• 25.10.2013 14:12

  • von Stefan Ziegler

Mercedes in Indien: Keine Chance gegen Red Bull?

Weil Red Bull klar vorn zu sein scheint, stellt sich Mercedes um Lewis Hamilton und Nico Rosberg beim Indien-Rennen auf einen Kampf gegen Ferrari und Lotus ein

(Motorsport-Total.com) - 120 Runden und eine Erkenntnis: Red Bull ist wohl eine Nummer zu groß. Das ist das Fazit des Mercedes-Werksteams nach dem ersten Trainingstag zum Großen Preis von Indien in Neu-Dehli. Lewis Hamilton und Nico Rosberg legten im Verlauf der beiden 90-minütigen Sessions auf dem Buddh International Circuit zwar knapp zwei Renndistanzen zurück, waren aber langsamer als die Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton war am Freitag der schnellere der beiden Mercedes-Piloten Zoom

Mehr als sechs Zehntel betrug der Rückstand von Hamilton, der sich in 1:26.399 Minuten hinter Sebastian Vettel (Red Bull), Mark Webber (Red Bull) und Romain Grosjean (Lotus) auf Position vier ins Tagesklassement einreihte. Weitere zwei Zehntel zurück lag Hamiltons Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg auf Rang sechs, der sich auch noch Fernando Alonso (Ferrari) geschlagen geben musste.

Die intensive Vorbereitung auf das Rennen, die Mercedes vorrangig am Nachmittag auf dem Zettel stehen hatte, scheint sich aber gelohnt zu haben: Rosberg fuhr in 1:30.6 Minuten auf dem gleichen Niveau wie Lotus-Pilot Grosjean und lag damit deutlich vor der Konkurrenz von Ferrari. Mit Red Bull konnte es Mercedes aber nicht aufnehmen: Vettel war in 1:29.8 Minuten wesentlich schneller.

Hamilton hofft auf Podestergebnis

Und so spricht Rosberg am Freitagabend von einem "ziemlich harten Tag" in Indien. "Wir haben zwar viel gelernt, haben aber auch noch jede Menge Arbeit vor uns, damit wir das beste Setup finden. Insgesamt scheint die große Frage an diesem Wochenende zu sein, wer den dritten Platz hinter den Red Bulls einnehmen kann. Sie sind hier offenbar nicht zu stoppen", meint der deutsche Rennfahrer.


Fotostrecke: Formcheck: GP Indien

"Ich bin aber zuversichtlich, dass wir sowohl am Samstag als auch am Sonntag kämpfen können." Was Hamilton übrigens ähnlich sieht. Er meint: "Wir arbeiten darauf hin, zur Qualifikation am Samstag eine gute Leistung zu haben. Idealerweise wollen wir in die zweite Startreihe fahren", so der Brite. "Hoffentlich springt dann beim Rennen ein Platz auf dem Podest dabei heraus. Das wäre klasse."

Sein Team habe schon am Freitag "gute Fortschritte" erzielt. "Der Vormittag war zwar nicht so gut, doch es ist uns gelungen, am Nachmittag viele Runden zurückzulegen und voranzukommen. Auf diesem Kurs ist es schwierig, das Setup perfekt zu erwischen", erklärt Hamilton. "Die Strecke ist ziemlich anspruchsvoll für die Reifen. Ich denke, jeder hatte mit der weichen Mischung zu kämpfen."

Wie aussagekräftig sind die Freitagszeiten?

"Unser Auto fühlt sich erst einmal recht gut an. Es gibt aber auf jeden Fall noch Bereiche, in denen wir uns über Nacht steigern können", meint der Mercedes-Fahrer. Teamchef Ross Brawn pflichtet ihm bei: "Vor uns liegt wie immer ein stressiger Abend, wobei wir einen Blick in die Daten werfen und sehen, wo wir uns noch verbessern können." Immerhin: Es habe "keine größeren Probleme" gegeben.

"Es war also ein guter und solider Start in dieses Wochenende. Darauf wollen wir am Samstag aufbauen. Es ist uns nämlich am Freitag gelungen, die Autobalance im Vergleich zum Vormittag zu optimieren. Und wir haben unser geplantes Programm abgespult", sagt Brawn. Außerdem, das fügt Mercedes-Sportchef Toto Wolff hinzu, könne man anhand der Zeiten nur wenig prognostizieren.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Indien


"Es ist immer schwierig, die Rundenzeiten vom Freitag zu interpretieren. Die Teams sind schließlich mit unterschiedlichen Spritmengen unterwegs. Die richtige Reihenfolge der Rennställe vorherzusagen ist, wie den Blick in die Kristallkugel zu riskieren. Wir hatten aber keinen perfekten Tag, wenn man das Tempo von Red Bull als Vergleich heranzieht. Wir haben jedoch immerhin 120 Runden absolviert."

"Es gibt also viele Informationen, die unsere Ingenieure über Nacht bearbeiten werden", meint Wolff. "Ich bin mir sicher: Es wird ein enger Kampf mit unseren direkten Rivalen von Lotus und Ferrari. So war es ja schon bei den vergangenen Wochenenden. Wir alle wissen, wie wichtig es ist, das volle Potenzial des Pakets abzurufen. Das gilt für den Samstag, mehr aber noch für den Sonntag."