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Mateschitz: "Ich halte sehr viel von Buemi"
Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz wünscht sich von seinen beiden Formel-1-Teams eine gute Saison - KERS erst ab Mitte der Saison im Einsatz?
(Motorsport-Total.com) - Seit 2005 ist Dietrich Mateschitz mit Red Bull Racing in der Formel 1 vertreten, seit 2006 lenkt der findige Österreicher auch die Geschicke von Schwesterteam Toro Rosso. Bis auf den Überraschungserfolg von Sebastian Vettel in Monza 2008 blieben den beiden Rennställen größere Sternstunden bislang verwehrt - doch das soll sich in dieser Saison ändern: Mateschitz will mit Red Bull zur Spitze der Formel 1 vorstoßen und baut dabei nicht zuletzt auf seine Youngsters um Vettel und Buemi.

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Sébastien Buemi soll auf Sebastian Vettels Spuren wandeln und sich beweisen
"Wir sind vor unserem 15. Jahr in der Formel 1 sehr optimistisch", sagte Mateschitz am Rande der Testfahrten in Jerez gegenüber 'Autosport.com'. Der Österreicher hat vor allem mit Red Bull Racing viel vor: "Wir haben eine sehr starke Fahrerpaarung, welche die Lücke zu den zwei oder drei Topteams schließen sollte. Es kann nicht unser Ziel sein, in dieser Saison schlechter als Fünfter zu sein. Wir müssen an der Spitze des Mittelfeldes liegen", forderte der Energydrink-Gigant.#w1#
Buemi bei Toro Rosso auf Vettels Spuren?
Diese Aufgabe sollen Sebastian Vettel und Mark Webber erfüllen. Sowohl Vettel als auch Webber haben mittlerweile ihre ersten Testrunden im neuen RB5 absolviert, der erneut aus der Feder von Stardesigner Adrian Newey stammt. Mit dem neuen Geschoss soll der Anschluss an die Spitze gelingen - sonst könnte Jungtalent Vettel womöglich abgeworben werden. "Das ist alles eine Frage von Verträgen und menschlichen Beziehungen", sagte Mateschitz dem 'Blick'.

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Zaungäste in Jerez: Dietrich Mateschitz, Gerhard Berger und David Coulthard Zoom
"Aber wenn wir es 2009 nicht schaffen, ihm ein Auto zu geben, das seinem Talent entspricht, dann stellt sich eben die Frage: Wollen wir auf Verträgen bestehen oder schauen wir weiter auf seine Karriere, wie wir es ja seit neun Jahren getan haben", meinte der 64-Jährige, der mit Sébastien Buemi einen weiteren aufstrebenden Nachwuchspiloten in seinen Red-Bull-Reihen weiß: "Von Sébastien Buemi halte ich sehr viel. Buemi ist der Prototyp des Entwicklungs- und Förderungsprogramms von Red Bull."
"Er hat einen gesunden Ehrgeiz, die richtige Einstellung, den nötigen Grundspeed, das große Talent, die geforderte Persönlichkeit und die richtige Willensstärke", hielt Mateschitz fest und ergänzte: "Wir haben ihn wie Vettel aufgebaut - jetzt sind wir dankbar, wenn etwas zurückkommt." Buemi wird seine erste Saison analog zu Vettel bei Toro Rosso bestreiten - und hat mit Sébastien Bourdais einen durchaus prominenten Teamkollegen, ist der Franzose doch vierfacher ChampCar-Titelträger.
Red Bull zu Saisonbeginn ohne KERS?
Trotz seiner Meriten aus den USA hatte Bourdais über den Winter allerdings einen schweren Stand. Erst im Februar wurde sein Verbleib im Team bestätigt. "Es gab keine großartigen Alternativen zu Bourdais", erläuterte Mateschitz die Fahrerwahl im B-Team von Red Bull. "Sato (Takuma Sato; Anm. d. Red.) hat sich beim Testen gut geschlagen, hätte vermutlich aber da angefangen, wo auch Bourdais schon vor einem Jahr begonnen hat", nahm Mateschitz Bezug auf den Gegenkandidaten.
So erhält Bourdais mit 29-Jahren noch einmal eine Chance, sich in der Formel 1 zu beweisen. "Bourdais hatte in der vergangenen Saison einige gute Rennen und war in der Qualifikation sehr stark unterwegs - er hatte aber auch etwas Pech", meinte Mateschitz. "Wenn man in einen Fahrer investiert und er schlägt sich recht gut, dann macht es durchaus Sinn, noch ein weiteres Jahr mit ihm zusammen zu arbeiten. Er hat das Potential, um das Beste aus seiner zweiten Saison zu machen."

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Sébastien Bourdais fährt auch 2009 Toro Rosso - vorerst wohl ohne KER-System Zoom
Doch das Jahr 2009 wird für die beiden Red-Bull-Teams vermutlich ohne das umstrittene KER-System beginnen, das der oberste Energydrink-Chef zwar befürwortet, aber beim Saisonstart offensichtlich nicht in seinen Rennautos sieht: "Ich erwarte nicht, dass viele Teams es in diesem Jahr einsetzen werden und ich glaube nicht, dass unsere Rennställe die Saison damit beginnen werden. Dafür ist es noch viel zu früh", ließ der Österreicher am Rande der Versuchsfahrten im spanischen Jerez verlauten.
"Im Grunde genommen stimme ich Max Mosley und der Einführung von KERS in der Formel 1 zu", meinte Mateschitz. "Diese Serie sollte einfach ein Technologie-Vorreiter für Straßenwagen sein." Doch dazu solle KERS erst einmal die üblichen Kinderkrankheiten überstehen, ehe an einen Renneinsatz mit den neuen Elementen überhaupt zu denken sei. Mateschitz abschließend: "Ich könnte mir denken, dass KERS bei uns in der zweiten Saisonhälfte zum Einsatz kommt."

