Coulthard: "Fahre auch 2003 für McLaren-Mercedes"

(Motorsport-Total.com/sid) - Zwei Rennen, zwei Ausfälle - der Druck auf David Coulthard wächst. Sollte der Schotte in diesem Jahr nicht endlich Formel-1-Weltmeister werden, müsste er sein Cockpit räumen. Davon geht jedenfalls Ex-Teamkollege Mika Häkkinen (Finnland) aus, falls er 2003 ein Comeback bei den Silberpfeilen geben sollte. Coulthard weist derartige Mutmaßungen entschieden zurück. "Ich kenne meinen Vertrag. Wenn McLaren Verträge so respektiert wie ich es tue, fahre ich auch 2003 für McLaren", sagte der 31-Jährige in einem Interview mit der Fachzeitung 'sport auto'.

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David Coulthard sieht sich auch 2003 als McLaren-Mercedes-Pilot

Dennoch ist Coulthard nach den beiden "Nullrunden" zum Auftakt in Melbourne und Kuala Lumpur frustriert. Dem englischen Sender 'BBC' soll er sogar gesagt haben, dass er nur Außenseiter im Titelrennen sei. Coulthard: "Zwei Ausfälle sind mit Blickrichtung WM-Titel sehr deprimierend. Michael Schumacher hatte auch zweimal Probleme, aber er macht 14 Punkte daraus, und ich gehe leer aus."

Voll des Lobes ist Coulthard über seinen neuen Teamkollegen Kimi Räikkönen: "Kimi bringt mit seiner Unverbrauchtheit frische Ideen ins Team. Wenn ich einen schlechten Tag habe, steht er vor mir. Räikkönen/Coulthard kann ein genauso starkes Tandem werden wie Häkkinen/Coulthard." Der junge Finne fuhr bei seinem McLaren-Debüt in Melbourne als Dritter auf Anhieb erstmals aufs Treppchen, schied in Malaysia aber mit Motorschaden aus.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug bleibt trotz des verkorksten Saisonstarts gelassen und hofft auf Besserung. "Wir haben in den ersten beiden Rennen Punkte weggeschmissen, aber wir werden auch wieder besser werden. Die Fehler müssen vom Team nun schnellstens abgearbeitet und abgehakt werden", sagte der 49-Jährige eine Woche vor dem Brasilien-Grand-Prix am 31. März in Sao Paulo im Interview mit der 'Welt am Sonntag'.

Haug ist jedoch selbstkritisch genug und räumt eigene Fehler in der Rennvorbereitung ein: "Wir hatten deshalb zwei Motorschäden und einmal ein Problem mit dem Getriebe. Wir wissen inzwischen, woran es gelegen hat, und werden hoffentlich schon in Brasilien ein Stück weiter sein." Das sieht der frühere Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck anders. "Im Moment ist Mercedes nicht nur unzuverlässig, sondern auch zu langsam. Das ist die bittere Wahrheit," schreibt "Striezel" in seiner Kolumne in der 'Bild am Sonntag'.

Obwohl sich McLaren-Mercedes in allen Bereichen verbessert habe, räumt Haug ein: "Die Gegner haben möglicherweise besser gearbeitet." Der Sportchef führt das aber auch darauf zurück, dass die Formel 1 immer wieder Zyklen durchlebt: "Eine Periode war Williams dominant, danach waren wir es, jetzt ist es Ferrari, vielleicht ist es bald BMW-Williams." Dem stimmt auch Stuck zu: "BMW kämpft 2002 um den WM-Titel. Da brauchen sie gar nicht tiefzustapeln: Alles andere als ein Sieg in Brasilien wäre enttäuschend."