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Massa: "Wir müssen zufrieden sein"
Schadensbegrenzung oder Minisieg? Felipe Massa liegt nur noch einen Zähler hinter Lewis Hamilton, doch nach dem Rennen war er dennoch nicht erfreut
(Motorsport-Total.com) - Auch Felipe Massa gehörte zu jenen Fahrern, die mit ihrer Strategie letztlich so gehandicapt waren, dass sie in Monza noch zurückfielen. Auf Rang sechs gestartet, war vor dem ersten Stopp schon Vierter. Doch der Brasilianer musste noch einmal rein, holte sich in Runde 33 die Intermediates. Im Zuge der Stopps fiel er auch zurück.

© xpb.cc
Felipe Massa wurde durch seinen zweiten Stopp noch nach hinten gereicht
Zwar beklagte er sich, die Strategie sei nicht ideal gewesen - und das war sie sicher nicht -, doch andere Fahrer erreichten mit einer identischen Strategie dank eines besseren Timings auch bessere Ergebnisse. Sebastian Vettel, Heikki Kovalainen und Fernando Alonso waren strategisch ähnlich ausgelegt und kamen vor ihm ins Ziel.#w1#
Dennoch: Das Fazit aus Monza fällt so schlecht nicht aus, denn er holte sich zwar nur drei Zähler - Lewis Hamilton aber nur zwei. Der Vorteil für den McLaren-Mercedes steht nun nur noch bei 78:77. "Wir kamen davor ins Ziel, also müssen wir zufrieden sein. Er hatte sicher ein tolles Rennen, aber er hatte auch unter der Strategie zu leiden", so Massa. "Die Leute, die auch so lange unterwegs waren wie er, waren vor ihm. Er war dadurch noch schlimmer dran als wir. Er hatte die Wahl, welche Reifen er wollte. Er wählte dieselben wie die anderen und musste dann nochmal stoppen."
Massa weiß, wie viel Glück er hatte, dass der angekündigte Regen nicht doch noch kam oder dass Hamilton nicht gleich auf Intermediates wechselte. Dann nämlich wäre Hamilton ohne einen weiteren Wechsel bis ins Ziel gefahren. "Ohne das wäre er sicher auf das Podest gefahren, dafür hätte er aber die richtigen Reifen wählen müssen", so Massa. "Es war ein anstrengendes Rennen, er hat das gut gemacht, aber wir auch. Wir sind vor ihm und das ist wichtig."
Einen jubelnden Ferrari-Ferrari sah man aber dennoch nicht. "Ich bin nicht zu hundert Prozent mit dem Ergebnis zufrieden", erklärte er. "Ich war vor dem ersten Stopp Vierter. Dann musste ich später nochmal stoppen. Die Strategie war also nicht ganz in die richtige Richtung. Wir hatten gestern erwartet, dass das Rennen bei trockenen Bedingungen stattfinden würde. Dafür hatten wir eine gute Strategie."
"Dann aber war es völlig anders. Es gab Regen, alles hat sich geändert. Die Leute, die sehr spät gestoppt haben, zogen gleich die Intermediates auf. Für die war das die richtige Entscheidung", beschrieb er. "Damit hatten sie die bessere Strategie. Und ich hatte dadurch drei Autos vor mir, die zuvor noch hinter mir waren."
Auffällig war aber auch, dass Massa nach dem Start und auch nach den Stopps einige Runden benötigte, um schnell zu werden. "In den ersten drei Runden war ich sehr, sehr langsam", bestätigte er. "Ich versuchte, mit den Reifen Grip zu bekommen. Beim zweiten Stopp, als wir auf Intermediates wechselten, brauchte ich auch zwei, drei Runden." Der Grund dafür wird noch gesucht. "Ich weiß ihn nicht, aber wir arbeiten daran."
Eine heikle Situation gab es auch noch: Zu beginn der 14. Runde ging er an Nico Rosberg vorbei, kürzte dabei aber leicht in der ersten Schikane ab. Daraufhin ließ er sich wieder hinter den Williams-Fahrer zurückfallen. "Ich habe nachgefragt, wie das Manöver angesehen wurde", erklärte Massa. "Mein Team sagte mir, dass ich ihn vorbei lassen und ihm die Position zurückgeben solle. Das war schade, denn dabei verlor ich viel Zeit. Ich verlor dadurch auch Plätze, aber die Regel ist nun einmal so."
Da Kimi Räikkönen keine Punkte holen konnte, sollte die Marschrichtung bei Ferrari in Richtung Massa fast klar sein. Doch der Brasilianer wiegelte ab: "Ich mache meine Sache, für mich ändert sich da nichts. Ich gehe zu jedem Rennen und möchte es gewinnen, möchte so viele Punkte wie möglich holen", erklärte er. "Ich bin in der Meisterschaft in einer guten Position, hoffentlich können wir das so fortführen. Heute kam ich vor Kimi ins Ziel, auch das war gut. Und ich bin vor Hamilton."

