Whitmarsh: "Jenson hätte gewinnen können"

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh trauert der verpassten Siegchance nach - Das Monaco-Wochenende war für die Chrompfeile hart

(Motorsport-Total.com) - McLaren konnte in Monaco nicht die eigenen Erwartungen erfüllen. Bereits im Qualifying lief für Lewis Hamilton alles schief. Von Starplatz neun war der Weltmeister von 2008 in mehrere Zweikämpfe verwickelt. Für eine Kollision mit Felipe Massa (Ferrari) erhielt er eine Durchfahrtsstrafe. Eine weitere Strafe könnte für den Zusammenstoß mit Pastor Maldonado (Williams) folgen. Jenson Button führte das Rennen zeitweise an und verfügte über ein schnelles Auto.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh erlebte ein turbulentes Rennen in Monaco

Da man in Monaco praktisch kaum überholen kann, blieb der Brite hinter Sebastian Vettel (Red Bull) und Fernando Alonso (Ferrari) hängen und ging als Dritter in die Fürstenloge. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh findet, dass die Chrompfeile nicht das Optimum herausgeholt haben. "Vor dem Abbruch waren wir ein bis zwei Sekunden schneller als die Autos vor uns. Jenson hat sie eingeholt, weil ihre Reifen stark abgenutzt waren."

"Diese Pneus verschleißen langsam, aber dann sind sie plötzlich kaputt. Ich bin mir sicher, dass Vettel glücklich war, dass er frischen Gummi bekommen hat. Das war gut für ihn, aber nicht gut für uns. Jenson ist etwas enttäuscht, denn er hat gespürt, dass er gewinnen kann."

Ein abwechslungsreiches Rennen hatte Lewis Hamilton. Für die Kollision mit Massa erhielt der Brite eine Durchfahrtsstrafe. "Es war ein hartes Wochenende für ihn. Er hat Q1 und Q2 dominiert und wurde dann von Massa aufgehalten. Nach der Unterbrechung bot die Strecke zu wenig Grip", spricht Whitmarsh das verkorkste Qualifying an.

"Die Entscheidung der Kommissare war hart, aber sie sind wahrscheinlich nicht so parteiisch wie ich. Sie haben vermutlich auch mehr Informationen als ich. Wenn man in diesem Rennen nach vorne kommen will, dann muss man seine Chancen nützen. Nach den Ereignissen von Q3 war es von vornherein ein schwieriges Rennen. Manchmal geht es gut, manchmal nicht."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco, Sonntag


"Ich möchte die Rennleitung nicht kritisieren. Sie hat die Entscheidung getroffen und wir müssen damit leben. Ich bedauere es, aber so ist es eben." Es könnte noch eine weitere Strafe für die Kollision mit Maldonado folgen. "Man weiß nie was man in diesem Business erwarten kann. Wie gesagt, es war ein schwieriges Wochenende."

War Hamilton Schuld an der zweiten Kollision? "Ich glaube, er ist ein Rennen gefahren", sagt Whitmarsh. "Wenn hier zwei Autos nebeneinander in der Kurve sind, dann muss einer nachgeben. Man kann beiden die Schuld geben, es als Rennunfall sehen, oder nur einen beschuldigen. Das kommt auf die Sichtweise an. Lewis findet nicht, dass es seine Schuld war, aber auch Maldonado weist die Schuld von sich."

"Wir sollten Fahrer nicht bestrafen, wenn sie aggressiv fahren. Das macht das Rennen aufregend und sorgt für eine tolle Fernsehunterhaltung. Ich hoffe, dass wir keine Strafe bekommen, aber das wäre nicht das schlimmste, das uns an diesem Wochenende passiert ist." McLaren hat sich in den vergangenen Rennen als Herausforderer von Red Bull präsentiert.

Dennoch hat Sebastian Vettel fünf der ersten sechs Rennen gekommen. Es läuft auf eine Titelverteidigung für den Red-Bull-Piloten hinaus. "Ich denke wir hatten bei den letzten beiden Rennen das schnellste Auto, aber wir haben nicht die Resultate geholt, die wur uns erhofft haben. Wir waren beide Male auf dem Podium, aber wir müssen jetzt das nächste Rennen gewinnen. Das werden wir versuchen."