• 21.09.2008 13:52

  • von Pete Fink

Michael Schumacher: "Vettel macht sich selbst einen Namen"

Michael Schumacher kann gut verstehen, warum Sebastian Vettel die ständigen Vergleiche nerven, und prognostiziert dem Youngster eine große Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher gilt als einer der großen Fürsprecher von Sebastian Vettel. Beim letztjährigen Race of Champions in London vertraten die beiden sogar gemeinsam die deutschen Farben, und spätestens nach dem Vettel-Sieg von Monza will alle Welt Vergleiche zwischen dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister und dem 21-Jährigen jüngsten Grand-Prix-Sieger aller Zeiten ziehen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Michael Schumacher

Sebastian Vettel und Michael Schumacher auf dem RoC- Siegerpodest

Schumacher selbst ist von dieser Vergleichsarie genauso wenig begeistert wie Vettel. " Lasst den armen Jungen doch mal in Ruhe", forderte er jetzt in einem Interview mit der 'Bild am Sonntag' "Ich habe es damals gehasst, dauernd verglichen zu werden und möchte ihn jetzt auch nicht in diese Ecke stellen. Er ist er selbst, und er macht sich schon seinen eigenen Namen. Da habe ich gar keine Angst"#w1#

Denn natürlich sieht auch der 39-Jährige in Vettel einen, der in der Formel 1 in Zukunft für viel Furore sorgen wird - unter einer Vorraussetzung, nämlich "wenn er irgendwann an ein Auto kommt, mit dem er um Weltmeisterschaften fahren kann", warnte Schumacher.

"Ich will hier nicht sein Team schmälern", so Schumacher weiter, "aber Toro Rosso ist im Moment sicher kein Weltmeister-Team. Er ist ja ab nächstes Jahr im Red Bull-Team, vielleicht schaffen sie es ja an die Spitze. Aber er muss natürlich irgendwann entscheiden, wohin die Reise für ihn geht."

Zurückhaltung beim Thema Management

Willi Weber und Michael Schumacher

Willi Weber und Michael Schumacher - ein langjähriges Gespann Zoom

Das dürfte die wohl größte Gefahr darstellen, die Vettel auf seinem Formel-1-Weg auflauert, denn nur allzu oft fehlte bei Talenten das Timing, um zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Cockpit zu sitzen. Im Falle Schumacher stand ihm in Willi Weber ein Manager zur Seite, was Vettel bislang nicht für nötig erachtet.

Schumachers vorsichtige Meinung: "Es gibt viele Wege, die nach Rom führen. Sebastian muss selbst für sich herausfinden, was er braucht und was nicht. Sebastian ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Aber oft braucht man jemanden, der einen in schwierigen Situationen auffangen kann, der einem beratend zur Seite steht."

Doch den positiven Vettel-Effekt auf das deutsche Formel-1-Interesse hat auch Schumacher bereits verinnerlicht: "Deutschland braucht einen Star wie Sebastian Vettel, dem es die Daumen drücken kann, mit dem jeder Fan mitfiebern kann." Angesichts des sympathischen Auftretens des Heppenheimers kein Wunder: "Das Angenehme an Sebastian ist ja, dass er ein netter Kollege ist, der einfach gut rüberkommt und dem man seine Freude abnimmt."