Massa: "Michael ist wie ein älterer Bruder"

Felipe Massa über sein Verhältnis zu Ferrari-Berater Michael Schumacher: "Ich war nicht sein Schüler, sondern ein Beobachter"

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa ist derzeit auf dem besten Weg dazu, genau wie sein früherer Teamkollege Michael Schumacher auf Ferrari Weltmeister zu werden. Vier Rennen vor Schluss fehlt dem Brasilianer nur noch ein Punkt auf Gesamtleader Lewis Hamilton - vorbehaltlich der Berufungsverhandlung wegen Hamiltons Strafe in Spa-Francorchamps am 22. September in Paris.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Michael Schumacher

Felipe Massa und sein guter Freund und Mentor Michael Schumacher

Dass er heute als Rennfahrer gut genug ist, um in so einer Position zu sein, hat er unter anderem auch Schumacher zu verdanken, mit dem er eng befreundet ist: "Ich hatte die Möglichkeit, mit ihm zu arbeiten, als er der Champion war und ich ein junger Fahrer. Das war ein Geschenk und Michael hat mich daran teilhaben lassen. Es war die wichtigste und wertvollste Zeit meiner Karriere", erinnerte sich Massa in einem Interview mit 'Welt online'.#w1#

2006, in Schumachers letztem Formel-1-Jahr, fuhren die beiden gemeinsam für die Roten aus Maranello. Schumacher gewann das Stallduell mit 121:80 Punkten, 7:2 Siegen und 13:5 Qualifyings, aber Massa schlug sich für seine erste Saison im Ferrari-Overall erstaunlich gut und erarbeitete sich so Respekt im Team. Sein Stallgefährte stand ihm damals mit Rat und Tat zur Seite, allerdings nur mit Einschränkungen.


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Italien


"Michael hat mir damals nicht all seine Geheimnisse erzählt, schließlich wollte er auch gegen mich Rennen gewinnen", schmunzelte Massa, "aber er gab mir die Möglichkeit, alles was er tat zu beobachten und daraus zu lernen. Ich war nicht sein Schüler, sondern ein Beobachter. Ich habe versucht, sein System regelrecht aufzusaugen." Mit Erfolg: Beim Saisonfinale in Brasilien 2006 war Ferraris Zukunftshoffnung nicht zu schlagen.

Noch heute verbindet ihn mit Schumacher ein besonderes Band: "Er ist für mich eine Art älterer Bruder, der sich um mich kümmert", sagte er. "Es gibt da kein System. Manchmal ruft er mich an oder ich ihn. Und dann reden wir, was er über das eine oder andere Problem denkt und welche Lösung man sich dafür ausdenken könnte. Er fragt mich dann nach meiner Einschätzung. Dann sagt er mir seine. Manchmal stimmen unsere Meinungen überein, manchmal nicht."