• 08.10.2006 14:39

"Danke Shumi", Sayonara Suzuka!

Die Formel 1 nahm heute vorläufig Abschied von der Fahrerstrecke in Suzuka - Japaner bedankten sich bei Michael Schumacher mit vielen Transparenten

(Motorsport-Total.com/sid) - "Danke Shumi", Sayonara Suzuka: Über dem Grand Prix von Japan lag am Sonntag eine doppelte Abschiedsstimmung. Die Fans aus Nippon huldigten ein letztes Mal Michael Schumacher mit liebevollen Transparenten in teilweise noch lückenhaftem Deutsch.

Titel-Bild zur News: Michael-Schumacher-Fans

Für Michael Schumacher hingen die japanischen Fans Plakate wie dieses auf

Zugleich war es nach 20 Rennen in Suzuka das vorerst letzte Gastspiel auf der anspruchsvollen Strecke, denn ab 2007 macht die Königsklasse in Fuji Station - was viele Fahrer traurig stimmt. Die mitten in einem Freizeitpark gelegene Strecke war für "Schumi" und Co. der eigentliche Vergnügungspark: "Es ist die Charakteristik der Strecke, die Kurvenkombinationen, besonders im ersten Sektor. Viel Highspeed, viele technische Passagen, viele Schwierigkeiten, eine große Herausforderung", sagte der scheidende Rekordweltmeister, der sechsmal in Suzuka gewann und dort zwei seiner sieben WM-Titel perfekt machte.#w1#

Ralf Schumacher fährt gerne in Suzuka

"Ich bin zwölf Jahre hier gefahren, einschließlich der Formel Nippon. Es ist meine Lieblingsstrecke." Ralf Schumacher

Auch sein Bruder Ralf wird Suzuka vermissen: "Ich bin zwölf Jahre hier gefahren, einschließlich der Formel Nippon. Es ist meine Lieblingsstrecke", sagte der Toyota-Pilot. "Sie hat eine Kombination von Kurven, die man nirgendwo wieder findet." Der neue Direktor der Fahrergewerkschaft 'GPDA' lobte auch den Sicherheitsstandard, "obwohl die Strecke recht alt ist".

Vor allem seinen Bruder Michael haben die Japaner ins Herz geschlossen. Mit zahlreichen Transparenten auf den Tribünen zeigten sie ihre Verehrung. "Danke Shumi", "Danke Million Mal, MICHAEL!!" oder "Schumi gib Gummi" war zu lesen. Der Kerpener wurde zum "ewigen Champion" gemacht, verbunden mit der Bitte: "Komm zurück mit Mick!" Schumachers Sohn ist jetzt sieben Jahre alt. Einige japanische Fans hatten Probleme mit ihrem Übersetzungsprogramm aus dem Englischen ins Deutsche - auf einer Deutschland-Fahne stand: "Sie sind der beste Treiber!"

Auch Nick Heidfeld erklärte Suzuka zu seiner Lieblingsstrecke, "sogar noch vor Monaco". Mercedes-Sportchef Norbert Haug erinnerte sich gern an frühere "Silberpfeil"-Erfolge zurück: "Wir haben hier zwei WM-Titel gewonnen und zweimal knapp verloren."

Räikkönen freut sich schon auf Fuji

"Es ist gut, mal woanders hinzugehen." Kimi Räikkönen

Dagegen weint Kimi Räikkönen Suzuka keine Träne nach: "Ich habe hier zwar im letzten Jahr gewonnen, aber sonst hatte ich nicht viele gute Rennen hier. Es ist gut, mal woanders hinzugehen", meinte der künftige Ferrari-Pilot aus Finnland. Und McLaren-Mercedes-Boss Ron Dennis kritisierte, dass "in der Zeit, seit wir hier sind, die Anlagen um die Strecke in keinster Weise verbessert worden sind" und auch die Hotelzimmer rund um Suzuka muffig seien und stinken würden.

Vielleicht hat auch das dazu beigetragen, dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone den Japan-Grand-Prix ab 2007 an den Fuji-Speedway vergeben hat, der Toyota gehört. Suzuka, im Besitz des Konkurrenten Honda, hatte noch gehofft, als zusätzlicher Pazifik-Grand-Prix im Kalender zu bleiben. Doch zumindest für 2007 vergeblich, wie Ecclestone am Wochenende noch einmal klarstellte: "Es gibt keine Chance für das nächste Jahr, aber danach, wer weiß?"

Die Zukunft liegt in Fuji, wo 1976 und 1977 die ersten beiden Formel-1-Rennen in Japan stattfanden. Der Kurs, der rund eineinhalb Autostunden südwestlich von Tokio liegt, wurde vom renommierten Aachener Streckenarchitekten Hermann Tilke für rund 150 Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht und bietet auf 4,563 Kilometer Streckenlänge die mit fast 1,5 Kilometern längste Gerade im Formel-1-Zirkus.