• 01.06.2002 09:53

  • von Marcus Kollmann

McLaren-Mercedes reist hoch motiviert nach Kanada

David Coulthard und Kimi Räikkönen wollen in Kanada ein gutes Ergebnis erreichen, sind sich jedoch der Herausforderungen bewusst

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Sieg von David Coulthard beim Großen Preis von Monaco vor zwei Wochen, steht nun der achte WM-Lauf in Kanada an. In Vorbereitung des Rennens nahm das McLaren-Mercedes-Team an den Testfahrten in Silverstone teil, wo David Coulthard, Kimi Räikkönen und Alexander Wurz die Vorbereitungen auf den 70 Runden langen Grand Prix vorantrieben.

Titel-Bild zur News: David Coulthard (McLaren-Mercedes)

Coulthard möchte auch in Kanada wieder Champagner trinken können

Zuletzt gelang Silberpfeilpilot Mika Häkkinen 1999 ein Sieg auf dem Circuit Gilles Villeneuve. Wenngleich David Coulthard seinem jüngsten Erfolgserlebnis gerne ein weiteres folgen lassen will, so glaubt der Schotte jedoch, dass es für sein Team in Kanada viel schwieriger sein wird mit der Konkurrenz mitzuhalten als das vir zwei Wochen der Fall war: "Unser Team hat in Monte Carlo eine gute Leistung abgeliefert und wir konnten einen wichtigen Sieg herausfahren. Die Charakteristik von Monaco passte hervorragend zum MP4-17, doch die Strecke in Kanada besitzt andere Merkmale. Wir werden hart arbeiten, um ein positives Ergebnis zu erreichen", gibt sich der 31-Jährige im Vorfeld kämpferisch. "Den Circuit Gilles Villeneuve prägen die langen und schnellen Geraden, welche von langsamen und engen Kurven unterbrochen werden. Die Strecke kann den Autos ziemlich zusetzen", weiß der McLaren-Pilot, der letztes Jahr nach einem Motorenschaden aufgeben musste, aus eigener Erfahrung. "Es gibt aber mehrere gute Überholmöglichkeiten. Beim Anbremsen der weiten L'Epingle-Haarnadel zum Beispiel", weiß "DC" auch, dass man sich im Rennen mit einer guten Strategie und einem standfesten Auto nach vorne arbeiten kann.

Kimi Räikkönens erster Formel-1-Grand Prix in Kanada endete im letzten Jahr gleich mit einem Erfolgserlebnis für den jungen Finnen. Als Viertplatzierter holte der Sauber-Pilot im Vorjahr drei WM-Zähler und hofft nun in diesem Jahr mindestens genauso gut abzuschneiden: "Da auf der Strecke nur einmal im Jahr gefahren wird, ist der Kurs am Freitag immer sehr schmutzig und es gibt nur wenig Grip. Im Verlauf des Wochenendes verbessert sich das jedoch je mehr Gummi auf den Asphalt kommt", erinnert sich der 22-Jährige. "Wenngleich es halb ein Strassenkurs und halb eine Rennstrecke ist, so fühlt es sich doch mehr wie ein Stadtkurs an, was einfach mit den nahen Leitplanken zusammenhängt. In 2001 konnte ich in Kanada mein bestes Rennergebnis erzielen und genoss es auf dieser Strecke zu fahren. Ich freue mich schon auf die Rückkehr nach Montreal."

"Der Ausgang des Monaco-Grand Prix war für uns erfreulich und motivierend für das gesamte Team. Dennoch ist uns bewusst, dass die Saison 2002 eine Herausforderung für unser Team ist, welches weiterhin zielorientiert arbeiten wird", sagt McLaren International Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Nach einem konstruktiven Test letzte Woche in Silverstone, fliegen wir nun nach Nordamerika und freuen uns auf den Großen Preis von Kanada. Die Kombination aus schnellen Geraden und Haarnadelkurven erfordert in Sachen Fahrzeugabstimmung einen Kompromiss."

"Davids Sieg in Monaco war für alle im Team eine große Motivation, doch wir sollten nicht erwarten im kommenden Rennen eine ähnliche Leistung abliefern zu können", glaubt Mercedes-Benz Motorsport Vize-Präsident Norbert Haug nicht an einen weiteren Sieg. "Der Circuit Gilles Villeneuve wird unser Team vor eine komplett andere Herausforderung stellen. Die Strecke hat sehr lange und unebene Geraden und die engen Schikanen und Haarnadelkurven beanspruchen die Bremsen sehr. Auf einer Runde wird 58 Prozent lang mit Vollgas gefahren."