• 22.08.2011 18:50

  • von Stefan Ziegler

Marussia-Virgin in Spa: Zwei Zielankünfte sind gewünscht

Teamchef John Booth möchte am Sonntag beide Marussia-Virgin-Autos im Ziel sehen - Jerome D'Ambrosio vor erstem Heimrennen in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Auftakt zum Saisonendspurt 2011 belegt Marussia-Virgin zwar nach wie vor den letzten Platz in der Konstrukteurswertung der Formel 1, doch die jüngsten Ergebnisse machen dem Team um Timo Glock und Jerome D'Ambrosio viel Mut. In den vergangenen fünf Rennen fuhren nämlich beide Piloten über die Ziellinie und erzielten damit konstante Ergebnisse, die der Rennstall anfangs vermissen ließ.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio tritt in der Formel 1 zum ersten Mal vor heimischem Publikum an

Genau diese Serie gilt es in Spa-Francorchamps fortzusetzen, wie Teamchef John Booth erklärt. "Im Zuge der Fabrikschließung hatten wir einige freie Wochen und kehren nun alle frisch und munter zurück. Wir sind bereit und freuen uns auf die zweite Saisonphase. Wir können es kaum erwarten, endlich wieder loszulegen und beim Großen Preis von Belgien erneut eine gute Leistung zu zeigen."

"Wir wollen an die Reihe doppelter Zielankünfte aus der ersten Hälfte des Rennjahres anknüpfen", kündigt der Brite an und fügt hinzu: "Seit Kanada waren wir immer mit beiden Autos im Ziel. Wir hatten keine Probleme und legten eine sehr gute Zuverlässigkeit an den Tag. Nun müssen wir sicherstellen, genau damit weiterzumachen. Spa ist die perfekte Strecke, um den Saisonendspurt einzuläuten."

"Dieser Kurs zählt zu den klassischen Rennbahnen der Formel 1", erläutert Booth. "Es ist eine Mischung aus schnellen und langsamen Kurven, die durch lange Geraden voneinander getrennt sind. Insgesamt ist in Spa nur wenig Abtrieb gefragt. Richtungswechsel sind auf dieser 7,004 Kilometer langen Strecke sehr wichtig, denn die Kurven gehen fließend ineinander über", sagt der Teamchef.

"Dieser Kurs zählt zu den klassischen Rennbahnen der Formel 1." John Booth

"Dabei braucht es auch ein stabiles Heck sowie natürlich einen guten Topspeed. Das Wetter ist meist unvorhersehbar, also muss man am Wochenende auf alles gefasst sein. Für Jerome ist dies sein zwölftes Rennen in der Formel 1, aber sicher ein ganz besonderer Event. Er tritt schließlich vor heimischem Publikum an. Ich bin fest davon überzeugt: Deshalb wird er noch mehr Druck machen."¿pbvin|512|3976||0|1pb¿

Jerome D'Ambrosio vor Heimdebüt

"Ich freue mich auf viele belgische Fans, die ihren Lokalmatador beim Rennen anfeuern", meint Booth. D'Ambrosio zeigt sich ebenfalls voller Vorfreude: "Es war schön, eine kleine Pause zu haben und mit Familie und Freunden zu entspannen. Ich blieb Flugzeugen und Hotels einmal für eine Weile fern. Nun bin ich aber vollkommen vorbereitet auf das Wochenende in Spa", hält der 25-Jährige fest.

"Ich freue mich schon seit geraumer Zeit auf mein erstes Formel-1-Rennen in Belgien. Jetzt steht dieses Wochenende endlich vor der Türe und ich darf sagen, dass ich sehr aufgeregt bin. Ich kann es kaum erwarten, vor meinen Fans anzutreten. Dass Belgien zuletzt einen Formel-1-Piloten hatte, liegt schon lange zurück. Vor 18 Jahren fuhr Thierry Boutsen zum letzten Mal einen Formel-1-Wagen."

"Jetzt steht dieses Wochenende endlich vor der Türe." Jerome D'Ambrosio

"Es wird also ein besonderer Augenblick für mich und die Fans", meint D'Ambrosio. "Ich möchte jede Sekunde davon genießen. Es geht nichts über ein Heimrennen und Spa zählt zweifelsfrei zu meinen Lieblingsstrecken. Das Layout hat alles, was du als Fahrer nur wollen kannst: schnelle Kurven, Hügel und lange Geraden. Eine Runde dort ist die größte Herausforderung überhaupt", erklärt der Belgier.


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Ungarn


Ein Lieblingsrennen von Timo Glock

"Nicht zu vergessen: die legendäre Kurve Eau Rouge. Die ist einfach klasse." Auch Glock kann dieser und allen weiteren Ecken von Spa-Francorchamps einiges abgewinnen. Der Deutsche ist nicht minder motiviert als sein Stallgefährte. "Nach den Back-to-Back-Events in Deutschland und Ungarn war es angenehm, eine kleine Pause zu haben und etwas zu entspannen", gibt Glock vorab zu Protokoll.

"Ich bin nun aber schon sehr gespannt auf die zweite Hälfte des Jahres. In Spa zu fahren ist ideal, um die zweite Saisonphase einzuläuten. Dieser Grand Prix zählt zu meinen Lieblingsrennen. Das Layout der Strecke ist fantastisch, wo es sich doch um einen sehr geschichtsträchtigen Kurs handelt", meint Glock. "Diese Rennbahn ist schnell und sehr lang, gespickt mit einigen sehr kniffligen Kurven."

"In Spa zu fahren ist ideal, um die zweite Saisonphase einzuläuten." Timo Glock

"Ein kleiner Fehler ruiniert dir die komplette Runde. Das Wetter ist ebenfalls oft ein Faktor, weil es meist sehr wechselhaft ist. Der Regen kann rasch eintreten, doch das gehört einfach zur Spannung in Spa dazu", findet der Formel-1-Routinier und fügt abschließend hinzu: "Ich freue mich schon sehr auf dieses Wochenende." In Belgien findet das zwölfte von 19 Saisonrennen zur Formel-1-Wm 2011 statt.