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  • 29.05.2011 20:32

  • von Fabian Hust

McLaren: Button mit Siegchance - Hamilton verärgert

Während Jenson Button beim Großen Preis von Monaco um den Sieg fuhr, war Lewis Hamilton in zwei Kollisionen verwickelt und kassierte zwei Strafen

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button gelang es beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo bei der ersten Runde an Boxenstopps vor Sebastian Vettel zu kommen. Doch im Verlauf des Rennens holte sich der Deutsche die Position zurück, der Brite verlor sogar noch einen Rang an Fernando Alonso und wurde schlussendlich Dritter.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Button wurde Dritter, doch im Roulette von Monaco war auch der Sieg drin

Teamkollege Lewis Hamilton kämpfte unterdessen von seiner schlechten Startposition aus mit Gewalt um eine bessere Position. Erst kollidierte er beim Überholversuch in der Loews mit Felipe Massa, dann in der Schlussphase des Rennens mit Pastor Maldonado - beide beendeten das Rennen nicht. Hamilton kassierte eine Durchfahrstrafe und von der Rennleitung nach dem Rennen eine Zeitstrafe, schlussendlich belegte er Position sechs.

"Zunächst einmal bin ich froh zu hören, dass Witali in Ordnung ist, nachdem wir an diesem Wochenende einen weiteren großen Abflug gesehen haben", so Button. "Was mein Rennen betrifft, so habe ich dort draußen keinen falschen Schritt vollführt, habe mich in eine gute Führung abgesetzt. Schlussendlich habe ich nur 15 Punkte geholt. Aber das ist Monaco."

"Wir sind beim ersten Boxenstopp an Sebastian vorbei gekommen, und dann habe ich auf den superweichen Reifen wie verrückt Druck gemacht, habe sogar die Mauer ein paarmal berührt. Das Auto war gut und ich habe eine große Führung heraus gefahren, rund 15 Sekunden. Es sah zu diesem Punkt also alles großartig aus."

"Dann legten wir einen weiteren Reifenstopp ein, ein paar Momente bevor das Safety Car auf die Strecke ging. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch nicht den härteren Reifen verwendet, was bedeutete, dass wir einen weiteren Satz Reifen montieren mussten, um das Rennen beenden zu können."

"Bei noch verbleibenden zehn Runden sah es danach aus, als würden entweder ich, Sebastian oder Fernando das Rennen gewinnen können. Sebastians Reifen ließen nach und Fernando hat ihn wirklich intensiv unter Druck gesetzt."

"Ich konnte sehen, dass Fernando bereit war, einen Versuch in der ersten Kurve zu wagen. Es hat Spaß gemacht, das zu sehen, denn entweder würden sie dort crashen oder dies würde eine Möglichkeit für mich ergeben, zu versuchen, vorbeizukommen, wenn sie sich gegenseitig bekämpfen. An diesem Punkt hätte jeder von uns gewinnen können."

"Aber nach der roten Flagge für Witalis heftigen Unfall waren alle Teams in der Lage, frische Reifen aufzuziehen. Das bedeutete, dass wir nichts mehr tun konnten, weil wir alle drei mit derselben Geschwindigkeit unterwegs waren und ich meinem Vorteil verlor."

"Das Team hat an diesem Wochenende großartige Arbeit geleistet, ich bin sehr glücklich. Wir haben es wirklich probiert, und ich musste etwas anderes probieren, um Sebastian hier zu schlagen. Es sah gut aus, aber schlussendlich hat es nicht funktioniert."

"Heute Nachmittag habe ich im Rennen ein paar starke Manöver an drei Fahrern vollführt, Michael, Felipe und Pastor. Und ich wurde für zwei von ihnen bestraft. Bei Felipe bin ich in der Haarnadelkurve nach innen gegangen, er lenkte früh ein und wir berührten uns. Bei Pastor war es so, dass er ebenfalls einlenkte und ich über die Randsteine gedrückt wurde."

"Die Strafen waren frustrierend. Es ist wirklich hart, hier zu überholen, und man erhält kaum eine Chance, es zu tun. Ich habe im Rennen alles gegeben, und ich wollte lediglich für alle eine gute Schau bieten."

"Unser Auto verfügte heute hier in Monaco über jede Menge Geschwindigkeit", so Teamchef Martin Whitmarsh. "Fakt ist, dass wir die Geschwindigkeit hatten, um das Rennen zu gewinnen. Und ich würde sagen, dass wir uns aus diesem Grund als etwas unglücklich bezeichnen müssen, dass wir nicht in der Lage waren, diese Geschwindigkeit in einen Sieg zu verwandeln, den wir gut hätten holen können."

"Für Jenson wählten wir eine Drei-Boxenstopp-Strategie, und wäre das Rennen nicht durch eine rote Flagge unterbrochen worden, dann hätte Jenson Sebastian und Fernando geschnappt. Ich denke, dass diese Entscheidung als die richtige enthüllt worden wäre."

"Nun werden wir es natürlich niemals wissen. Aber man kann nicht verneinen, dass Sebastian und Fernando am Ende beide auf sehr stark abgenutzten Reifen unterwegs waren, wohingegen Jenson im Vergleich dazu ziemlich frischen Reifen hatte. Wir hatten also definitiv die Chance, ihn in einen Vorteil zu bringen, dank dem er den Ferrari und Red Bull in den letzten Runden überholen kann. Aber, wie ich schon sagte, die rote Flagge hat seine Chancen zerstört."

"Jenson fuhr nicht nur fehlerfrei, sondern an diesem Nachmittag auch sehr, sehr schnell. Er hat heute die 10.000. Führungsrunde des Teams in einem Grand Prixgedreht, eine beeindruckende Statistik. Er hat um rund zwei Sekunden pro Runde auf Sebastian und Fernando aufgeholt, während er gleichzeitig in der Lage war, seine Reifen zu schonen. Das war eine wirklich exzellente Leistung."

"Lewis hatte im Gegensatz dazu einen frustrierenden Nachmittag. Ich würde sagen, dass die Realität jene ist, dass man in Monte Carlo immer das Risiko hat, in Zwischenfälle verwickelt zu werden, wenn man in der Startaufstellung hier nicht von vorne startet."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco, Sonntag


"Besonders dann, wenn man wie Lewis ein starker Fahrer ist, der niemals aufgibt. Aber das ist Lewis. Dies ist der Grund, warum er ein solch fantastischer Fahrer ist, und warum es so aufregend ist, ihm zuzuschauen. Er ist aus diesem Grund enttäuscht, denn er war das gesamte Wochenende wirklich schnell. Aber das ist Monte Carlo, das ist Rennsport, so ist das Leben."

"Direkt nach dem Rennen war er sehr niedergeschlagen, und während eines TV-Interviews nach dem Rennen machte er einen schlechten Witz über seine Strafen, bei dem er auf Ali G verwies. Ich bin jedoch froh sagen zu können, dass er sich dazu entschied, etwas später zu den Stewards zu gehen und über diesen Witz zu sprechen. Sie haben seine Erklärung akzeptiert."

"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sebastian heute wohl etwas mehr Glück hatte als Jenson, aber er fuhr dem Sieg großartig entgegen, es stehen ihm also Gratulationen zu. In Montreal jedoch hoffen wir, dass das Glück etwas mehr auf unserer Seite sein wird."