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Marques: "Manchmal war es sehr frustrierend"
Im Exklusiv-Interview spricht Tarso Marques über sein Comeback in die Formel 1 bei Minardi, das vorzeitig sein Ende fand
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Pilot Tarso Marques ist seit dem Großen Preis von Italien in Monza wieder ohne Cockpit, nachdem er bei Minardi durch Alex Yoong ersetzt wurde. Marques fuhr schon einmal für Minardi, nämlich von 1996 bis 1997, als er 12 Rennen bestritt. Mit dem unterlegenen Minardi-Hart war ein zehnter Platz damals das beste Rennergebnis. Bei seinem Comeback in diesem Jahr für das von Paul Stoddart aufgekaufte Team konnte der Brasilianer erneut nicht überzeugen. Zwar waren zwei neunte Plätze die besten Ränge für das kleine Team in diesem Jahr, aber dennoch sah Marques besonders im Qualifying gegenüber Fernando Alonso alt aus, auf den er im Schnitt mehr als eine Sekunde Rückstand hatte.

© Minardi
Tarso Marques musste sein Cockpit für Alex Yoong räumen
Doch Marques musste das Team nicht nur wegen seiner mangelnden Leistungen verlassen, sondern auch deshalb, weil er im Gegensatz zu Yoong keine Millionengelder von Sponsoren in das Team mitbringen konnte. Für den 25-Jährigen kam der Verlust des Cockpits dann auch nicht überraschend: "Natürlich war ich ein bisschen enttäuscht, aber es musste eben sein. Es war gut für das Team und außerdem bin ich ja noch dabei. Das Team muss wachsen und wenn ich helfen kann, helfe ich da auch", zeigte sich Marques im Gespräch mit F1Total.com gegenüber dem Minardi-Team loyal.
Das ganze Jahr über verfügte der Mann aus Curitiba im Gegensatz zu Alonso über keinen Jahresvertrag, sondern die Renneinsätze wurden einzeln schriftlich fixiert. Wie es mit dem ehemaligen Formel-3-Champion in der Formel 1 weiter gehen wird, steht derzeit noch in den Sternen: "Das ist noch sehr schwer zu sagen, aber ich hoffe, dass ich in der Formel 1 bleiben kann. Vielleicht mit Minardi, vielleicht mit einem anderen Team, ich weiß es noch nicht. Es ist noch zu früh, etwas Genaueres sagen zu können. Ich stehe noch in Verhandlungen."
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Marques bei Minardi bleiben wird, wo er dann Test- und Ersatzfahrer tätig wäre. Entsprechendes deutet er selbst auf die Frage an, was er denn nun den Winter über machen werde: "Vielleicht fahre ich Tests. Ich werde Minardi helfen, wann immer sie es wollen und wenn sie möchten, dass ich bleibe, werde ich bleiben. Aber ich weiß im Moment überhaupt noch nicht, was passieren wird, ob ich für sie wieder Rennen fahren werde oder nicht. Ich habe aber einen großen Wunsch: Ich möchte auch in Zukunft Formel-1-Autos fahren, egal in welchem Zusammenhang."
Immer noch ist Tarso Marques ein Teil der Minardi-Familie und er versichert, dass er das die ganze Saison über zu spüren bekam, auch wenn es nicht so gut wie erhofft für ihn lief: "Uns war klar, dass wir einige Probleme haben werden. Ich wusste, dass ich mein bestes gegeben habe und das Team wusste dies ebenfalls, deswegen haben sie mich auch behalten. Ich bin sicher, dass wir diese Probleme nicht mehr haben werden, sobald wir ein konkurrenzfähigeres Auto haben. Es war manchmal schon sehr frustrierend, aber das war nun mal die Situation, in der wir uns befanden. Ich glaube, dass sich das nächstes Jahr ändern wird ? ich hoffe es."
Vergangenes Wochenende war Marques bei der Saisonabschluss-Party auf dem 'Cirquito de Santamonica' in Misano Adriatico (Italien) wieder für Minardi im Einsatz, eine Veranstaltung, die der Brasilianer sehr gut findet: "Es ist eine Möglichkeit, all den Jungs zu danken, die für uns arbeiten, denn heute ist es nicht so stressig wie an einem Rennwochenende. Jeder ist hier, um Spaß zu haben und auch um etwas auszuspannen. Viele der Mechaniker können im Doppelsitzer mitfahren. Das ist auch für sie einzigartig, denn sie hatten diese Möglichkeit noch nie. Auch für die Fans ist es hier toll, die einfach mal die Formel 1 aus der Nähe betrachten wollen, denn an einem Grand-Prix-Wochenende können sie das lediglich aus der Ferne tun."

