Massa badet beim Dubai-Urlaub im Erfolg
Felipe Massa ist nach seinem ersten Saisonsieg erleichtert und bekräftigt noch einmal, dass er im Rennen in Bahrain außer Konkurrenz war
(Motorsport-Total.com) - Der Druck auf Felipe Massa - speziell seitens der Medien - war nach den zwei Nullnummern in Australien und Malaysia enorm. Der Brasilianer hatte sich in beiden Rennen unglücklich gedreht, was den Schluss nahe legte, dass er Probleme mit der Umstellung auf das Fahren ohne Traktionskontrolle haben könnte. Aber mit dem souveränen Sieg in Bahrain trat er eindrucksvoll den Gegenbeweis an.

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Ein wichtiger Sieg zum richtigen Zeitpunkt: Felipe Massa in Bahrain
Sichtlich erleichtert war Massa schon während der Siegerehrung, aber richtig genießen kann er den psychologisch wichtigen Triumph erst jetzt beim Urlaub in Dubai. Noch bis Donnerstag will er dort gemeinsam mit seiner Ehefrau Rafaela und seinen Eltern relaxen, ehe er selbst nach Monaco fliegt und die Eltern zurück nach Brasilien. Nächste Woche geht es dann mit den ersten großen Testfahrten während der Saison in Barcelona weiter.#w1#
Sieg zum richtigen Zeitpunkt
"Es war ein schönes Gefühl, das Rennen zu gewinnen, speziell nach dem schlechten Saisonbeginn", reflektierte Massa. "Der Sieg kam genau zum richtigen Zeitpunkt - endlich scheint mein Name auch in der Punktetabelle auf! Außerdem freut es mich, dass ich derjenige bin, der den 100. Ferrari-Sieg unter Präsident Luca di Montezemolo errungen hat. Für das Team war es dank des zweiten Platzes von Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) auch ein perfektes Wochenende."
Obwohl er nach den vielen Fehlern in Australien und Malaysia auch im Qualifying in Bahrain die sicher geglaubte Pole-Position verpasste, war der 26-Jährige am Start "nicht mehr nervös als sonst. Die ganzen Kommentare in den Medien haben mich überhaupt nicht beeinflusst. Ich wusste, dass ich im Cockpit eines sehr guten Autos sitze und dass wir schnell sein würden, also war ich ruhig und dafür bereit, alles richtig zu machen."
Das tat er dann auch: Massa legte einen lupenreinen Start hin und ging weit vor der ersten Kurve an Polesetter Robert Kubica vorbei in Führung, die er anschließend nur noch bei den Boxenstopps kurz abgeben musste. Ansonsten war es ein perfekter Sieg, sogar mit dem besten Topspeed (316 km/h) - nur an der schnellsten Rennrunde, die Heikki Kovalainen in der Schlussphase als Showeinlage hinlegte, schrammte er um 0,407 Sekunden vorbei.
Kubica war nie ein Gegner
Sorgen gemacht hätte sich Massa aber nicht einmal dann, wenn er Kubica am Start nicht geschluckt hätte: "Uns war nach dem Qualifying klar, dass er um etwa fünf Runden weniger Benzin an Bord hatte. Ich hätte ihm nur folgen müssen und wäre beim ersten Boxenstopp an ihm vorbeigegangen. Dank des guten Starts war das aber gar nicht notwendig. Ich bin nie wirklich gegen Kubica gefahren, denn wir hatten ein besseres Auto und die bessere Strategie", analysierte der Ferrari-Fahrer.
"Wie immer hat mein Renningenieur Rob Smedley am Funk ständig mit mir gesprochen und mich jede Runde darüber informiert, wie sich das Rennen entwickelt. Er gab mir den Vorsprung durch und die Rundenzeiten einiger Fahrer. In Bahrain war er absolut klasse, als er mir sofort gesagt hat, dass in der zweiten Runde Öl auf der Strecke sein würde. Das hat mir sehr geholfen. Er hilft mir in jedem Rennen", lobte Massa seinen Mann am Kommandostand.
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Gleich auf den ersten Metern übernahm Felipe Massa in Bahrain die Führung Zoom
"BMW", fuhr er hinsichtlich der WM-Situation fort, "hat Fortschritte gemacht. Im Moment ist es schwer zu sagen, ob uns das hilft, weil sie Punkte von McLaren wegnehmen, oder ob sie selbst Titelanwärter sind. Im Moment scheinen BMW und McLaren gleich stark zu sein, daher werden wir beide genau beobachten müssen. Es kann mal so und mal so gehen - bei manchen Rennen könnten wir von der Situation profitieren, manchmal auch nicht."
"McLaren wirkt etwas weniger konstant als im Vorjahr, als sie uns das Leben schwer gemacht haben, indem sie aus den ersten drei Rennen viele Punkte mitgenommen haben", erinnerte sich Massa. "Das war dieses Jahr nicht der Fall, was gut für uns ist, denn auch wenn wir nicht so viele Punkte geholt haben, wie wir uns vorgenommen hatten, ist es ihnen auch nicht gelungen." Die zugehörigen Zahlen: 2007 stand es zwischen Rot und Silber nach drei Rennen 39:44, momentan 29:28.

