"Desaster": Massa auf Kriegsfuß mit dem Wettergott

An Regenfahrten hat sich Felipe Massa mittlerweile gewöhnt, trotzdem wünscht sich der Brasilianer besseres Wetter - Keine Zeit unter günstigen Bedingungen

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa bleibt das Wetterpech treu. In der vergangenen Woche bekam der Brasilianer nur einen Testtag in Barcelona, an dem es ausgerechnet regnete. Heute war Massa gleich zum Auftakt der zweiten Testwoche wieder im Einsatz - und auch heute öffnete der Himmel seine Schleusen. "Der heutige Tag war wieder ein Desaster", seufzt der 31-Jährige. Immerhin lief der Ferrari 112 Runden lang problemlos. Dass man am Ende mit 1:27.541 nur die achtschnellste Zeit setzen konnte, hatte laut Massa bestimmte Gründe.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Dunkle Wolken über Felipe Massa: Der Ferrari wurde heute wieder nass Zoom

"Ich bin nie auf einer komplett trockenen Strecke gefahren, es war immer ein wenig feucht" verteidigt sich Massa. Kurz vor Ende rollte der Brasilianer aufgrund einer geplanten Tankleerfahrt aus und konnte in den letzten Runden nicht mehr eingreifen. "Ich bin nicht gefahren, als die Strecke trocken war. Wenn man sich daher das Resultat anschaut, sieht es nicht gut aus, aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass alles gut war, als ich auf der Strecke war."

Und das scheint dem Team heute gelungen zu sein, wie Massa erzählt: "Trotz des schlechten Wetters konnte ich viele Runden drehen und am Nachmittag eine Rennsimulation durchführen. Ich bin glücklich, dass ich das Rennen ohne Probleme zu Ende fahren konnte. Ich würde sagen, das war wichtig, denn es war die erste Rennsimulation von uns. Das Auto war im Nassen recht gut, und die Rennsimulation war auch gut. Im Vergleich mit den anderen, die zur gleichen Zeit eine Rennsimulation durchgeführt haben, sah das sehr positiv aus."

Extreme Extrem-Regenreifen?

Nur die Reifen machen dem Vizeweltmeister wieder einmal Sorgen - allerdings nicht all zu große: "Sicher haben wir einen hohen Reifenabbau, aber das ist bei den anderen genauso", weiß der Brasilianer. Dass Pirelli die Konstruktion der Seitenwände geändert hat, merke man aber bei den Reifen für nasse Verhältnisse besonders. "Bei den Intermediates ist das besser. Aber der Regenreifen ist jetzt eher wirklich für extremes Extremwetter, denn der Hinterreifen überhitzt mehr. Vielleicht sind die Reifen ein wenig weicher", rätselt er.


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Barcelona, Donnerstag


Gerätselt wird natürlich auch in Barcelona wieder über die Reihenfolge der Teams. Während bisher Ferrari, Mercedes, McLaren und Lotus die Testbestzeiten unter sich ausmachten, konterte heute Red Bull mit seiner ersten Bestzeit. Doch Felipe Massa will nicht zu viel in die Zeiten interpretieren: "Sicherlich war die Rundenzeit von Webber gut, aber er hatte auch ein gutes Timing. Trotzdem ist seine Runde gut, wir wissen, dass das Auto gut ist. Es ist nicht überraschend."

Felipes Wunsch: Alle Teile funktionieren

Deswegen hat der Ferrari-Pilot auch das Weltmeisterteam wieder auf der Rechnung: "Red Bull wird eines der Topteams sein, es hat sich an den Regeln nichts geändert, sie werden die Richtung nicht verlieren. Das gleiche gilt für Mclaren." Und sein eigenes Team? "Wir müssen hart arbeiten und alles zusammenbringen, um auch in der richtigen Richtung zu sein." Doch dafür darf Ferrari keine Fehler in der Entwicklung machen. "Mein Wunsch ist, dass alle Teile, die wir zum ersten Rennen bringen, funktionieren", so Massa.

Felipe Massa

Ein Brasilianer auf Abwegen: Der Ferrari soll hingegen wieder in die richtige Richtung Zoom

"Ich glaube auch, dass sie es werden", fügt er an, "denn das Auto befindet sich von den Daten und Zahlen her auf dem richtigen Weg. Ich hoffe, dass alle Teile funktionieren, denn das gibt Performance und die ist natürlich wichtig, um so viel wie möglich zu erreichen." Dass das gelingt, davon ist der Brasilianer überzeugt: "Das Gefühl im Auto ist positiv, wenn man es mit letztem Jahr vergleicht. Dieses Jahr ist sicherlich alles viel besser. Das Auto verhält sich besser."

Auf welchem Niveau sich die Scuderia genau bewegt, könne er auch nicht vorhersagen: "Bis man im Qualifying mit gleicher Spritmenge und gleichen Reifen unterwegs ist, ist es schwer, Voraussagen zu treffen", tappt der 31-Jährige im Dunkeln. "Ich habe Vertrauen ins Team und hoffe, dass wir auf Topniveau mitfahren können." Ein Testtag bleibt Felipe Massa noch, um für den Saisonstart gerüstet zu sein. Reicht das? "Das ist alles, was wir haben. Es muss reichen."