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  • 29.03.2015 16:48

  • von Dominik Sharaf

Vettel und Rosberg mögen's härter: Kurve eins "in Ordnung"

Für die beiden Deutschen zahlte es sich in Sepang aus, dass sie einander in brenzlichen Situationen vertrauen - Rosberg: "Er hat mir genügend Platz gelassen"

(Motorsport-Total.com) - Fast hätte es beim Malaysia-Grand-Prix am Sonntag in Kurve eins deutsch-deutschen Geflügelsalat gegeben. Sebastian Vettel und Nico Rosberg duellierten sich bei dieser Gelegenheit so heftig um Platz zwei, dass berechtigte Sorge um die roten und silbernen Kohlefaserteile herrschte. Auch der Mercedes-Star spürte manchen Herzschlag mehr: "Alles, was ich tun konnte, war Beten: 'Bitte lass' mir Luft!' Er hat es getan", berichtet Rosberg in der Pressekonferenz - und zwar lächelnd neben Vettel sitzend.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Nico Rosberg

Sebastian Vettel und Nico Rosberg konnten über ihr Tête-à-Tête schmunzeln Zoom

Der Vizeweltmeister bewertet die Situation wohlwollend und betont, dass sein Kontrahent weit davon entfernt gewesen sei, ein Harakiri-Manöver zu fahren: "Er hat mir genügend Platz gelassen, das war in Ordnung", so Rosberg, der einräumt, selbst die Risikooption gewählt zu haben: "Ich habe die Augen zugemacht und es darauf ankommen lassen." Schließlich sind sich die beiden in Kurve eins von Sepang nicht zum ersten Mal begegnet. "Ich war überrascht, dass er dort auftauchte. Déjà-Vu!", schmunzelt Vettel.

Denn schon 2014 kamen sich die beiden an dieser Stelle gefährlich nahe. Schon damals endete die Sache glimpflich. "Ich habe erwartet, dass er mir wieder Platz lässt", sagt Rosberg. "Er hat mich nach innen gedrückt, also musste ich ein kleines bisschen ausweichen, sonst hätten wir uns berührt. Aber das ist Fairplay." Vettel nennt sein Vorgehen selbst "hart", betont jedoch, dass er den bestmöglichen Kompromiss zwischen seinen Ambitionen auf den Sieg und seiner kollegialen Herangehensweise finden wollte.

Der Ferrari-Star glaubt, den Grundstein für seinen Grand-Prix-Erfolg gelegt zu haben: "Ich wollte Lewis unbedingt auf den Fersen bleiben, also versuchte ich, nicht zu weit nach links herausgetragen zu werden, aber ich musste ihm Platz lassen und wollte vorne bleiben. Das war rennentscheidend", so Vettel. Rosberg hat jedoch auch noch den erhobenen Zeigefinger parat: "Einen Zentimeter weniger und es wäre nicht mehr in Ordnung gewesen."