Michelin-Sprecher und erklärte weiter, dass man nach der Aufforderung der FIA vom Einsatz der umstrittenen Reifen Abstand genommen habe.

Zwar bedeutet der Verzicht auf den Einsatz der Reifen mit den asymmetrischen Rillen eine Niederlage für Michelin, doch für den Saisonauftakt sind die Franzosen trotzdem bestens gerüstet, wie Michelins F1-Manager Pascal Vasselon meint: "Wir werden nach Melbourne neue Reifen bringen welche es unseren Partnern ermöglichen werden einen sehr langen ersten Stint zu fahren. Diese Reifen werden aber nicht all die Entwicklungen enthalten an denen wir über den Winter gearbeitet haben", bestätigte der Franzose ebenfalls, dass man die von Experten den Bridgestone-Pneus deutlich überlegen eingeschätzten asymmetrischen Rillen-Reifen definitiv nicht einsetzen wird.

Ob nun die Ingenieure von Bridgestone oder Michelin die besseren Reifen entwickelt haben, wird sich nach Auffassung von Vasselon in Melbourne zeigen. Genauso wie der erste Grand Prix der Saison den Teams Aufschluss über ihre Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Konkurrenz gibt, gilt dies auch für die Reifenhersteller.