Marussia-Virgin: Großes Update für Istanbul

Ein vielversprechendes Aerodynamikpaket kommt in der Türkei erstmals zum Einsatz - Piloten freuen sich auf Kurve acht und die Besonderheiten des Istanbul-Park

(Motorsport-Total.com) - Mit der bisherigen Saison ist man bei Marussia-Virgin alles andere als zufrieden. Die Crew um Teamchef John Booth tat sich schwer, an Lotus dranzubleiben. Für das vierte Rennen stehen zahlreiche technische Neuerungen auf dem Plan und machen Mut, den Anschluss zu finden. Obwohl sich die Strecke auf asiatischem Boden befindet, redet das Fahrerlager geschlossen vom Europaauftakt.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock erhält ein komplettes Aerodynamik-Update für Istanbul

"Der Umfang von unseremunseres Europa-Updates ist beträchtlich", erklärt Booth. "Wir haben eine neue Richtung eingeschlagen und sind optimistisch, dass wir damit einen großen Schritt machen werden."

Endlich wieder in Europa

"Es waren wohlverdiente drei Wochen Ruhe nach der ersten Welle an Überseerennen. Aber ich denke, jeder Mitarbeiter von Marussia-Virgin freut sich, dieses Wochenende wieder auf der Strecke zu sein", hält Booth fest. "Es ist toll, wieder europäischen Boden unter den Füßen zu haben. Hier haben wir alles in greifbarer Nähe, unsere Renntrucks und unser Motorhome. Zudem stehen viele interessante Rennen auf dem Plan, ein schöner Mix aus alten und neuen Kursen."

¿pbvin|512|3642||0|1pb¿Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Booth nicht zufrieden: "Wir geben selbst zu, dass es ein schwieriger Start ins Jahr war. Wir haben aber sofort damit begonnen, etwas dagegen zu unternehmen, als uns beim Testen klar wurde, dass wir unsere Ziele nicht erfüllt hatten. Bereits seit Mitte Februar arbeiten wir hinter den Kulissen hart, und dieses Wochenende werden sich diese Bemühungen hoffentlich bezahlt machen. Wir werden sehen, wie weit wir damit nach vorne kommen. Das Ausmaß unseres Update-Pakets für den Beginn der Europasaison ist mindestens erheblich."

"Dabei handelt es sich um eine ganz neue Richtung, die wir aerodynamisch einschlagen, und wir hoffen, dass uns das dabei hilft, die Kurve zu kriegen. So ein großer Schritt bedeutet aber auch, dass es anfangs dauern kann, die Änderungen für die Rennstrecke feinzutunen", so Booth. "Jerome können wir erst in Spanien mit dem vollen Update ausstatten, aber ein paar neue Teile bekommt er schon dieses Wochenende. Uns ist natürlich bewusst, dass alle Teams Fortschritte gemacht haben. Nun werden wir sehen, wie stark wir uns im Vergleich gesteigert haben."

Die mystische Kurve acht

Der Istanbul-Park rangiert in der Gunst der Piloten ganz oben. Auch die Marrussia-Virgin-Piloten freuen sich auf das Wochenende in der Türkei: "Unsere Fahrer lieben die Strecke in Istanbul. 5,378 Kilometer, die von allem etwas beinhalten. Besonders die Kurve acht zählt mittlerweile zu einer der charakteristischsten Kurven in der Formel 1."

¿pbvin|512|3641||0|1pb¿Analog den Spitzenteams hat auch Marrussia-Virgin viele Erfahrungen aus den ersten drei Rennen sammeln können: "Im Umgang mit den Pirelli-Reifen haben wir schon viel gelernt. Nun können wir unsere Strategie besser planen. Ich bin gespannt, wie sich die Reifen in Kurve acht verhalten werden."

Timo Glock ist ein Instanbul-Fan

Die berüchtigte Kurve acht mit vier Scheitelpunkten hat es auch Timo Glock angetan: "Kurve acht hat sich schnell zu einer meiner Lieblingskurven entwickelt. Zudem ist Istanbul eine der wenigen Strecken, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden. Dadurch gehört sie für mich zu den größten Herausforderungen im Kalender."

"Es ist schön, wieder in Europa zu sein. Im Vergleich zu den Vorjahren sind wir 2011 deutlich zeitiger hier. Bisher war es immer sehr heiß, was sich dieses Mal etwas relativieren wird. Wir rechnen damit, dass die Temperaturen deutlich unter denen der vergangenen Jahre liegen werden und dadurch können nicht allzu viele zuverlässige Prognosen aufgestellt werden", äußert sich Glock vor der Reise nach Istanbul.

"Wir haben ein umfassendes Update, was uns viel Anpassungszeit kosten wird." Timo Glock

Durch die technischen Neuerungen möchte Glock dieses Wochenende so viel Zeit wie möglich auf der Strecke verbringen: "Dieses Wochenende haben wir viel Arbeit vor uns. Wir haben ein umfassendes Update, was uns viel Anpassungszeit kosten wird. Wir müssen soviel wie möglich fahren, um Daten und Erfahrungen zu sammeln. Das ist die Grundlage, damit wir bei den nächsten Rennen weiterarbeiten können."

Fahrrichtung ist physische Herausforderung

Rookie Jerome D'Ambrosio hat sich bisher gut präsentiert. Er analysiert die ersten drei Rennen: "Für mich ist es ein stetiger Lernprozess. Ich bin sehr zufrieden mit meinen ersten drei Formel-1-Rennen. Doch nun geht es nicht darum, dieses Niveau aufrechtzuerhalten, sondern vielmehr konzentriere ich mich weiter und pushe, um noch mehr zu lernen."

"Den Istanbul-Park kenne ich sehr gut aus GP2-Zeiten. Ich liebe diese Strecke und freue mich auf das Wochenende. Der Kurs ist anspruchsvoll und durch die Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn macht alles noch mehr Spaß", so D'Ambrosio. "Man muss hier eine sehr gute Fitness haben. Ich habe die drei Wochen Pause intensiv genutzt, um mich perfekt darauf vorzubereiten."