• 17.03.2008 18:36

  • von Dieter Rencken

Interview mit Melbourne-Renndirektor Tim Schenken

Der ehemalige Formel-1-Pilot Tim Schenken ist heute Renndirektor in Melbourne - Interview über seine Aufgaben und die Zukunft des Rennens

(Motorsport-Total.com) - Tim Schenken ist in Melbourne Renndirektor und damit so etwas wie die rechte Hand von FIA-Rennleiter Charlie Whiting. Der heute 64-Jährige hat zwischen 1970 und 1974 selbst 34 Grands Prix bestritten und erzielte als bestes Resultat auf Brabham einen dritten Platz in Österreich 1971. Mit 'Motorsport-Total.com' sprach er über sein heutiges Aufgabengebiet innerhalb der Australian Grand Prix Corporation und über seine Hoffnung, dass Melbourne Bestandteil des Formel-1-Kalenders bleibt.

Titel-Bild zur News: Streckenpersonal in Melbourne

Der Australien-Grand-Prix zählt zu den bestorganisierten in der Formel 1

Frage: "Tim, Charlie Whiting von der FIA ist Rennleiter, aber du bist offiziell Renndirektor der Strecke hier in Melbourne. Wie arbeitet ihr zwei zusammen?"
Tim Schenken: "Charlie trägt die Verantwortung für Entscheidungen wie Safety-Cars, die Startprozedur, rote Flaggen und so weiter. Er kümmert sich darum, dass die Regeln eingehalten werden, und wir unterstützen ihn natürlich. Wir sind verantwortlich für die 1.100 Offiziellen, die Race-Control und die Kommunikation. Charlie und ich sitzen in der Race-Control nebeneinander."#w1#

Frage: "Dein wievielter Grand Prix war es dieses Jahr?"
Schenken: "Ich mache den Job schon seit dem ersten Rennen in Adelaide 1985. Ich war zuerst Stellvertreter und dann Renndirektor ab 1987. 1996 sind wir nach Melbourne gegangen."

"Wenn der Grand Prix aus Melbourne verschwindet, dann verschwindet er auch ganz aus Australien." Tim Schenken

Frage: "Es gibt Gerüchte, dass Melbourne nach dem Auslaufen des aktuellen Vertrags wegfallen könnte. Wie denkst du darüber?"
Schenken: "Das wäre sehr schade, denn der Grand Prix ist eine Riesensache - wie die Olympischen Spiele. Den hat man nur einmal im Jahr. Unsere Offiziellen und unsere Organisation könnten nicht besser sein. Und wenn der Grand Prix aus Melbourne verschwindet, dann verschwindet er auch ganz aus Australien. Es soll aber eine Weltmeisterschaft sein, also muss es Rennen auf der ganzen Welt geben."

"Unterm Strich ist es eine kommerzielle Entscheidung. Wir wären natürlich enttäuscht, aber wir können es nicht beeinflussen. Ich denke aber positiv. Solange mir niemand sagt, dass der Grand Prix gestrichen wird, glaube ich an das Beste."

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