Massa bei Ferrari auf dem Schleudersitz

Teamchef Jean Todt ist mit Felipe Massas Leistungen nicht restlos zufrieden - Druck wächst wegen Kimi Räikkönen und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen soll seinen Ferrari-Vertrag für 2007 bereits unterschrieben haben, Michael Schumacher kann jederzeit weitermachen, wenn er will, Valentino Rossi ist ebenfalls als denkbare Alternative im Gespräch - doch kaum jemand redet von Felipe Massa, wenn es um die Besetzung der beiden roten Stammcockpits für die kommende Saison geht.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massas Zukunft ist abhängig von den Entscheidungen anderer Piloten

Der Brasilianer legte zwar in Bahrain ein tadelloses Wochenende hin, leistete sich aber in der Folge immer wieder unnötige Fehler und zeigte auch nicht den beeindruckenden Speed, den man sich eigentlich von ihm erwartet hatte. Durchschnittlich büßte Massa im Qualifying 0,873 Sekunden auf Schumacher ein, auch wenn dieser Wert durch seine frühzeitigen Ausfälle zum Teil verzerrt wird, während ihm in den schnellsten Rennrunden durchschnittlich 0,261 Sekunden fehlten.#w1#

Daher kommt es nicht unerwartet, dass Teamchef Jean Todt langsam mehr von seinem Neuzugang fordert: "In diesem Moment würde ich mir bessere Resultate erwarten", erklärte der Franzose im Interview mit der 'Neuen Zürcher Zeitung', "aber ich bin sicher, dass sie kommen werden. Massa gefällt mir sehr. Er ist intelligent, fähig - und ihm ist die Formel 1 noch nicht in den Kopf gestiegen wie vielen anderen. Aber ich habe bereits gesagt: Die Zukunft dauert bis zum Rennen in Imola."

Ferrari-Wrack

Felipe Massa hat in dieser Saison schon jede Menge Ferrari-Schrott produziert Zoom

Beim Europaauftakt müsse sich der 24-Jährige bedeutend steigern, doch in Wahrheit hat Massa sein Schicksal nicht selbst in der Hand: Ferrari hat eine einseitige Option auf seine Dienste, der Rennvertrag läuft aber nur bis Jahresende - und weil Räikkönen bereits als so gut wie gesetzt gilt und Schumacher selbst entscheiden kann, ob er weitermachen will oder nicht, stehen Massas Chancen auf einen Verbleib bei Ferrari eher schlecht.

Dass ihm Rossi den Platz wegnehmen wird, gilt aber als eher unwahrscheinlich. Todt gab zwar zu, dass der Zweiradartist den Mythos Ferrari neu beleben könnte, aber: "Wir müssen vorsichtige Entscheidungen treffen, denn wenn Rossi im Ferrari zwei Rennen nicht gewinnt, wird er von allen Seiten angegriffen werden", sagte der 60-Jährige über ein mögliches Engagement des 26-Jährigen Italieners, der seine eigene Zukunftsentscheidung bis Juni treffen will.