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Mercedes: Druck erhöhen und alle Kräfte zusammennehmen
Mercedes kämpft in Indien um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM - Das wäre nicht nur gut für das Image, sondern würde auch viele Millionen einbringen
(Motorsport-Total.com/SID) - Nico Rosberg ist im Stress. Wie bei jedem Formel-1-Rennen hat er in Indien viel um die Ohren - schließlich muss er seinen Mercedes irgendwie schneller machen. Und das ist gar nicht so einfach, denn der "Silberpfeil" will nicht so, wie er will. Trotz seines vollen Terminkalenders hatte der Wiesbadener vor den Toren Neu-Delhis aber noch ein bisschen Zeit, um sich in seiner Rolle als Laureus-Botschafter um benachteiligte Kinder zu kümmern.

© LAT
Alle auf ein Ziel: Mercedes möchte den zweiten Platz in der Teamwertung Zoom
Die Geschichten aus ihrem Leben, die die Kinder Rosberg dabei erzählten, hätten ihn "tief bewegt". Rosberg sagte hinterher, er wollte ein bisschen Hoffnung spenden: "Sport kann junge Menschen inspirieren. Nirgends trifft dies mehr zu als in Indien, wo so viele Kinder ab dem Tag ihrer Geburt kämpfen müssen." Ein Großteil der Bevölkerung in Indien muss mit weniger als einem Euro am Tag auskommen.
Verglichen mit den Sorgen der Kinder sind Rosbergs Probleme also recht marginal. Zusammen mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton kämpft er mit Mercedes (287 Punkte) gegen Ferrari (297 Punkte) um Platz zwei in der Konstrukteurs-WM hinter Branchenführer Red Bull (445 Punkte). Es geht um Image, aber auch um rund zehn Millionen Dollar mehr oder weniger aus dem Geldtopf von Promoter Bernie Ecclestone. Doch der Trend spricht gegen die Marke mit dem Stern, von hinten drängt Lotus (264 Punkte) nach vorne. Trotzdem sagt Motorsportchef Toto Wolff vor dem Rennen am Sonntag (Formel 1 im Live-Ticker): "Dieses Ziel können wir nicht aufgeben."
Zu Saisonbeginn bewies Mercedes im Vergleich zu den enttäuschenden Vorjahren einen deutlichen Formanstieg, Rosberg und Hamilton kämpften um Siege, drei Triumphe wurden sogar gefeiert. Doch seit der Sommerpause fahren die Silberpfeile wieder nur hinterher. Für Niki Lauda, Aufsichtsratschef des Teams, eine unerträgliche Situation. "Menschen machen Fehler, aber mir gefällt die Gesamtleistung nicht", polterte die graue Eminenz zuletzt nach dem Debakel in Japan: "Jetzt muss man den Druck erhöhen, und das wird sicherlich gemacht. Jetzt muss man alle Kräfte zusammennehmen."
Und so präsentieren sich Rosberg und Hamilton in Indien entsprechend kämpferisch. "Wir sind hier, um ihn (Sebastian Vettel, Anm. d. Red.) zu schlagen", sagte etwa Rosberg: "Wir hatten zuletzt viel Pech. Aber wenn alles gut läuft, haben wir die Chance - auch wenn der Red Bull sehr schnell ist." Zehn Millionen Dollar mehr oder weniger sind auch für ein nicht gerade armes Team wie Mercedes keine Peanuts. Der Traditionsrennstall will nach dem desolaten Vorjahr, als es nur zu Platz fünf knapp vor Sauber reichte, in dieser Saison unbedingt "Best of the Rest" werden.
Hamilton ist fest entschlossen, Ferrari noch von Platz zwei zu verdrängen. "Wir haben weiterhin das Gefühl, dass wir mithalten können. Wir müssen einfach nur bessere Arbeit leisten als in den vergangenen Rennen", sagte der Engländer, räumte aber auch ein, dass es zuletzt einfach nicht nach Plan lief: "Normalerweise ist meine zweite Saisonhälfte immer etwas besser. Wir waren aber nicht schnell genug. Aus irgendwelchen Gründen lief es zuletzt in den Rennen nicht so gut." Rosberg und Hamilton sind im Stress - sie müssen ihren Wagen irgendwie schneller machen.

