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Melbourne: Nachtrennen bleibt tabu
Die Verhandlungen über die Zukunft des Melbourne-Grand-Prix dauern an - Klare Ablehnung der Pläne für ein Nachtrennen: "Ist nicht verhandelbar"
(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft des Grand Prix in Melbourne hängt nach wie vor am seidenen Faden. Die Verhandlungen zwischen Bernie Ecclestone und Melbourne-Veranstalter Ron Walker über eine Verlängerung des bis 2010 laufenden Vertrages sind offenbar in den vergangenen Wochen keinen Schritt vorangekommen. Der Formel-1-Boss und sein Verhandlungspartner hatten immer wieder gleichermaßen die tatkräftige Unterstützung der örtlichen Behörden und der Regierung des Bundesstaates Victoria gefordert. Diese scheint man zu bekommen, allerdings in Grenzen.

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Wird der Grand Prix von Australien auch nach 2010 noch in Melbourne bleiben?
Wenn es um Organisation und auch finanzielle Unterstützung des hoch defizitären Rennens geht, hat die Regierung bereits eindeutige Zusagen gegeben, allerdings will man von den Ecclestone-Plänen für ein Nachtrennen in Melbourne nichts wissen. "Das ist ein toller Event für unseren Staat", sagte der zuständige Minister Tim Holding und fügte an: "Es ist einer, denn wir behalten wollen und für dessen Erhalt wir alles Mögliche tun werden, damit wir in den kommenden Jahren in Melbourne weiterhin Formel-1-Rennen sehen werden."#w1#
Ecclestone wünscht sich eine nächtliche Austragung des Rennens in Australien, um den Grand Prix auf dem wichtigen Europa-Markt zu angenehmeren Sendezeiten im Fernsehen platziert zu haben. "Es gibt weitere Verhandlungen mit Bernie Ecclestone und auch der FIA, aber wir haben ein Nachtrennen abgelehnt. Das ist nicht verhandelbar", stellte der Minister eindeutig klar. Der Formel-1-Boss hatte seine Drohungen bereits verschärft, indem er eine Zukunft des Melbourne-Grand-Prix ausschloss, sollte es kein Nachtrennen geben.
Das Säbelrasseln war zuletzt von allen Seiten verschärft worden. Die A1GP-Serie hatte sich als Ersatz für die Formel 1 in Melbourne ins Gespräch gebracht, die Strecken in Adelaide und Eastern Creek als mögliche Ausweichorte in die Diskussionen eingetreten. Ziel führend in den Verhandlungen um die Zukunft eines australischen Formel-1-Rennens war dies bisher nicht. Der Grand Prix in Melbourne hat in diesem Jahr ein neues Rekord-Minus erwirtschaftet. Das Rennen im März brachte den Veranstaltern ein Defizit von 40 Millionen Dollar.
Zum Vergleich: Bei der ersten Austragung 1996 schrieb man einen Verlust von 1,7 Millionen Dollar, im Jahr 2000 waren es bereits 3,9 Millionen - nun liegt man also bereits bei der zehnfachen Summe. Sollte man also den Vertrag um weitere fünf Jahre verlängern, drohen der Veranstaltung weitere 200 Millionen Dollar Verlust. Eine Summe, die in der Opposition im Parlament von Victoria für große Sorgen sorgt. "Das Rennen war und ist ein herausragender Event für Melbourne. Aber die Regierung hat in den vergangenen Jahren diesbezüglich ein Missmanagement betrieben", kritisierte die Oppositionssprecherin Louise Asher.

