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Marussia-Virgin: Wieso die Formel 1 das Free-TV braucht

Sorgt Rupert Murdoch in Zukunft dafür, dass die Formel 1 nur noch im Pay-TV zu sehen ist? Marussia-Virgin-Präsident Graeme Lowdon kämpft dagegen an

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche gab die News Corp. von Medienmogul Rupert Murdoch bekannt, dass man Interesse an einer Übernahme der Formel 1 hat. Der Australier betreibt in Großbritannien mit 'BskyB' ein Pay-TV-Netzwerk, wodurch bei einigen sofort die Alarmglocken schrillten: Wäre es möglich, dass die Formel 1 in Zukunft nicht mehr im Free-TV zu sehen ist?

Titel-Bild zur News:

Marussia-Virgin-Präsident Graeme Lowdon ist kein Freund des Pay-TV

Derzeit ist diese Variante äußerst unwahrscheinlich, schließlich dürfte es im bis 2012 gültigen Concorde-Agreement verankert sein, dass die Formel 1 in großen Märkten im Free-TV zu sehen sein muss. Doch was passiert ab 2013? Das hängt unter anderem von den Teams ab, schließlich haben auch sie bei der Verhandlung des neuen Concorde-Agreements ein Mitspracherecht. Zudem deutete Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zuletzt mehrmals an, dass er kein Interesse an einem Verkauf der Formel-1-Rechte an Murdoch hat.

Marussia-Virgin-Präsident Graeme Lowdon stellt jedenfalls schon jetzt klar, dass die Königsklasse des Motorsports auch weiterhin im Free-TV zu sehen sein muss. "Die Formel 1 ist ein unglaublich populärer Sport", sagt er gegenüber der 'BBC'. "Die Menschen sprechen darüber. Es ist der ultimative Teamsport und die Fahrer sind die Helden. Wenn man den Großteil der Öffentlichkeit abzieht, dann verschwindet auch ein großer Teil des Geistes, um den es in der Formel 1 geht, und die Möglichkeit für die Teams, unabhängig vom Rechteinhaber auf den eigenen Beinen zu stehen."

Laut Lowdon sollte man eher versuchen, die Popularität der Formel 1 weiter zu vergrößern, als sie durch einen Wechsel ins Bezahlfernsehen zu gefährden. "Wir wären besorgt, wenn der Sport ausschließlich in Richtung eines Pay-TV-Modells steuert", sagt Lowdon. Das gelte vor allem für schwächere Rennställe.

"Die Formel 1 muss auch für das Team mit den geringsten Ressourcen Sinn ergeben", meint Lowdon. "Free-TV gibt dir die Möglichkeit, deine Einnahmequellen zu streuen. Wenn wir uns nur auf Pay-TV konzentrieren und herausfinden, dass die Leute auf andere Kanäle abwandern, dann gehen wir ein Risiko ein. Das Free-TV bietet so viel Flexibilität. Das Geschäft ist weniger riskant, als wenn du alles auf eine Karte setzt."