• 27.03.2002 16:40

  • von Marcus Kollmann/Reinhart Linke

McLaren-Mercedes hofft auf ein Erfolgserlebnis

Das McLaren-Mercedes-Team hofft, beim Grand Prix von Brasilien in Interlagos endlich ein Erfolgserlebnis feiern zu können

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team braucht endlich ein Erfolgserlebnis. Bisweilen konnte das Team von Ron Dennis gerade einmal vier WM-Punkte in diesem Jahr sammeln. Während Kimi Räikkönen beim Saisonstart in Melbourne Dritter wurde, schied David Coulthard sowohl beim ersten wie auch beim zweiten Rennen vorzeitig mit technischen Problemen aus. Auch die Fahrt des Finnen wurde in Sepang von einem Motorproblem vorzeitig beendet. Nun hofft das Team, am Wochenende in Interlagos den Vorjahreserfolg wiederholen zu können. 2001 gewann David Coulthard den Grand Prix von Brasilien, nachdem zuvor BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya in Führung liegend ausgefallen war.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, David Coulthard

Kimi Räikkönen und David Coulthard hoffen auf ein gutes Ergebnis in Interlagos

Um auf die holprige Strecke in Interlagos optimal vorbereitet zu sein, hat das McLaren-Mercedes-Team in der vergangenen Woche insgesamt vier Tage lang im spanischen Barcelona getestet. Dort kam neben David Coulthard vor allem Testfahrer Alexander Wurz zum Einsatz, der unter anderem Reifentestarbeit für Michelin absolvierte.

"DC" hofft nun, in Brasilien endlich seine ersten WM-Punkte in der 2002er-Saison holen zu können: "Obwohl ich 2002 einen schwierigen Saisonbeginn hatte, hat das McLaren-Mercedes-Team ein Paket, mit dem wir Rennen gewinnen können. Wir arbeiten alle hart, um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Selbstverständlich ist das gewünschte Resultat in Brasilien, den Vorjahreserfolg zu wiederholen, aber ich konzentriere mich hauptsächlich darauf, meine ersten Punkte in der Saison 2002 zu holen. Interlagos ist eine körperlich sehr anstrengende Strecke, insbesondere für den Nacken, da wir bei den meisten anderen Strecken im Uhrzeigersinn fahren."

Kimi Räikkönen fuhr im vergangenen Jahr erstmals in Interlagos, schied im Rennen aber nach einem Dreher vorzeitig aus. Daher hofft der 22-jährige Finne in diesem Jahr auf mehr Erfolg: "Ich blicke optimistisch auf den Grand Prix von Brasilien, obwohl es ein hartes Rennen wird. Die Strecke bietet einige gute Überholmöglichkeiten, insbesondere in der ersten Kurve. Obwohl das letztjährige Resultat auf der Strecke nicht mein bestes war, habe ich das Rennen dort sehr genossen. Es gibt in diesem Land viele Fans. Sie warten sehr lange, um an die Strecke zu kommen, gerade am Renntag. Dass ist erstaunlich. Es scheint eine richtige Begeisterung für den Sport zu geben. Es ist großartig, dies zu sehen."

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh rechnet in Brasilien mit einem durch die äußerlichen Bedingungen beeinflussten hartem Rennen, ist insgesamt aber zuversichtlich was das Abschneiden des Teams anbelangt: "Nach dem unbefriedigendem Ergebnis in Malaysia, haben wir hart an der Verbesserung unser Konkurrenzfähigkeit und Standfestigkeit gearbeitet. Wir haben bei den Testfahrten in Barcelona gezeigt, dass wir über ein leistungsfähiges Package verfügen und müssen dies nun unter Rennbedingungen in Brasilien beweisen. Interlagos ist als sowohl für die Fahrer als auch den Autos alles abverlangende Strecke bekannt. Die Hitze, die unebenen Streckenoberfläche und das Fahren entgegen dem Uhrzeigersinn wirken sich auf die Leistung aus. Auch die leicht bergauf führende Gerade in Richtung Boxengasse ist ein die Performance beeinflussender Faktor. Wichtig ist, dass man sich gut qualifiziert, so dass das Gefälle im Bereich der eigenen Startposition nicht zu steil ist."

Norbert Haug, Mercedes-Benz-Motorsportdirektor, sieht ebenfalls in der Meisterung der Besonderheiten des Autodromo José Carlos Pace die Herausforderung liegen: "Interlagos ist mit seiner langen bergauf führenden Geraden, dem engen Innenbereich und der extrem unebenen Oberfläche für die Fahrer, den Motor und das Chassis eine sehr anspruchsvolle Strecke. Nach den Motorenschäden in den letzten Grand Prixs haben wir uns in erster Linie auf die Verbesserung der Zuverlässigkeit konzentriert. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in Stuttgart und in Brixworth intensiv gearbeitet."