Massa rätselt über Ferrari: Gutes Auto oder gute Reifen?

Felipe Massa sucht nach Antworten, wieso Ferrari plötzlich so zulegen konnte, sieht neben dem Hauptfaktor Reifen aber auch generelle Verbesserungen im Team

(Motorsport-Total.com) - Warum Ferrari in Malaysia plötzlich ganz vorne war und Mercedes schlagen konnte, war nicht nur für die Silberpfeile ein Rätsel, auch Williams musste sich fragen, wo die Roten plötzlich ihre neue Stärke herhaben. Beim Saisonauftakt in Australien kämpfte Felipe Massa noch gegen Sebastian Vettel um das Podium, zwei Wochen später trudelte der Brasilianer mit 73 Sekunden Rückstand im Ziel ein.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa war nicht der einzige, der die Reifen hart rangenommen hat Zoom

Erklärungsversuche brachten dabei vor allem eine Lösung heraus: Es muss an den Reifen gelegen haben. "Es bedeutet, dass sie bei diesem Rennen ein viel besseres Auto und eine bessere Pace hatten und die Reifen besser genutzt haben", urteilt Massa. "Es liegt an den Reifen, oder warum waren sie im Qualifying nicht auf Pole? Sie haben die Reifen hier besser nutzen können, weil es hier stark um die Reifen ging."

Im heißen und feuchten Sepang hatte Ferrari anscheinend wirklich einen Reifenvorteil, wenn man bedenkt, dass die Scuderia als einziges Spitzenteam nur zweimal an die Box musste, während die Konkurrenz dreimal Halt an der Servicestation machen musste. Auch Kimi Räikkönen kam nach seinem Reifenschaden zu Beginn noch auf Rang vier vor - wenn auch mit Hilfe des Safety-Cars.

Ist die Lösung also so einfach? Sind es nur die Reifen? "Vielleicht aber auch nicht, vielleicht sind sie einfach besser", sagt Massa. Schon in Australien seien die Roten schneller als Williams gewesen und wären in der Qualifikation nur hinter Massa gewesen, weil beide Piloten keine saubere Runde fahren konnten. "Im Rennen war Sebastian ein wenig schneller und hat seine Pace gehalten. Die einzige Möglichkeit, vor ihm zu landen, war vor ihm zu bleiben, weil Überholen nicht einfach war."


Fotostrecke: F1 Backstage: Sepang

Alleine am Reifen kann der Aufschwung nicht liegen, glaubt der Brasilianer. Auch in Sachen Motor hätten sie sich deutlich verbessert, wie auch der Aufschwung von Kundenteam Sauber beweist. Zudem habe Ferrari in diesem Jahr einen viel besseren Boliden als im vergangenen Jahr gebaut. "Ferrari hat sich vielleicht am stärksten von allen verbessert. Sie haben mit Sicherheit einen großartigen Job gemacht, und wir müssen einfach hart arbeiten, weil wir wissen, dass sich die anderen verbessern."

Für Williams könnte es schwierig werden, sich im Vergleich zu 2014 zu verbessern und in der Konstrukteurs-WM Rang zwei zu erreichen. Doch auch wenn der Rennstall aus Grove zu den größten Motorsporttraditionen der Formel 1 zählt, sieht Massa das Ziel sowieso nicht als Pflichtaufgabe an: "Wir müssen auf dem Boden bleiben. Wir kämpfen mit großen Teams, die im vergangenen Jahr Probleme mit dem Motor hatten und sich nun massiv verbessert haben, und die vielleicht auch das doppelte von unserem Budget haben", meint er.

Sebastian Vettel, Felipe Massa

Erfolg ist keine Pflicht: Massa weiß um die besseren Voraussetzungen bei Ferrari Zoom

"Ich würde nie sagen, dass wir ganz einfach vor Ferrari liegen. Wir müssen verstehen, dass die anderen auch arbeiten. Es sind große Unternehmen, große Teams. Das ist keine Überraschung. Sie arbeiten und verbessern sich." Das Ergebnis von Malaysia dürfte der beste Beweis dafür sein.