• 19.08.2009 09:12

  • von Roman Wittemeier

McLaren-Mercedes: Keine Prognosen

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug mag sich auf keinen Favoriten für den Grand Prix von Europa festlegen: "Der kleinste Fehler kann fatal sein"

(Motorsport-Total.com) - Vor knapp vier Wochen feierte McLaren-Mercedes nach einem schwierigen Saisonauftakt den ersten Sieg des Jahres. Schon zuvor am Nürburgring hatten die Silbernen angedeutet, dass man wieder im Geschäft ist. Es sei ein gutes Gefühl, als Sieger nach Valencia zu kommen, meint Norbert Haug. Doch der Mercedes-Motorsportchef sieht seine Mannschaft noch lange nicht in der Favoritenrolle: "Ich glaube, das ist schwer zu beurteilen. Minimaleinflüsse sorgen dafür, dass die Charakteristika der Reifen auf den verschiedenen Autos beeinflusst werden."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Ist Silber auch in Valencia siegfähig? Norbert Haug gibt keine Prognose dazu ab

"Irgendwie ist es auch gut, dass man Vorhersagen so schwierig treffen kann", meint Haug und verweist auf ein aktuelles Beispiel. "Wenn man sich Brawn seit Silverstone anschaut, dann war das nicht begeisternd. Das hatte zuvor auch niemand geglaubt. Ich bin überzeugt, dass die kein grundsätzliches Problem im Auto haben, aber sie haben ihren Wagen nicht in den optimalen Arbeitsbereich bekommen." Kleinigkeiten könnten in dieser Saison extrem entscheidend sein, schätzt der Schwabe.#w1#

"Es gab Zeiten, da wusste man, dass entweder ein Roter oder Silberner vorne sein wird. Das war über lange Zeit so", erinnert sich Haug. Und weiter: "Im Moment tippt man stark auf Red Bull, aber es klappt bei denen auch nicht immer, wie man in Ungarn gesehen hat. Uns sagt man nach, dass wir auf engen Kursen besser sind als auf schnellen Strecken. In Silverstone haben wir das gesehen. Wir wären bestimmt auch jetzt noch nicht siegfähig in Silverstone, aber wir wären schon deutlich besser als noch vor ein paar Wochen."

Gerade in Valencia komme es auf das Qualifying am Samstag an. Das Rennen 2008 habe dies deutlich unterstrichen, meint Haug: "Der kleinste Fehler in Q1 kann fatal sein. Dort sind 16 Autos fast immer innerhalb von sieben Zehntelsekunden. Wenn man einen Fehler macht, kann man bitterlich ausscheiden. Es gibt zwei Teams, die da relativ beruhigt reingehen können, aber alle anderen dürfen sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Sonst bist du draußen. Und wenn du mit einem schnellen Auto hinten bist, wie bei Barrichello in Istanbul, dann kommst du nicht mehr nach vorne. Der Zug ist dann abgefahren."