McLaren-Rennleiter: "Sollten uns jetzt massiv verbessern"

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich wollte McLaren bis Saisonende Siege einfahren, doch daran glaubt beim Rennstall aus Woking nach dem miserablen Saisonauftakt niemand mehr. Niemand? Rennleiter Eric Boullier will die Hoffnung nicht ganz aufgeben. "Wer weiß, vielleicht wacht in Singapur plötzlich ein Ingenieur mit der Zauberformel auf, die uns eine Sekunde pro Runde bringt, und dann schaffen wir es vielleicht auf das Podest und kämpfen um Siege", sagt der Franzose gegenüber 'Autosport'.

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Lippenbekenntnisse? Eric Boullier spricht weiter von Siegen und Dominanz Zoom

Derzeit sind es allerdings eher zwei Sekunden pro Runde, die McLaren hinter Mercedes liegt. Und das, obwohl die Truppe in Spielberg ein neues Aerodynamikpaket brachte, von dem man sich große Fortschritte versprach. Die Hauptproblemzone ist nach wie vor die schwache Honda-Antriebseinheit, aber inzwischen behauptet man längst nicht mehr, dass das innovative Auto mit einem Mercedes-Motor ganz vorne mitfahren würde.

Man habe in "beiden Bereichen" Probleme, gibt Boullier zu. "Wir haben ein gutes Chassis, das Auto ist gut, es fährt sich gut und die Fahrer lieben es. Sogar in den langsamen Kurven ist es sehr gut, aber es benötigt noch ein paar neue Entwicklungen."

Zu Saisonbeginn konzentrierte sich das Team laut Boullier darauf, in der Fabrik mit Hilfe von CFD (Computational Fluid Dynamics, Strömungssimulationen) und im Windkanal, am MP4-30 zu feilen. "In den kommenden Rennen wird es nun viele Änderungen geben, wir sollten uns also massiv verbessern", will er nun die Früchte ernten.

In Sachen Antriebseinheit nimmt er Partner Honda in Schutz: "Die Antriebseinheit ist technologisch noch nicht ausgereift, wir liegen also klar hinter Ferrari und Mercedes. Was Honda in nur zwei Jahren auf die Beine gestellt hat, ist aber sehr beeindruckend, denn wir liegen nicht weit hinter Renault."

Er verweist darauf, dass die drei anderen Hersteller bereits auf bestehende Formel-1-Werke zurückgreifen konnte, während Honda alles neu aufbauen musste. "Sie werden Mercedes auf jeden Fall einholen", lehnt er sich aus dem Fenster. "Wir wissen noch nicht wann, aber je mehr Ressourcen sie haben, desto weniger Zeit wird es brauchen."

Auch ganz allgemein hat er keinen Zweifel, dass McLaren bald wieder von Sieg zu Sieg fahren wird. Auf die Frage, was seine utopische Version für die Formel 1 sei, meint er: "Dass McLaren alle Rennen dominiert. Das ist eigentlich nicht utopisch. Es wird passieren."