Mercedes in Spielberg: Härtetest für neue Hinterradaufhängung

Mercedes dürfte in Spielberg wieder auf die neue Hinterradaufhängung setzen - Hilft diese beim Umgang mit den erwartet hohen Temperaturen?

(Motorsport-Total.com) - In Montreal hat Mercedes die neue Hinterradaufhängung wieder eingeführt, die man beim Formel-1-Rennen in Imola debütiert hatte und die die Überhitzung der Oberfläche an den Hinterreifen lösen sollte, die der W16 in dieser Saison bisher erfahren hat.

Titel-Bild zur News: Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) beim Formel-1-Rennen in Kanada 2025

Hat Mercedes seine Überhitzungsprobleme gelöst? Zoom

Nach einem schwierigen Wochenende in Imola legte Mercedes die geänderte Geometrie für die Rennen in Monaco und Spanien wieder zur Seite, um Vergleichsdaten zu sammeln und herauszufinden, ob die neue Aufhängung tatsächlich der Grund für das enttäuschende Wochenende in Italien gewesen war.

Man hielt es für sinnvoll, sie in Montreal wieder zu integrieren, da es keine eindeutigen Beweise dafür gab, dass sie die Probleme des W16 noch vergrößert hatte.

Obwohl das Rennen in Kanada mit Streckentemperaturen um die 50 Grad Celsius sehr heiß war, erleichterte der Mangel an schnellen und belastenden Kurven auf dem Circuit Gilles Villeneuve Mercedes die Aufgabe, die weichsten drei Reifenmischungen zu managen.

Neue Aufhängung in Kanada wieder da

Ob die neue Hinterradaufhängung tatsächlich zu George Russells Sieg und Andrea Kimi Antonellis erstem Podium beigetragen hat, lässt sich nicht abschließend sagen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist jedoch der Meinung, dass die Entwicklung zumindest in die richtige Richtung geht.

"Wir haben die neue Hinterachsgeometrie wegen dieses Problems der Überhitzung der Reifenoberfläche eingeführt", sagt Wolff. "Und in Imola waren wir uns mit den Ergebnissen nicht sicher, weil sie schlechter ausfielen als erwartet. Sie für Monaco und Barcelona wieder herauszunehmen, war daher aus meiner Sicht der richtige Schritt."


Fotostrecke: Montreal: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

"Wir haben sie nach Kanada wieder mitgenommen, weil wir hoffen, dass der Entwicklungstrend stimmt. Aber bei diesem Reglement weiß man nie genau, ob man die Entwicklung richtig erwischt oder nicht. Die Korrelation der Daten war schwierig - nicht nur für uns, auch für viele andere Teams", so der Österreicher.

"Und auch andere Faktoren spielen hier eine Rolle: Die Streckenführung ist anders, der Asphalt ist anders. Es gibt eben nie die eine magische Lösung, die aus einem Auto, das bestenfalls um Podien kämpfen kann, ein dominierendes Siegerauto macht. Aber je mehr Daten wir haben, desto mehr lernen wir."

Bewährungsprobe Spielberg

Der Große Preis von Österreich wird der nächste große Test sein, wenn Mercedes auch dort die neue Hinterradaufhängung einsetzt. Während Europa mitten im Sommer ist, werden die Temperaturen weiter steigen; erste Prognosen deuten darauf hin, dass am Red-Bull-Ring um die 30 Grad Celsius Lufttemperatur herrschen könnten.

In der Vergangenheit führten ähnliche Bedingungen dazu, dass die Streckentemperatur über 50 Grad Celsius erreichte - ein Bereich, der Mercedes durchaus Probleme bereiten könnte. Das Team hatte letztes Jahr bei großer Hitze Schwächen, da die Reifenoberfläche der Hinterreifen zu körnen begann und die Fahrer so Grip verloren.

Wenn die neue Aufhängung dafür sorgt, dass die Temperatur an der Oberfläche und im Reifeninneren durch die geänderten Lastverläufe gleichmäßiger verteilt wird, dann sollte das Auto besser mit der Streckencharakteristik Österreichs klarkommen.

Die Strecke hat nur wenige langgezogene Kurven - die Doppellinks in den Kurven 6 und 7 sind die Ausnahme, aber auch Kurve 9 verlangt viel Speed und beansprucht die linken Reifen stark.

Diese Passagen sollten mehr Aufschluss darüber geben, ob die neue Aufhängung die Reifen tatsächlich im optimalen Arbeitsfenster hält. Zudem wird wieder die Reifenmischung C3-C4-C5 eingesetzt, was auch einen direkten Vergleich mit der Reifenperformance aus der vergangenen Saison ermöglicht.

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