McLaren: Perez bedauert verlorenen Testtag

Sergio Perez sieht sich und McLaren vor dem Saisonauftakt mehr und mehr im Rückstand und hofft, die neuen Teile nicht erst in Melbourne testen zu müssen

(Motorsport-Total.com) - Nach nächtlichen Regenfällen präsentierte sich der Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas am Donnerstagvormittag in einem feuchten Zustand. Weitere Regenfälle im Tagesverlauf trugen ein Übriges dazu bei, dass der Testbetrieb am ersten Tag der letzten Testwoche alles andere als plangemäß vonstatten ging.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

McLaren-Neuzugang Sergio Perez sehnt einen trockenen Testtag herbei Zoom

So wurde das Tagesprogramm notgedrungen auch bei McLaren angepasst. Statt Performance-Arbeit mit dem laut Jenson Button "schwer zu verstehenden" MP4-28 beschäftigte sich Sergio Perez im Zuge von 100 Runden auf das Erarbeiten eines Basis-Setups mit Intermediates. Neue Teile blieben wie bei den anderen Teams weitestgehend in der Box. Im Falle McLaren fiel lediglich auf, dass es unter der Nase nun nicht mehr drei Luftleitelemente, sondern nur noch eines gibt.

"Der Vormittag war sehr unproduktiv", spricht Perez seine Runden mit Intermediates und Regenreifen an, bei denen unterm Strich keine nennenswerten Erkenntnisse heraussprangen. Immerhin berichtet der Mexikaner von einem "guten Gefühl bei allen Bedingungen". Hinter dem eigentlichen Testplan hinkt man im McLaren-Lager aber deutlich zurück, weshalb Perez im Hinblick auf die drei verbleibenden Testtage vor dem Saisonauftakt (17. März) von "sehr wichtigen Tagen, an denen uns viel Arbeit erwartet" spricht.


Fotos: McLaren, Testfahrten in Barcelona, Donnerstag


Da jedoch auch für den Freitag rund um Barcelona Regenfälle zu erwarten sind, geht man bei McLaren davon aus, dass das Testprogramm an Tag zwei eine Fortsetzung des heute begonnenen darstellen wird. Im Cockpit des MP4-28 sitzt dann Routinier Button. Unterdessen stellt sich Perez, der am Samstag seinen letzten Einsatz vor dem Melbourne-Wochenende hat, schon jetzt darauf ein, sein Renndebüt für McLaren mit einem gewissen Erfahrungsrückstand unter die Räder nehmen zu müssen.

"Wir würden gern mit mehr Informationen nach Melbourne fahren, als wir sie bis jetzt vorliegen haben, gar keine Frage", redet der Mexikaner nicht lange um den heißen Brei herum und verweist darauf, dass sich nicht nur er selbst, sondern das gesamte Team im Rückstand befindet: "Wir hatten ein paar schwierige Tage, an denen wir nicht die Informationen gewonnen haben, die wir uns vorgestellt hatten. Wir müssen jetzt jede Gelegenheit nutzen."

Von einer Ausnahmestellung des McLaren-Teams will der Neuzugang in Woking aber nichts wissen. "Ich bin mir sicher, dass alle im Fahrerlager Probleme haben. Jeder würde gern besser vorbereitet nach Melbourne reisen", sagt Perez, der sich am Samstag "liebend gern auf die Updates konzentrieren und mehr ein besseres Gefühl für das Auto entwickeln" möchte.

Derzeit keine Einschätzung möglich

"Zuletzt fühlte ich mich hier nicht wohl mit dem Auto", spricht "Checo" seinen Einsatz beim Barcelona-Test der vergangenen Woche an und unterstreicht: "Seitdem haben wir ein paar Veränderungen vorgenommen. Diese möchte ich vor Melbourne unbedingt testen. Sollte sich dafür keine Möglichkeit bieten, müssen wir so nach Melbourne reisen", schließt er auch für den Samstag einen von Regen gekennzeichneten Testtag nicht aus.

Sollte es so kommen, stehen Perez und McLaren in Erwartung des Saisonauftakts vor noch größeren Fragezeichen. "Wenn wir bis Melbourne keinen trockenen Tag mehr erleben, wird es unglaublich schwierig einzuschätzen, wie die Startaufstellung aussehen wird. Wir wissen zwar, dass wir schnell sind, aber nicht, wie schnell", meint der Mexikaner und verweist darauf, dass eine Einschätzung des Kräfteverhältnisses "natürlich auch davon abhängt, welche Updates die anderen bringen und welche Vorteile sie daraus ziehen können".

Auch in Bezug auf die Pirelli-Reifen der Generation 2013 steht Perez noch vor offenen Fragen. "Es fällt sehr schwer, ein Urteil abzugeben. Im Großen und Ganzen verhalten sich sowohl die Intermediates als auch die Regenreifen nicht viel anders, aber die Bedingungen veränderten sich heute von Runde zu Runde. Zudem war ich stets auf gebrauchten Regenreifen unterwegs, was es noch schwieriger macht, ein Urteil abzugeben."