• 20.07.2013 19:03

  • von Dominik Sharaf

Marussia verteidigt Fahrerwahl: "Leistung entscheidend"

Chilton kontert Symonds-Kritik an der Entscheidung für zwei Grünschnäbel - Webb will einen russischen Piloten, aber nur aufgrund seines Talentes

(Motorsport-Total.com) - Max Chilton hat einen reichen Vater. Das hat ihm den Weg in die Königsklasse zweifellos gangbarer gemacht als er sich für manchen Konkurrenten darstellt. Den Vorwurf, er sei nicht schnell genug für die Königsklasse, will der Marussia-Neuling aber nicht gelten lassen: "Ein Team lässt sich nicht darauf ein, zwei Fahrer zu verpflichten, die nicht alles aus dem Auto herausholen", kontert Chilton im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur 'RIA Nowosti' die Kritik Pat Symonds.

Titel-Bild zur News: Max Chilton, John Booth

Max Chilton hat die Rückendeckung Marussias - nicht nur von John Booth Zoom

Der ehemalige Cheftechniker, der in der vergangene Woche zu Williams wechselte, hatte Chilton und dessen Teamkollege Jules Bianchi unterstellt, wegen ihrer mangelnden Erfahrung mit dem MR02 eine halbe Sekunde langsamer zu sein als ein routinierter Pilot. "Ich würde nicht behaupten, dass in dem Auto noch so viel drinsteckt", verteidigt sich der 22-jährige Brite, ohne sich auf eine Stufe mit den großen Namen der Szene zu stellen. Einem Superstar traut er mit dem Marussia aber auch keine Wunder zu.

Chilton relativiert: "Mit mehr Erfahrung, wie sie Fernando, Jenson oder Lewis (Alonso, Button oder Hamilton, Anm. d. Red.) besitzen, lässt sich vielleicht etwas mehr herausholen." Auch Andy Webb betont gegenüber 'RIA Nowosti', keine Personalentscheidungen alleine aufgrund ihrer wirtschaftlichen Perspektive zu treffen. "Es gibt bei uns ein Nachwuchsprogramm. Dafür sind wir ständig auf der Suche nach passenden Leuten", so der Geschäftsführer des scheinbar auf der Stelle trabenden Formel-1-Schlusslichtes.

Wenn es schon keine Erfolge zu vermelden gibt, warum dann nicht die russischen Investoren mit einem heimischen Piloten bei der Stange halten? "Wir wollen einen russischen Fahrer, aber wir wollen ihn wegen seiner Leistungen", unterstreicht Webb. Was spräche also dagegen, Witali Petrow, der in seiner Zeit bei Renault immerhin einen Podiumsplatz eingefahren hat, zu verpflichten? Der Marussia-Verantwortliche nennt die "Rakete aus Wiborg" eine "offensichtliche Wahl", will sich aber lieber der schwierigen Aufgabe stellen, die große Zukunftshoffnung zu entdecken.


Fotos: Marussia, Young-Driver-Test in Silverstone


Oder fährt die 2014 schon bei Sauber? Sergei Sirotkin bekommt bei den Schweizern die Chance, im Alter von 18 Jahren in die Königsklasse einzusteigen - Moneten aus Moskau sei Dank. "Wir hatten ihn auf der Rechnung", meint Webb, räumt aber engere Verbindungen zu Michail Aljoschin, ehemaliger Meister der Renault-World-Series (WSbR), und dem ehemaligen GP3-Piloten Iwan Lukaschewitsch ein. Letzterer ist Mitglied im Perspektivprogramm Marussias. Den Young-Driver-Test in Silverstone bestritten unter der Woche aber der Zyprer Tio Ellinas und der Venezolaner Rodolfo Gonzalez.

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