McLaren-Mercedes sagt Renault den Kampf an
Nach dem gestrigen Rennen in Barcelona gilt Kimi Räikkönen als erster Herausforderer von Fernando Alonso in der Weltmeisterschaft
(Motorsport-Total.com) - Mit 27 Punkten Rückstand ist Kimi Räikkönen derzeit Dritter der Fahrer-WM, doch wäre er in Imola nicht in Führung liegend ausgeschieden, wäre er jetzt schon bis auf 15 Zähler an Fernando Alonso dran. Momentan ist sein McLaren-Mercedes jedenfalls das schnellste Auto der Formel 1, weshalb alles auf ein Duell zwischen den "Silberpfeilen" und Renault hindeutet.

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Fernando Alonso und Kimi Räikkönen sind nun die großen Favoriten auf den Titel
Allzu gut ist die Ausgangslage für Räikkönen aber trotz aller Euphorie um den gestrigen Triumph auf dem 'Circuit de Catalunya' nicht, zumal er erst beim WM-Finale in China an Alonso vorbeiziehen würde, wenn er von jetzt an alle Rennen vor dem Renault-Piloten gewinnt. Teamchef Ron Dennis wäre daher "nicht überrascht, wenn wir von jetzt an öfter gewinnen würden als Alonso, aber trotzdem nicht Weltmeister werden", wie er gestern in Barcelona sagte.#w1#
"In dieser Weltmeisterschaft werden die Ausfälle entscheiden"
"Es geht nicht mehr nur um Siege, sondern auch darum, dass Alonso bisher mehr Punkte gesammelt hat. Er muss ein paar Mal ausfallen, damit die Weltmeisterschaft wieder spannend wird. Wir müssten dann gleichzeitig in diesen Rennen möglichst viele Punkte sammeln. In einem geradlinigen Fight müssten wir jetzt alle Rennen gewinnen, wenn er immer Zweiter wird. In dieser Weltmeisterschaft werden daher die Ausfälle entscheiden", analysierte der Brite die Situation.
Umgekehrt befindet sich Renault in der bequemen Situation, auch mit zweiten und dritten Plätzen zufrieden sein zu können, weil man durch das derzeitige Punktesystem bei jedem Sieg der Konkurrenz nicht mehr maximal vier, sondern höchstens zwei Punkte verliert. So spielte Alonso auch gestern sein taktisches Geschick aus, als er nicht um jeden Preis Räikkönen zu folgen versuchte, sondern stattdessen seine angeschlagenen Reifen schonte und sicher auf Platz zwei fuhr.
Briatore freute sich sogar mit McLaren-Mercedes
Teamchef Flavio Briatore konnte sich daher mit McLaren-Mercedes durchaus freuen: "Es ist großartig, dass auch jemand anderes einmal gewinnt", meinte er. "Wir können nicht immer nur gegen uns selbst fahren. Daher begrüße ich es, dass wir Konkurrenz bekommen. Ich freue mich, denn McLaren hat diesen Sieg gebraucht - und auch Ferrari braucht demnächst einen." Ob Briatore beim nächsten Räikkönen-Sieg auch noch so gelassen reagieren wird, bleibt abzuwarten...
Fest steht jedenfalls, dass Renault mit beiden Autos eine gute Ausgangslage für Monaco hat: "Es ist sehr wichtig, dass Fernando und Fisichella im ersten Qualifying erst gegen Ende auf die Strecke müssen. In Monte Carlo haben es die ersten zehn oder 15 Fahrer schwer, weil die Bedingungen immer besser werden. Wir haben jetzt aber eine gute Ausgangsposition, denke ich", blickte der 55-Jährige zuversichtlich auf den bevorstehenden Grand Prix im Fürstentum.

