Michael Schumacher glaubt an Barrichello
Der Deutsche geht davon aus, dass sein Teamkollege noch Vizeweltmeister werden kann
(Motorsport-Total.com) - Für Michael Schumacher ist die Saison 2001 im Prinzip eigentlich gelaufen. In Ungarn sicherte sich der Deutsche seinen vierten Fahrerweltmeistertitel und kann sich nun ein wenig zurücklehnen. Dass er aber auch weiterhin bei jedem Grand Prix mit dem Anspruch, sein Bestes zu geben, fährt, bewies der 32-Jährige vergangenes Wochenende in Belgien, wo er sich seinen achten Sieg in dieser Saison holte.
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Wenn Barrichello Vizeweltmeister werden will, muss er ein Rennen gewinnen
Für seinen brasilianischen Teamkollegen, Rubens Barrichello, lief es im Rennen hingegen nicht so gut. Der Mann aus Sao Paulo hing nämlich nach dem Re-Start für Runden hinter Benetton-Pilot Giancarlo Fisichella und beschädigte sich im späteren Verlauf des Grand Prix seinen Frontflügel. Am Ende überquerte er mit 54,5 Sekunden Rückstand auf Michael Schumacher als Fünfter die Ziellinie.
David Coulthard, einer von Barrichellos Gegnern im Kampf um die Vizeweltmeisterschaft, kam in Belgien als Zweiter ins Ziel und holte sich 6 Punkte, womit er seinen Vorsprung auf "Rubhino" in der Fahrerwertung ausbaute. Drei Rennen vor Saisonende führt Coulthard hinter Michael Schumacher mit 57 Punkten vor Barrichello der 49 Zähler hat. Ralf Schumacher hat 44 Punkte auf seinem Konto zu stehen. Dem Bruder des Weltmeisters wird ebenfalls zugetraut, dass er am Ende des Jahres den Platz des zweitbesten Fahrers in der Wertung einnehmen könnte.
Gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' verriet Michael Schumacher, dass er und Ferrari es immer noch für möglich halten, dass Barrichello am Ende der Saison mit dem Gewinn des Vizetitels den Erfolg der Roten komplett macht.
"Es war schade, dass wir in Spa nicht zusammen auf dem Podium standen. Wir können es aber immer noch schaffen, dass Rubens am Ende Zweiter in der Fahrerwertung wird. Coulthard liegt zwar gegenwärtig mit 9 Punkten vor ihm, dennoch ist es nicht unmöglich", so Schumacher. Laut Meinung des gebürtigen Rheinländers kann Barrichello aber nur das Ziel erreichen, wenn er die nächsten Rennen gewinnt und Coulthard hinter ihm [Michael Schumacher, Anm. d. Red.] ins Ziel kommt.
Beim Großen Preis von Italien erwartet Ferrari vor allem starken Gegenwind durch BMW-Williams. Das englisch-deutsche Team hatte auf dem Circuit Gilles Villeneuve und zuletzt auf dem Hockenheimring, einem Hochgeschwindigkeitskurs wie Monza auch einer ist, gegenüber Ferrari eindeutig mehr Speed und Vorteile. Beim Heimspiel will es die Scuderia der Konkurrenz aber nicht einfach machen, wenngleich man sich der Gefahr bewusst ist.
Schaut man sich einmal die Statistiken von Michael Schumacher, Rubens Barrichello, David Coulthard und Ralf Schumacher der letzten Jahr in Monza an, so wird deutlich, dass der Ferrari-Pilot in den letzten vier Jahren von allen genannten Piloten am erfolgreichsten war. So startete der Wahl-Schweizer 1996, 1998 und 2000 von der Pole Position aus und gewann mit der Ausnahme von 1996, wo er Dritter wurde, auch den Grand Prix. Teamkollege Rubens Barrichello schied im Vorjahr nach seinem Start von Platz zwei infolge einer Kollision aus. Sein bestes Rennergebnis rührt aus den Jahren 1999 (Stewart) und 1994 (Jordan) her, als er jeweils als Vierter die schwarz-weiß-karierte Flagge sah.
McLaren-Pilot David Coulthard schied letztes Jahr ebenfalls nach einer Kollision aus. Bislang einmal, nämlich 1997, konnte der Schotte den Großen Preis von Italien gewinnen. 1998 sah er die Zielflagge wegen eines Motorschadens nicht, 1999 wurde er Fünfter.
Ralf Schumachers beste Startposition in Monza war bislang Startplatz 5 im Jahr 1999. Bis auf 1997, wo er infolge einer Kollision ausschied, sah der Deutsche entweder als Dritter (1998 und 2000) oder als Zweiter (1999) die schwarz-weiß-karierte Flagge.
Insgesamt dürften die Chancen zwischen David Coulthard, Rubens Barrichello und Ralf Schumacher recht ausgewogen sein. Ein spannender Kampf dieser drei Herren darf auf jeden Fall erwartet werden.
Wie immer werden natürlich auch die Reifen und das Wetter eine wichtige Rolle spielen, wie man zuletzt in den Grand Prix sehen konnte.
