• 25.03.2002 14:46

Michelin: In Brasilien sind wir wieder stark!

Mit einem neuen Reifen reist Michelin nach Brasilien und ist optimistisch, den Erfolg von Malaysia wiederholen zu können

(Motorsport-Total.com) - Start frei zu Runde drei: Der Formel-1-Tross setzt seine Welttournee in Südamerika fort. Nach den Läufen in Australien und Malaysia gastiert der Grand-Prix-Zirkus am kommenden Wochenende auf dem "Autodromo Carlos Pace? nahe der Millionen-Metropole Sao Paulo. Wie schon beim Rennen auf dem Sepang-Circuit vor zwei Wochen müssen sich Fahrer, Fahrzeuge und Reifen auch beim Großen Preis von Brasilien auf hochsommerliche Witterung gefasst machen: Temperaturen um die 30 Grad Celsius und mehr sind an der Tagesordnung.

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Michelin fühlt sich für den Großen Preis von Brasilien gut vorbereitet

Nach dem triumphalen ersten Doppelsieg seit der Rückkehr in die Formel 1 vor gut einem Jahr steht für Reifenpartner Michelin eines bereits fest: Die 4,292 Kilometer lange Strecke liegt dem "schwarzen Gold? des französischen Reifenspezialisten, wie der Rückblick auf den Vorjahres-Grand Prix beweist. In Sao Paulo stellt Michelin seinen Partner-Teams nochmals modifizierte Pneus zur Verfügung, die noch von Dienstag bis Freitag bei intensiven Testfahrten im spanischen Barcelona erfolgreich getestet wurden.

Achtung Linksverkehr: Das Autodromo José Carlos Pace umrunden die Formel 1-Piloten ungewöhnlicherweise gegen den Uhrzeigersinn ? ebenso wie in Imola. Dies stellt insbesondere die Nackenmuskulatur vor große Herausforderungen, der die Piloten mit gezieltem Training entgegen wirken. Zusätzlich leiden die Lenkrad-Artisten unter dem teilweise sehr unebenen Belag: "Fahrerisch finde ich Interlagos auf Grund der unterschiedlichen Kurventypen sehr anspruchsvoll?, erläutert Ralf Schumacher. "Leider werden wir aber von den Bodenwellen arg durchgeschüttelt.?

Doch auch die Reifen stehen auf dem brasilianischen Kurs vor einer harten Prüfung: "Wegen der vielen lang gezogenen Kurven stellt diese Strecke für Formel-1-Pneus eine ziemliche Herausforderung dar?, erklärt Michelin Motorsport-Direktor Pierre Dupasquier. Hintergrund: Durch die einseitige Dauerbelastung, wie sie zum Beispiel in der endlos langen Linkskurve vor der Start-Zielline auftritt, erhitzt sich der Unterbau der Rennpneus über Gebühr. Dennoch blickt Dupasquier dem nächsten Rennen optimistisch entgegen: "In Malaysia haben wir erneut eine ganze Menge gelernt. Wir haben dort zum ersten Mal einen neuen Reifentyp eingesetzt und konnten wichtige und nützliche Daten für dessen Weiterentwicklung sammeln. Das wird uns bei der Reifenwahl für Brasilien nutzen." Formel-1-Projektleiter Pascal Vasselon prophezeit: "Unsere Pneus sollten in Interlagos ebenso gut funktionieren wie in Malaysia.?

Stillstand gleich Rückschritt: In der Welt der Formel 1 gibt es zumindest während der Saison keine Verschnaufpausen. Trotz des Doppelsieges beim Großen Preis von Malaysia steht die Entwicklung auch bei Michelin nicht still: "Unsere Pneus sind das Ergebnis eines ständig andauernden Entwicklungsprozess?, so Dupasquier. Nur zwei Tage nach dem Grand Prix von Malaysia trafen sich die meisten Formel-1-Teams bereits in Barcelona wieder zu Testfahrten, darunter auch die Michelin-Partner BMW-Williams, McLaren-Mercedes, Renault, Jaguar und Toyota. Michelin stellte vier neue Konstruktionen sowie fünf nochmals verbesserte Laufflächenmischungen zur Verfügung und nutzte den Samstag zudem für Regenreifentests. Erkenntnisse, die auf dem "Circuit de Catalunya? bis Freitagabend gesammelt wurden, können noch rechtzeitig in die Produktion der Rennpneus für Interlagos einfließen, bevor diese per Luftfracht gen Südamerika verschickt werden und dort am Mittwoch vor dem Grand Prix eintreffen. Alles in allem auch logistisch eine Meisterleistung.

Das BMW-Williams-Team schickte mit Juan-Pablo Montoya (Dienstag, Mittwoch), Ralf Schumacher (Donnerstag, Freitag) sowie dem hauptberuflichen Testfahrer Marc Gené an allen vier Tagen jeweils zwei Piloten auf die Strecke. Der Kerpener ? inzwischen vierfacher Grand-Prix-Sieger ? zehrte noch immer von seinem jüngsten Triumph: "Das war ein fast perfektes Rennen. Das Team hat einen fantastischen Job erledigt. Die Michelin-Pneus funktionierten ebenfalls sehr gut. Der Reifendruck, die Temperatur ? es hat einfach alles gestimmt.?

Am Dienstag und Mittwoch war es indes "3M?-Pilot Alexander Wurz, der mit McLaren, Mercedes und Michelin vor Ferrari die Zeitentabelle anführte. An den restlichen Tagen waren die Roten aus Maranello vorn, weil bei den Michelin-Teams eher die Entwicklungsarbeit als die Zeitenjagd im Vordergrund stand. Jaguar unterzog den aktuellen R3-Monoposto einer direkten Gegenüberstellung mit dem Vorjahresauto R2. Auswirkungen auf den Großen Preis von Brasilien schloss Teamchef Niki Lauda indes aus: "Wir werden in Sao Paulo auf jeden Fall mit dem diesjährigen Boliden starten.? Für Toyota nahm Testfahrer Ryan Briscoe am Mittwoch die Arbeit in Barcelona auf, während am Donnerstag und Freitag Stammpilot Mika Salo ins Cockpit des rot-weißen Renners aus Köln schlüpfte. Der 32-jährige Finne freut sich auf das Rennen in Interlagos: "Das Auto ließ sich in Malaysia im Rennen gut fahren ? viel besser als im Qualifying und beim freien Training. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so weit vorne sein würden. Wir können jetzt viel optimistischer nach Brasilien blicken."

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