McNish: "Der A1-Ring ist schrecklich"
McNish spricht im Interview über den A1-Ring, seine Rennen dort, die bisherige Saison und was er an sich verbessern möchte
(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Allan McNishs Formel-1-Debüt hatte in Australien schon in der ersten Kurve ihr Ende gefunden, als der Schotte in den großen Crash in der ersten Kurve verwickelt war. Auch in den kommenden Rennen lief es für den Schotten nicht besonders gut, in Imola blieb er sogar schon stehen, als er nicht einmal losgefahren war. In Barcelona jedoch brachte der achte Platz endlich einen Achtungserfolg ein. Seine Position brachte ihm eine dringend benötigte Motivationsspritze, besonders auf Grund der Tatsache, dass ihm im Qualifying auf Mika Salo nur 0,128 Sekunden fehlten. Jetzt geht es nach Österreich, wo man bereits eine Rennsimulation im Winter durchgeführt hatte.

© Toyota
Allan McNish kennt bessere Strecken als den A1-Ring...
Frage: "Wie befriedigend war es, endlich in Spanien ohne Probleme bis ins Ziel zu fahren?"
Allan McNish: "Natürlich war es nach all den Problemen sehr gut, ein schönes und problemloses Rennen zu haben und ins Ziel zu kommen. Das gilt nicht nur für mich sondern auch für das Team. Zwei Autos im Ziel zu haben war ziemlich gut, vor allem, wenn man sich die Ausfallquote anschaut."
Frage: "Wie lief das Rennen für dich?"
McNish: "Das Auto rutschte im ersten Rennabschnitt stark herum, was auch am Grip der Strecke selbst gelegen haben könnte. Ich verfolgte Villeneuve und er hatte auf den Bridgestone-Reifen dasselbe Problem. Ich denke nicht, dass es mit etwas anderem als der Strecke zu tun gehabt hat. Er war ein paar Zehntel schneller und konnte wegziehen und ich war nicht in der Lage mit ihm mitzuhalten. Nach 30 Runden war ich alleine unterwegs. Dann versucht man nur noch konzentriert zu bleiben und Druck zu machen und durch die Rundenzeiten eine Idee davon zu bekommen, wo man sich im Vergleich zu den anderen befindet."
Frage: "Fühlst du dich jetzt sicherer als vor ein paar Rennen?"
McNish: "Ich war mit dem Rennen immer glücklich und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich dort ein Problem habe. Aber im Qualifying war ich ein wenig hinter Mika. Wir testeten vor Imola in Valencia und das Auto war dort ein wenig passender zu meinem Fahrstil und ich mochte es mehr. Da war ich in Imola an ihm dran, ebenso wie in Spanien. Jetzt weiß ich wirklich, was wir brauchen, um den nächsten Schritt nach vorne zu machen."
Frage: "Das Problem ist natürlich, dass jeder andere auch entwickelt und nach vorne kommt?"
McNish: "Allgemein gesehen ja. Natürlich entwickelt jeder weiter und jedes Wochenende werden sie ein wenig schneller. Wir sind ein neues Team und für ein neues Team ist das der harte Teil der Formel 1. Aber wir haben es in Spanien bis in das Ziel geschafft und das ist ein wenig wichtiger als ein paar Zehntel schneller zu sein und dann in der zweiten Runden auszufallen. Ich denke, dass wir alles in der richtigen Perspektive anschauen müssen. Wir befinden uns in einem Aufbaujahr, es ist ein Lernjahr und auch wenn wir uns in einem harten Wettbewerb befinden und kämpfen, so gibt es einige Dinge, die ein wenig Zeit benötigen und auch ein wenig Erfahrung, um sie aus der Welt zu schaffen."
Frage: "Hast du eine Ahnung, wie das Auto auf dem A1-Ring funktionieren wird?"
McNish: "Er wird uns ohne Frage besser liegen als Spanien. Die große Frage wird in Österreich sein, wie die Reifen sein werden, aber ich erwarte, dass Michelin dort sehr konkurrenzfähig sein wird. Unter normalen Umständen werden wir ein wenig besser sein. Aber man kann klar sehen, dass Leute wie BAR große Schritte nach vorne machen und wir versuchen das gleiche zu tun."
Frage: "Du bist hier schon Sportautos gefahren, magst du den Ort?"
McNish: "Ich fuhr hier 1997 und 1998 in einem Porsche und ich denke, dass ich beide Male Dritter wurde. Ich muss ehrlich sein und sagen, dass der Kurs schrecklich ist! Das Problem mit der Strecke ist der Vergleich mit der alten Strecke, die ich mit einem Straßenfahrzeug abgefahren habe. Die neue Strecke sieht nach einem langsamen Stopp-and-Go-Kurs aus. Es ist eine lustige Strecke, denn auch wenn sie dir nicht viel Befriedigung beim Fahren gibt, so sorgt sie doch für gute Rennen, ob man sie mag oder nicht. Für die Zuschauer und das Fernsehen ist sie wirklich gut in Sachen Rad-an-Rad-Kämpfe. Sie hat halt keine 'Eau Rouge' oder so etwas."

