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  • 24.06.2007 17:33

Michael Schumacher wieder im Formel-1-Auto

Anlässlich der 60-Jahre-Feier von Ferrari stieg der siebenmalige Champion wieder ins Formel-1-Auto - Massa glaubt, dass der F2007 nun wieder siegfähig ist

(Motorsport-Total.com) - Die Ferrari-Feiern anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Marke fanden am Wochenende auf der privaten Teststrecke von Fiorano ihren Höhepunkt, auf der sich aktuelle und ehemalige Rennfahrer, Kunden und Partner ein Stell-dich-ein gaben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher kehrte in Fiorano auf die Rennstrecke zurück

"Für das 50-jährige Jubiläum entschieden wir uns für Rom, das 60er-Jubiläum feierten wir in Maranello und Fiorano. In einem Jahrzehnt denke ich wäre es richtig, in den USA zu feiern", kündigte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo an.#w1#

Sie alle waren gekommen, um eine der bekanntesten Automarken der Welt zu feiern, die seit der Geburtstunde der Formel 1 dabei ist: Piero Ferrari, Sohn des verstorbenen Unternehmensgründer Enzo Ferrari, Rennleiter Jean Todt, die aktuellen Formel-1-Piloten Kimi Räikkönen und Felipe Massa, sowie Ex-Ferrari-Piloten wie Niki Lauda, René Arnoux, Jody Scheckter, Jean Alesi, Gerhard Berger, Eddie Irvine und natürlich auch Michael Schumacher.

Der Ex-Champion in seinem Ex-Auto

Die aktuellen und ehemaligen Formel-1-Piloten gingen mit Formel-1-Ferraris auf die Strecke - auch Michael Schumacher ging am Samstag, neun Monate nach seinem Formel-1-Rücktritt, wieder auf die Rennstrecke, im F2004, also mit jenem Auto, mit dem er seinen letzten und siebten WM-Titel einfahren konnte.

Vor zehn Jahren, als man das 50-jährige Jubiläum feierte, war Schumacher gerade zu Ferrari gekommen und man wartete bereits seit rund 18 Jahren auf den WM-Titel: "Es ist eine große Party und ich bin froh, hier zu sein."

"Es ist ein riesiger Unterschied im Vergleich zum letzten Jubiläum", so Schumacher weiter. "Beim 50-jährigen Jubiläum des springenden Pferds war ich ein Pilot und ich musste mich auf die Rennen konzentrieren. Jetzt ist es anders, ich muss nicht an den kommenden Grand Prix denken und kann diesen schönen Moment mit Ferrari genießen."

Räikkönen blickt schon nach Magny-Cours

Kimi Räikkönen hingegen war mit den Gedanken schon beim nächsten Rennen in Magny-Cours. Kann man McLaren-Mercedes in Frankreich besiegen? "Das ist schwierig zu sagen", wollte der Finne den Fans nicht zu viel versprechen. "Aber mit Sicherheit ist unser Auto nun besser".

Der als als unterkühlt geltende 27-Jährige ließ sich von der Stimmung an der Strecke anstecken, schließlich hatte er jahrelang davon geträumt, für Ferrari in der Formel 1 zu fahren und darf in seinem ersten Jahr bei den "Roten" gleich ein Jubiläum mitfeiern: "Diese Atmosphäre hier ist wunderschön".

Räikkönen fährt dem Erfolg noch hinterher

"Der Test in Silverstone ist optimal verlaufen", versichert Räikkönen. Aber Tests seien eben Tests und man wisse nicht, welche Fortschritte die anderen Teams machen konnten: "Wir haben in Bezug auf die Aerodynamik ein paar gute Lösungen gefunden, ganz oben stand aber die Suche nach dem richtigen Setup."

Räikkönen ist bisher nicht nur hinter den Erwartungen der Experten geblieben, sondern auch hinter seinen eigenen: "Klar hätte ich euch gern bessere Rennen geliefert", meint er zu den Tifosi, "aber ich brauche noch etwas Zeit. Mit Sicherheit gebe ich mein Bestes und das Team versucht alles Mögliche."

Massa glaubt an das Comeback von Ferrari

Teamkollege Felipe Massa zeigt sich mit dem Test "sehr zufrieden": "Ich merkte sofort, dass wir uns stark verbessert haben, als ich im Auto Platz nahm", so der Brasilianer. "Ich bin optimistisch, dass wir in den kommenden beiden Grands Prix vor den McLaren liegen können, und das ist auch unser Ziel ab jetzt bis zum Ende des Jahres."

Hat Ferrari den Stein der Weisen gefunden? Nach Aussage des 26-Jährigen habe man verstanden, was in den vergangenen drei Rennen schief gelaufen ist.

So habe man die bisherige Qualifying-Schwäche in den Griff bekommen, könne mehr aus den neuen, weichen Reifen herausholen: "Ich bin in Silverstone eine gute Zeit gefahren, auch wenn man zugeben muss, dass der Kurs Ferrari gut liegt. Aber auch in Bezug auf das Setup haben wir neue Dinge gelernt, die in den vorherigen Rennen nicht funktioniert haben."

Todt spricht seinen Fahrern das Vertrauen aus

Unterdessen hat Rennleiter Jean Todt seinen beiden Fahrern das Vertrauen ausgesprochen: "Dies sind Ferraris Fahrer der Gegenwart und der Zukunft. Es liegt an uns, ihnen ein gutes Auto zu geben", so Todt, der versichert, dass man dieses Jahr nicht für 2008 "opfern" wird, wie bereits spekuliert wird: "Ich bin ein wenig verwirrt, dass die Leute über ein Problem sprechen. Es liegt ein einziges Team vor uns, dessen Paket bisher besser als das unsrige war."

Derzeit läuft es nicht rund bei den Italienern. Vor einigen Wochen soll das Stahlband im Windkanal gerissen sein und die Entwicklung neuer Aerodynamik-Teile deutlich eingeschränkt haben, man hat Ex-Chefmechaniker Nigel Stepney verklagt und macht mit Sabotage-Gerüchten Schlagzeilen und auch auf der Rennstrecke läuft es derzeit nicht rund.

Nach sieben von 17 Saisonrennen hat McLaren-Mercedes die Nase deutlich vorn, 35 WM-Punkte Vorsprung sind kein Pappelstiel mehr. Felipe Massa ist mit 19 Punkten Rückstand auf Lewis Hamilton als WM-Dritter noch der aussichtsreichste Titelkandidat der Italiener während Kimi Räikkönen als Vierter mit 26-Punkten Rückstand viel Glück braucht, um noch Weltmeister zu werden.