• 10.06.2004 14:53

  • von Fabian Hust

McLaren: Neuer Heckflügel aber alte Motorausbaustufe

Mit einem verbesserten Heckflügel aber mit der zurückgerüsteten Motorversion startet McLaren-Mercedes beim Kanada-GP

(Motorsport-Total.com) - Nach der Enttäuschung vom Nürburgring und den als Konsequenz daraus zurückgerüsteten Mercedes-Motoren reist das McLaren-Mercedes-Team ohne große Hoffnungen nach Montreal. Dort hat das Team auch in den vergangenen Jahren nicht besonders stark ausgesehen. Die Highlights der letzten Jahre waren 1998 eine Doppel-Pole mit David Coulthard und Mika Häkkinen, im Rennen fielen beide Fahrer jedoch aus. 1999 gelang der britisch-deutschen Kombination mit Häkkinen der bisher einzige Sieg in Montreal.

Titel-Bild zur News: Coulthard und Räikkönen

David Coulthard und Kimi Räikkönen steht ein schweres Rennwochenende bevor

Seitdem gab es 2001 mit dem Finnen auf Platz drei und mit David Coulthard auf dem zweiten Rang nur zwei weitere Podiumsplätze. Im vergangenen Jahr standen David Coulthard und Kimi Räikkönen im Qualifying auf den Plätzen 11 und 20, im Rennen schied Coulthard auf dem sechsten Rang liegend mit Getriebeschaden aus, Kimi Räikkönen konnte als Sechster noch WM-Punkte einfahren.#w1#

Coulthard mag Montreal

David Coulthard: "Für uns war das Wochenende auf dem Nürburgring eine Enttäuschung, aber ich habe ja schon damals gesagt, dass das Team alles gibt, um das Blatt zu wenden. Das Rennen in Montreal hat eine fantastische Atmosphäre und ist definitiv eine meiner Lieblingsrennen. Es ist eine interessante Strecke und auch wenn es primär eine Rennstrecke ist, so gibt es doch ein paar Abschnitte, die öffentliche Straßen sind und die Leitplanken sind aus diesem Grund sehr nahe an der Strecke, sodass sich manche Abschnitte eng anfühlen."

"Der 'Gilles Villeneuve Circuit' ist jedoch kein langsames Rennen, wir erreichen ein paar der höchsten Geschwindigkeiten in der Saison, dabei ist einmal Tempo 320 km/h auf der Rückgeraden. Eine andere Charaktereigenschaft beinhaltet schmutzigen Asphalt, da der Kurs nicht regelmäßig verwendet wird. Dies führt dazu, dass es am Freitag nur sehr wenig Haftung gibt, aber man merkt die Verbesserungen im Verlauf eines Wochenendes."

Räikkönen hofft auf starke Qualifying-Vorstellung

Kimi Räikkönen: "Der 'Circuit Gilles Villeneuve' besteht zum großen Teil aus schnellen Abschnitten, entweder langen Geraden oder lang gezogenen Kurven, die durch langsame Kurven und Schikanen unterbrochen werden. Aufgrund der extremen Geschwindigkeiten und langsamen Kurven müssen wir in Kanada mit mittlerem Abtrieb fahren. Ich hoffe, dass wir im Qualifying wie am Nürburgring gut abschneiden können. Seit dem Großen Preis von Europa habe ich rund 1.000 Kilometer in Silverstone mit dem Team im MP4-19B absolviert. Es war ein positiver Test und wir freuen uns darauf, die Entwicklung des Autos nach Indy fortzusetzen."

Neuer Heckflügel - "alter" Motor

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh: "Das McLaren-Mercedes-Team hat seit dem Europa-Grand-Prix an einem intensiven Programm gearbeitet. In Monza haben David und Pedro de la Rosa an den Kanada-spezifischen Vorbereitungen gearbeitet, die ein neues Heckflügelpaket beinhaltet hat, das die Leistung des Autos für die Abtriebsanforderungen in Kanada optimieren soll."

"Unser realistisches Ziel für Kanada ist es, unsere bescheiden verbesserte Leistung aufrecht zu erhalten, die wir am Nürburgring gezeigt haben. Wir glauben, dass wir die Zuverlässigkeitsprobleme, die beim Europa-Grand-Prix aufgetaucht sind, verstanden haben und haben aus diesem Grund die Motorenspezifikation für das Rennen in Kanada verändert."

"Zusätzlich zu dem Test in Monza haben wir in Silverstone mit Kimi am Steuer den MP4-19B getestet. Wir haben unser geplantes Testprogramm mit dem Auto abgeschlossen, das die nächste Phase unseres stetigen Entwicklungsprogramms darstellt. Wir werden diesen Prozess in der Woche nach dem Grand Prix der USA fortsetzen."

Haug will beide Autos im Ziel sehen

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Unser Programm in Silverstone und Monza verliefen in der vergangenen Woche gut. An den ersten drei Tagen des Debüts des MP4-19B hat Kimi in Silverstone 215 Runden und 1.100 Kilometer abgespult. In Monza hat David den MP4-19 in Vorbereitung auf den kommenden Kanada-Grand-Prix getestet und insgesamt 1.100 Kilometer abgespult. Pedro hat am dritten Tag weitere 680 Kilometer hinzugefügt."

"Der 'Circuit Gilles Villeneuve' in Montreal besteht aus einem unebenen Asphalt, einer Folge langer Geraden, enger Schikanen und Haarnadelkurven, die die Bremsen stark belasten. Aufgrund des schnellen Streckenlayouts, das Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometer erlaubt, werden fast 60 Prozent der Runde mit Vollgas gefahren. Das Hauptziel des Teams ist es, die Zuverlässigkeit wieder zu erreichen und sicher zu stellen, dass sowohl Kimi als auch David das Rennen beenden."