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McLaren-Honda: Sommerpause ist kein Nachteil
Bei McLaren weiß man genau, wie die rennfreie Zeit nach dem Ungarn-Grand-Prix genutzt werden soll - Zweites Honda-Team wäre das letzte, was es braucht
(Motorsport-Total.com) - Neun von 19 Rennen der Formel-1-Saison 2015 sind absolviert und McLaren-Honda rangiert in Reihen der zehn Teams abgeschlagen auf Position neun. Ganze fünf WM-Punkte haben die beiden Ex-Weltmeister Jenson Button und Fernando Alonso im bisherigen Saisonverlauf einfahren können. So hatten sich die Bosse von McLaren und Honda den Start in die zweite Periode der Zusammenarbeit nicht vorgestellt.

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Nach dem Ungarn-Grand-Prix stehen per Reglement auch bei McLaren die Räder still Zoom
Wiederholt auftretende Zuverlässigkeitsprobleme und als direkte Folge daraus eine Reihe von Strafen haben es den McLaren-Piloten alles andere als einfach gemacht, das Potenzial offenzulegen. An selbiges glaubt man im Team aber weiterhin mit aller Entschlossenheit.
"Die Korrelation zwischen Windkanal, CFD und der Realität ist größtenteils gut", sagt Button gegenüber 'Autosport' und sieht es deshalb auch nicht als Nachteil an, dass nach dem Grand Prix von Ungarn (26. Juli) die vierwöchige Sommerpause ansteht, in der die Fabriken der Teams zwei Wochen lang geschlossen bleiben müssen.
Button betrachtet die Sommerpause sogar als Vorteil: "Im August können wir zwei Wochen lang nichts tun, aber abgesehen davon gibt es noch genug Zeit, um das Gesamtpaket zu analysieren. Wir haben jede Menge Informationen von den bisherigen Rennen, die wir in Ruhe sichten werden."
Der Weltmeister des Jahres 2009 gibt zu, dass die gegenwärtige Situation für ihn, Teamkollege Alonso und das gesamte Team von McLaren-Honda eine schwierige ist. "Wir alle müssen uns anstrengen, das Lächeln nicht zu verlieren", sagt Button, sieht aber keinen Sinn darin, Trübsal zu blasen: "Niedergeschlagenheit bringt uns nicht weiter. Wichtig ist, dass wir gute Rückmeldungen geben und versuchen, aus jeder Situation das Bestmögliche zu machen. Lächeln ist besser als die Stirn zu runzeln."
Neale: Zweites Honda-Team wäre der falsche Weg
Ein Großteil des aktuellen Rückstands der Kombination McLaren-Honda ist auf die Antriebseinheit zurückzuführen. Die Weiterentwicklung des Chassis wurde sogar lange Zeit zurückgestellt, um zunächst die gröbsten Baustellen im Bereich des Antriebs in den Griff zu bekommen.

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Jonathan Neale rät für den Moment klar von einem zweiten Honda-Team ab Zoom
Wäre für Honda ein zweites Team neben McLaren ein Weg, die Entwicklung der Antriebseinheit zu beschleunigen? In Woking verneint man dies entschieden. "Grundsätzlich unterstützen wir es, wenn die Motorenhersteller ihre Antriebseinheiten mehr als einem Team zu Verfügung stellen. Im Moment wäre das aber das letzte, was wir brauchen. Wir müssen uns auf die aktuellen Probleme konzentrieren, anstatt diese zu duplizieren", betont Neale gegenüber 'ESPN' und stimmt damit den Worten von McLaren-Rennleiter Eric Boullier zu.
Der McLaren-Geschäftsführer ist überzeugt, dass Honda absolut der richtige Partner ist. Dass es noch etwas Zeit braucht, um ganz vorn mitzufahren, macht er an einem Vergleich fest: "Die Entwicklung des Mercedes-Antriebs läuft seit viereinhalb Jahren. Honda steht diesbezüglich bei zweieinhalb Jahren."
"Es liegt einfach an uns, einen besseren Job zu machen", sagt Neale und meint damit nicht nur die Kombination McLaren-Honda, sondern sämtliche Konkurrenten der überlegenen Kombination aus Mercedes-Chassis und Mercedes-Antrieb.

