Michael Schumacher: Testfahrten statt Frustration
Michael Schumacher zeigt einmal mehr, dass er ein Teamplayer ist und reist nach seinem Ausfall in Suzuka zu Testfahrten nach Jerez
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher zeigte nach seinem bitteren Ausfall beim Großen Preis von Japan in Suzuka, warum er während seiner Formel-1-Karriere so erfolgreich gewesen ist und von den anderen Teams so umworben war: Auch in schwierigen Zeiten steht der Deutsche als Teamplayer hinter seinem Team.

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Schumacher kurz nach dem Ausfall: Was ging ihm da wohl durch den Kopf?
Anstatt sich vor lauter Frust ob des Ausfalls in seinem vorletzten Rennen und der damit wohl vergebenen Chance auf den Gewinn des achten WM-Titels zu verkriechen und die Rennstrecke Hals über Kopf zu verlassen, so wie das schon viele seiner Kollegen getan haben, ging der 37-Jährige zu seinen "Jungs" in die Box und an den Kommandostand, um Trost zu spenden.#w1#
Schumacher wäre auch ohne das Happy End stolz
Michael Schumacher brachte klar zum Ausdruck, dass er mit seinem Team gemeinsam gewinnt, aber eben auch gemeinsam Rennen verliert. Schließlich hat auch er schon das eine oder andere Rennen durch einen Fahrfehler "vergeigt", und Fehler sind und bleiben eben menschlich.
Der Familienvater unterstrich nach dem Rennen, dass man es geschafft hat, einen zur Saisonmitte angehäuften Punkte-Rückstand von 25 Zählern komplett abzubauen: "Im Endeffekt können wir alle darauf stolz sein, auch wenn es vielleicht kein Happy End geben wird", so der Ferrari-Pilot am Montag auf seiner Internetseite.
Keine Vorwürfe an das Team - im Gegenteil
"Entscheidend sind die Einstellung und die Qualität der Arbeit, und da können wir uns sicher nichts vorwerfen", fährt Schumacher fort, der zuvor 111 Rennen (!) ohne Motorschaden unterwegs gewesen war. "Man kann nicht immer gewinnen, und es kann nicht immer alles so laufen, wie man es gerne hätte. Daher können wir die Ereignisse aus Suzuka gut akzeptieren."
Bei Schumacher überwog in der Stunde der Enttäuschung der Stolz auf eine tolle Aufholjagd, mit der man eine "schon aussichtslos erscheinende WM" doch noch einmal hatte in einen spannenden Kampf um den Titel wenden können: "Und dies nach einem solch niederschmetternden Jahr wie 2005 - da kann man nur im ersten Moment enttäuscht sein."
Schumacher: Ferrari "verdient" den Konstrukteurstitel
Den Kampf um die Fahrermeisterschaft hat Schumacher als gescheitert erklärt, im Kampf um die WM-Krone für das Team möchte der Deutsche in Brasilien die "wenn auch geringen Chancen" nutzen, um die neun Punkte Rückstand auf Renault aufzuholen und den Franzosen zumindest diesen Titel noch streitig machen: "Ich finde, wir haben diesen Titel verdient, denn wir sind das beste Team."
Typisch Schumacher, vor seinem letzten Rennen flog er von Japan in die Schweiz zurück, um sich am Mittwoch ins spanische Jerez zu begeben, wo er zwei Tage lang testen wird: "Noch ein Test und ein Rennen, dann ist die Saison vorüber - da bringt jeder gerne noch einmal alle seine Kräfte auf. Wir wollen in Brasilien trotz des Rückstands alles versuchen, um doch noch einen Titel zu holen."

