Melbournes Formel-1-Zukunft praktisch gesichert
Obwohl die Provinz Victoria ein Nachtrennen weiterhin ausschließt, soll der Grand Prix von Australien bis 2015 gesichert sein
(Motorsport-Total.com) - In den Verhandlungen um die Zukunft der Formel 1 in Australien scheint es einen Durchbruch zu geben: Angeblich sind sich WM-Promoter Bernie Ecclestone, Veranstalter Ron Walker und die Regierung der australischen Provinz Victoria über die Rahmenbedingungen für eine Vertragsverlängerung bis 2015 einig.

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Der Australien-Grand-Prix bleibt wie erwartet bis 2015 in Melbourne
Die Australian Grand Prix Corporation (AGPC) hat seit der Premiere im Melbourner Albert Park im Jahr 1996 Verluste in der Höhe von 100 Millionen Euro eingefahren, daher wurde das Rennen seitens der Politik immer wieder in Frage gestellt. Außerdem führte dies dazu, dass die Regierung von Victoria die Errichtung einer Flutlichtanlage für die von Ecclestone gewünschte Nachtveranstaltung kategorisch ausgeschlossen hat.#w1#
"Ein Nacht-Grand-Prix ist nicht verhandelbar", meinte Tourismusminister Tim Holding, der gegenüber der 'Herald Sun' aber gleichzeitig klarstellte, dass man den Event trotzdem unbedingt behalten möchte. Also wurde Ecclestone ein Kompromiss angeboten: Die Startzeit soll von 15:30 Uhr wie in diesem Jahr auf künftig 17:00 Uhr nach hinten verlegt werden. Damit müssten die europäischen Fans für die TV-Übertragung erst um 7:00 Uhr aufstehen.
Ecclestone hat diesem Kompromiss angeblich zugestimmt und einen Vertrag bis 2015 angeboten. Nun liegt es an der Politik, dieses Angebot abzusegnen: "Es liegt ein Angebot auf dem Tisch. Es ist nun Aufgabe der Regierung, dieses zu akzeptieren oder nicht", bestätigte Walker nach Gesprächen in der vergangenen Nacht. "Unser Treffen war sehr herzlich. Wir haben ein gutes Verhältnis und die Verhandlungen werden weitergehen."
Damit sind wie von uns angekündigt auch Spekulationen vom Tisch, wonach der Australien-Grand-Prix von Melbourne nach Sydney - genauer gesagt nach Eastern Creek - wechseln könnte. Die Pseudoflirts zwischen Ecclestone und den dortigen Streckenbetreibern waren nämlich nur ein Säbelrasseln, um die AGPC und vor allem die Provinz Victoria unter Druck zu setzen. Nun scheint eine offizielle Einigung nur noch Formsache zu sein.

